Wettkampf: 2015 // 30.05.2015

Läuferzehnkampf: Der 3. Tag

Läuferzehnkampf 2015: 1. Tag - 2. Tag - 3. Tag - 4. Tag
Am 1. Tag: 8:30 Uhr: 200m - 11:00 Uhr: 5000m - 15:30 Uhr: 1000m

Am dritten Tag geht es beim Läuferzehnkampf noch einmal ans Eingemachte. Beim Aufstehen erinnern einen die Beine an die vergangenen beiden Tage und trotzdem stehen noch ein letztes Mal drei Distanzen auf dem Programm. Da braucht es schon ein paar mehr Runden beim Warmmachen, um frisch für die erste Disziplin zu sein.

 

200m - Meine Lieblings-Kurzstrecke

Als Langstreckler fühlt man sich jedes Mal fehl am Platze, wenn man im Startblock hockt und auf den Startschuss wartet. Über 200m ist meine Vorfreude aber wenigstens noch am größten. Die Strecke ist kurz genug, um im Vollsprint absolviert zu werden, und lang genug, um auf den letzten Metern für gewöhnlich noch an dem einen oder anderen Kurzstreckler vorbei zu kommen. Umso enttäuschender waren für mich beim Blick auf die Bestzeit von 25,65s die 200m in der Halle (27,04s) und bei den Westpfalzmeisterschaften (26,41s).

Läuferzehnkampf
200m: Ein Lauf ganz in Rot

Mit der schnellsten Prognose auf Bahn 3. Nicht optimal, aber auch kein Griff ins Klo. Der Start ist wie gewohnt nicht der beste, in der Kurve komme ich nicht so richtig auf Tempo und auf der Gerade geht es bei leichtem Gegenwind auch nicht so flüssig voran, wie gewünscht. Den letzten Turbo zünden - es klappt nicht. Zeitlich mit Daniel (Bahn 1) in 26,64s Zweiter hinter Hardy (Bahn 4). Auch wenn die Platzierung okay ist, zufrieden bin ich mit der Zeit gar nicht.

 

5000m - Ist die Bestzeit möglich?

Dafür warten als nächstes die 5.000 Meter, eine Distanz, die beim Läuferzehnkampf mir zumindest richtig Spaß macht. Denn auch wenn es bisher in diesem Jahr nicht so richtig rund lief, trumpft man hier als Langstreckler im Vergleich zu den anderen Distanzen richtig auf. Die Prognose steht bei 16:39, die Bestzeit bei 16:18. Reichen die Beine für eine Attacke? Verhalten kritzel ich mir noch schnell ein "< 1:20" auf das Handgelenk. 16:40 ist also das Mindestziel.

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5000m: Beim Start an der Spitzengruppe dran

An der Spitze bildet sich zunächst die gewohnte Vierergruppe, der ich als Fünfter zunächst dicht an den Fersen hänge. Kontinuerlich laufen wir wie ein Uhrwerk 1:19er-Runden. Soweit, so gut. Aber wie über 3000m zeigt sich bald, dass ich nicht ewig mitlaufen kann. Zentimeter um Zentimeter verliere ich, bis nach sechseinhalb Runden die Lücke reißt. Und wenn die Lücke erst einmal da ist ...

Während die erste Hälfte perfekt im Plan verlief, folgen nun fünf harte Runden, auf denen ich auf mich alleine gestellt bin und beim Blick aufs Handgelenk nur den Kopf schütteln kann. Fünf Runden über 1:20, wenn auch knapp, sind das Ergebnis. Die Bestzeit ist damit außer Reichweite, aber ich lasse mich nicht hängen. Langsamer als 1:22 wird es nicht und für die Schlussrunde gibt es den üblichen Zielspurt. Noch einmal kräftig anziehen und an den Vordermann heranpirschen, der aus der Führungsgruppe herausfiel. Endspurt deluxe, Fotofinish. Knapper vierter Rang in 16:26,39.

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5000m: Schweißgebadet dem Ziel entgegen

 

1000m - Mit den Kräften am Ende

30 Meter vor der Ziellinie der 5.000 Meter war dann Halbzeit: Die Hälfte der Gesamtdistanz des Läuferzehnkampfs sind geschafft, nach acht von zehn Disziplinen. Und während sich das Wetter weiter von seiner besten Seite zeigt, verkrieche ich mich in einem der aufbauten Zelte und lege mich hin. Der Körper ist ausgelaugt.

Entsprechend müde und unmotiviert stehe ich bei den 1.000 Metern an der Startlinie. Die Bestzeit von vor vier Jahren ist eigentlich im Bereich der Möglichkeiten, aber während ein paar Wolken aufziehen und tatsächlich der erste Regen hier fällt, möchte ich eigentlich nur schlafen.

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1000m: Wie bereits über 800m einfach dem Rest hinterher

1.000 Meter: Nur eine halbe Runde länger als die 800 Meter und trotzdem im Kopf eine ganz andere Geschichte, zumindest für mich. Die Taktik ist dieses Mal allerdings ähnlich: Zurückhaltend am Ende des Feldes hinterher. Doch wie schon über 800 Meter geht das Rennen nicht in Höchstgeschwindigkeit los - und trotzdem lässt der Vordermann vor sich die erste Lücke aufkommen. Ich bleibe aber zurückhaltend, drehe erst auf der letzten Runde auf, lasse Marco (blaues Trikot) deutlich hinter mir, ziehe im Schlussspurt gegen einen Topsprinter aber ausnahmsweise den Kürzeren. 2:51,81 - und damit 0,64s an der PB vorbei.


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