Wettkampf: 2015 // 04.05.2015

Westpfalzmeisterschaften

Bei den Bezirksmeisterschaften sind die Teilnehmerzahlen der Erwachsenen immer erschreckend gering. Das gab mir daher die Gelegenheit, guten Gewissens meine mittelmäßigen Kurz- und Mittelstrecke-Qualitäten für den Läuferzehnkampf auf die Probe zu stellen.

Bereits voriges Wochenende standen für mich innerhalb von vier Stunden die 100m, 400m, 200m und 800m auf dem Programm. Mit einem ganz guten Gefühl aber geringer Motivation bereitete ich mich vor - viel mehr als planloses Rumgehopse war das aber nicht.

Mit rund 20 Minuten Verspätung wurden wir endlich in den Startblock gebeten. Eine Verzögerung, die mir hier und heute egal war, bei gewissenhafter Vorbereitung die Konzentration aber definitiv stören würde. Sei's drum. Den Startschuss verschlafe ich - wie eigentlich immer - ein wenig und im Anschluss wird einfach gerannt, was die Beine halten. An die beiden Konkurrenten komme ich aber nicht mehr heran. Mit 13,17 Sekunden bin ich ob des schwachen Starts recht zufrieden.

Nur wenige Minuten später geht es mit den 400 Metern weiter, mit zwei Amerikanern als Konkurrenz, die den Eindruck machen, als könnten sie locker unter 50 Sekunden bleiben. Ich spurte also nicht wie verrückt los, komme aber auch nicht so richtig ins Rollen. Das wirkt dann doch eher wie ein Einzelrennen und entsprechend ist die Leistung. Zwar sehen die letzten 100m ganz vernünftig aus, aber eventuell täuscht auch nur der Eindruck, weil der Führende mit einer Zerrung aussteigen muss und der Zweite stehend K.O. scheint. Meine Zeit ist mit 59,66s aber auch nicht wirklich überzeugend.

Eine gute Stunde Pause bleibt bis zu den 200 Metern, meiner Lieblingsdistanz. Erneut mit einiger Verzögerung und dazu noch auf der ungeliebten Außenbahn - die in diesem Fall auch noch ziemlich verdreckt ist - sitze ich im Startblock. Statt die Anderen als Orientierung vor mir zu haben, muss ich von vorne loslegen. 26,41s sind am Ende auch nicht das, was ich hier gerne gelaufen wäre.

Aber letztlich sollten die Bezirksmeisterschaften genau dazu dienen: Unter Wettkampfbedingungen noch einmal das aktuelle Vermögen auf die Probe stellen. Für die abschließenden 800 Meter, fast drei Stunden später, ist die Motivation noch einmal geringer. Die Beine etwas schwer, der Kopf leer. Dieses Mal fällt der Startschuss urplötzlich zehn Minuten zu früh. Einige Jugendliche spurten wie die Verrückten davon und bei mir fehlt der letzte Biss, um ans Limit zu gehen. 2:14,35 sind das Ergebnis.

Statistik

Was bleibt, ist die Gewissheit, dass in Sömmerda die Bestzeiten nicht einfach so purzeln werden.