Wettkampf: 2015 // 25.05.2015

Läuferzehnkampf: Der 2. Tag

Läuferzehnkampf 2015: 1. Tag - 2. Tag - 3. Tag - 4. Tag
Am 1. Tag: 9:00 Uhr: 100m - 11:00 Uhr: 3000m - 15:00 Uhr: 800m

Tag Zwei beim Läuferzehnkampf und noch geht es den Beinen ganz gut. Das ständige Warm- und Auslaufen und etwas Gerolle auf der Blackroll helfen bisher ganz gut. Nach dem genüsslichen Frühstück - vier Tage lang Toast mit Nutella essen dürfen, wann hat man als Läufer schon solch einen Luxus? - geht es in den Kurt-Neubert Sportpark. Auf ein Neues.

 

100m - So schlimm sind Sprints gar nicht

Warmlaufen, rumhüpfen, locker machen. Ein paar Steigerungen, ein paar Technikübungen. Viel Vor- und Nachbereitung, um letztlich nur ein paar Sekunden zu laufen. Nein, das lohnt sich nun wirklich nicht. Hier aber muss es sein und nach den äußerst schwachen 60m zum Auftakt und nur mittelmäßigen 100m bei den Westpfalzmeisterschaften gilt es etwas wieder gutzumachen.

Läuferzehnkampf
100m: Vor dem Start

Also in den Startblock, auf den Knall warten, nur langsam aufrichten und die Spikes ordentlich in den Boden rammen. Heute mit Rücken- statt mit Gegenwind. Hinten raus noch einmal ziehen. Das sieht gut aus. Erster des Laufes in 12,79s. Bestzeit - und ein guter Auftakt für Tag 2.

 

3000m - Jetzt wird angegriffen

Im Anschluss geht es aber erst so richtig los: 3.000m. Zum elften Mal nehme ich die frühere Lieblingsdistanz in Angriff, allerdings seit dem letzten Läuferzehnkampf zum ersten Mal wieder. Eine neue Bestzeit (bisher: 9:46) hatte ich hier längst eingeplant. Eine 9:30 sollte eigentlich das Mindeste sein, die Vordersten wollen hingegen eine 9:15 laufen. Nun gut, wer nicht wagt, der nicht gewinnt.

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3000m: Nach dem Start vorne mit dabei

In der ersten Kurve kämpfe ich mich gleich nach vorne an die dritte Position. Mutig laufen. Die ersten 200m sind mit 35s sehr flott, dann finden wir das Tempo. Die 1:15er-Runden passen mir zunächst. Während sich die ersten beiden locker abwechseln, versuche ich allerdings zunehmend nur, den Anschluss nicht zu verlieren.

In der vierten Runde muss ich schließlich reißen lassen und auch zwei Verfolger vorbei lassen. Ich kämpfe vergeblich, die Fersen im Blick zu behalten. Zwei Runden lang verliere ich mehrere Sekunden, bevor ich den langen Zielspurt herausholen kann. Mit 9:26,28 reicht es, um unter 9:30 zu bleiben, das Ziel zu erfüllen und die vierte Bestzeit bei fünf Distanzen einzusacken. Das sieht doch sehr vernünftig bis hierhin aus.

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3000m: Am Ende auf mich alleine gestellt

 

800m - Laufen am Limit

Zum Glück, muss ich sagen, sind bereits vier Bestzeiten dabei. Denn zum Ende des zweiten Tages folgt die für mich grausamste Distanz: 800m. Zu Lang, um volle Pulle zu laufen, und zu kurz, um sich klar denkend das Rennen einteilen zu können. Aber es hilft nichts. Ich bin im ersten, schnellsten Lauf mit der zweitlangsamsten Prognose. Theoretisch ganz gut: Hinten ranhängen, ums Verderben dranbleiben. Ich will den Kampf annehmen.

So laufen wir los, recht verhalten sogar. Vor vier Jahren war man wie verrückt losgespurtet. Zum Glück. Hinten dran zu bleiben klappt zunächst. Nach der ersten Runde sieht das schon etwas anders aus. Ich bleibe zwar einigermaßen am Vorletzten dran, aber die Spitze ist natürlich weg. Jetzt darf es wehtun, muss es wehtun. Ich mag aber nicht. Eine kleine Rücke reißt auf. Zum Glück naht der Zielspurt. Noch einmal alles reinwerfen - und um drei Hundertstel nicht Letzter des Laufes.

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800m: Auf in die zweite und damit letzte Runde

2:09,20 und damit keine Bestzeit, aber durchaus ein sehr ordentliches Ergebnis. Und wenn ich mich nicht ganz hinten orientiert hätte, wäre vielleicht etwas mehr gegangen. Die Lunge brennt zumindest nicht so sehr, wie am Vorabend nach den 400 Metern.

Das Gefühl in den Beinen ist nun allerdings ein ganz anderes als noch am Morgen.


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