Wettkampf: 2015 // 23.05.2015

Läuferzehnkampf: Der 1. Tag

Läuferzehnkampf 2015: 1. Tag - 2. Tag - 3. Tag - 4. Tag
Am 1. Tag: 12:30 Uhr: 60m - 14:00 Uhr: 1500m - 16:00 Uhr: 400m

Vier Jahre nach meiner ersten Teilnahme bin ich wieder dabei. Läuferzehnkampf. Vier Tage, zehn Distanzen. Deutlich über 100 Teilnehmer sind es dieses Mal im beschaulichen Sömmerda nahe Erfurt. Meine Vorfreude hält sich allerdings aufgrund der mittelmäßigen Vorbereitung in Grenzen. Neun Bestzeiten wie damals werden es ganz sicher nicht.

Auf dem Programm stehen von Donnerstag bis Samstag jeweils drei Distanzen: morgens ein Sprint, mittags eine Langstrecke und nachmittags eine Mittelstrecke. Den krönenden Abschluss bilden am Sonntag die 10.000m-Läufe. Bei einem derart großen Starterfeld ziehen sich die vielen Starts entsprechend in die Länge. Anhand der Meldezeiten und vorigen Ergebnissen lassen sich die Läufe aber gut zusammenstellen, sodass man immer etwa gleich schnelle Konkurrenten hat.

 

60m - Nicht mein Ding

Nach der Eröffnung, bei der alle Teilnehmer nervös herum traben und sich das Ende der Eröffnungsrede herbeisehnen, geht es mit der kürzesten Distanz los. 60 Meter. Das reicht für den gewöhnlichen Langstreckler nicht, um auch nur annähernd auf Geschwindigkeit zu kommen. Mein größtes Problem: Der Start.

Wenigstens das Drumherum bin ich inzwischen gewöhnt und das Warmmachen sind nicht mehr ganz so unbeholfen aus, während es in den anderen Läufen gleich zur Sache geht. Erster Lauf knapp am Veranstaltungsrekord vorbei. Puh.

Läuferzehnkampf
Start über 60m - Nicht meine Stärke

Der Pfiff ertönt. Alle sind zum Start bereit. Ich auch. Zumindest einigermaßen. Auf die Plätze. Vor den Startblock, nochmal hochspringen, auf die Beine klopfen. Macht man doch so, oder? Spikes in den Startblock, Finger an die Startlinie. Fertig. Hintern hoch und auf den Knall warten. Gleich Vollgas geben, richtig in den Boden treten, komm sch.. Peng! ..on. Wie, schon los? Ich stolpere ins Rennen, die anderen sind weg. Zu spät komme ich in den richtigen Tritt. Dritter des Laufes in 8,36s. Das war nichts.

 

1500m - Bestzeit ist Pflicht

Die Pause im Anschluss ist kurz. Nur knapp über eine Stunde später geht es wieder los. Da reicht die Zeit zwischendurch eigentlich nur, um sich auszulaufen und wieder warmzulaufen, bevor ich über 1500m im schnellsten Lauf am Start stehe. Mit so einigen Granaten, aber insgeheim erhoffe ich mir eine deutliche Verbesserung meiner bisherigen Bestzeit von 4:27.

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Start über 1500m - Dichtes Gedränge

Vom Start weg halte ich mich am Ende des Feldes zurück. Die ersten 300m in 53s. Etwas Fahrt aufnehmen und in die zweite Verfolgergruppe. 1:11 für die nächste Runde. Das ist zu wenig. Da fehlt der Mut. Wir werden langsamer. 1:14. Für die Schlussrunde versuche noch einmal anzugreifen. So richtig schnell wird's nicht. Im Zielspurt noch einmal beißen. 4:24,53. Bestzeit, aber viel mehr auch nicht.

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Auf in die letzte Runde über 1500m

 

400m - Eine Runde voller Laktat

Den jeweiligen Tagesabschluss bildet eine Mittelstrecke. Zum Glück. - Nicht, weil es ein schöner Abschluss wäre, sondern weil ein weiterer Lauf im Anschluss eine ziemliche Qual wäre.

Während im ersten Lauf gleich zweimal Veranstaltungsrekord gelaufen wird, bin ich in Lauf 4 mit der schnellsten Meldezeit auf Bahn 3 und damit zu Beginn drei Leute vor mir. Das klingt gut.

Zum Glück macht der Start über 400m auch nicht mehr so viel aus. Ich komme ganz gut raus und laufe nicht gleich Vollgas. Trotzdem muss man auf der Gegengeraden bereits ordentlich Tempo aufnehmen. Ich komme ganz gut an die Mitläufer heran. Letzte Kurve. Jetzt muss der Turbo kommen. Daniel auf Bahn 4 ist aber ein gutes Stück vor mir. Die letzten 100m. Jetzt nochmal ein Vollsprint.  Er ist in Reichweite. Mit letzter Kraft und lautem Gehechel ziehe ich auf den letzten Metern vorbei.

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400m: Rund 60m Zielspurt, die ich gewinne.

56,35s. Bestzeit um eine Sekunde geknackt und vor allem die zwei schwachen 400m-Läufe des Frühjahres vergessen gemacht. Freudestrahlend ist der Start in den Läuferzehnkampf also geglückt. Zwei Bestzeiten übertrumpfen die schwachen 60m, bei denen aber auch der Wind gegen mich war. Nicht, dass ich es gemerkt hätte - aber während meist Rückenwind herrschte, sticht mein Lauf mit 2,2m/s Gegenwind heraus. Die Ausrede nehme ich gerne.


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