Wettkampf: 2012 // 05.03.2012

Auwaldlauf in Hördt

Es gibt Umstände, die können einem den Tag versauen. Wenn der Wecker an einem Sonntag um 5:30 Uhr klingelt, gehört für mich nicht dazu. Wenn er nicht klingelt, schon eher. 7:00 Uhr war es, als ich aufwachte. Ich sah auf die Uhr - kann nicht sein. Ich sah genauer hin - kann nicht sein. Ich sah noch einmal hin - kann nicht sein.

So sitze ich erst 7:33 Uhr mit dem Fahrrad im Zug. 8:44 Ankunft, 8 km mit dem Rad noch zu fahren und Start um 9:20 - wird mehr als knapp. Zum Glück ist meine Freundin bereit, den Tag für mich zu retten, setzt sich ins Auto und holt mich unterwegs ab. Am Ende bin ich gute 30 Minuten vor Start in Hördt. Der Frau sei Dank!

Irgendwo in der flachen Vorderpfalz. Ein Fünfer, bei dem die Siegerzeiten der letzten Jahre zwischen 16 und 17 Minuten liegen. Die Gesamtwertung aber steht ohnehin nicht im Vordergrund. "Einzelrennen!" steht im Trainingsplan. Als Generalprobe für die Pfalzmeisterschaft in sechs Wochen sollte es der erste Versuch mit intensiver mentaler Vorbereitung werden. Dank des verpatzten Morgens war aber alles dahin.

Kurz warmlaufen, ausnahmsweise ohne Musik. Ich versuche die Strecke zu analysieren, um am Start zu erfahren, dass wir in die andere Richtung laufen. Jackpot. Konzentration auf mich richten, weg von der Konkurrenz, z.B. Oliver, der bei den Bergläufen 3 bis 4 Minuten vor mir war.

Start beim Auwaldlauf

Startschuss. Ruhig. Lass sie laufen. Ruhig. Nicht schneller als 3:20. Ruhig. Konzentriere dich. Ruhig. Der Plan sieht ein 3:20er Tempo vor, egal was die anderen machen. Es klappt einigermaßen. In der Summe sind es mehr als 10 Läufer vor mir, viele davon von einer großen Truppe, die wie verrückt losgespurtet sind.

Verwirrung stiftet das erste Kilometerschild. 3:06 - das steht definitiv falsch. Nach der Uhr sind es 3:18. Tempohalten. Auf dem zweiten Kilometer läuft es gut. Den Körper beruhigen und nicht überziehen. Nach und nach werden die ersten Läufer überholt, bis ich schließlich kurz nach der Wende auch zu Oliver auflaufe. Platz vier und fünf. Mit 8:16 zur Hälfte sieht es gut aus.

Auf dem Rückweg wird es hart, selbst die entgegenkommenden Läufer geben kaum Kraft. Oliver schwächelt, ich setze mich vor ihn. Versuchen zu beißen, zu kämpfen. Später lasse ich ihn wieder vor. Das Limit ist erreicht und nach vorne ist auch nichts mehr möglich.

Auwaldlauf: Zielsprint gegen Oliver Auwaldlauf: Zielsprint gegen Oliver Auwaldlauf: Zielsprint gegen Oliver Auwaldlauf: Zielsprint gegen Oliver

Auf die Uhr wird nicht mehr geschaut. Normalziel von 16:40 ist sicher und gekämpft wird sowieso. Die letzte Kurve ist in Sicht. Für riesige Schritte fehlt die Kraft, aber es reicht, um mich knapp an Oliver vorbei zu schieben. Eine Anstrengung, die sich später lohnt. Für den zweiten Platz in der AK gibt es zwei Kilo Äpfel, Oliver (der im Anschluss auch noch locker die 10 km gelaufen ist) erhält einen Sixpack irgendeiner Plörre. Zufrieden sind wir beide.

Mit 16:32 trotz eines total verkorksten Morgens das Ziel erreicht und Selbstvertrauen für die Pfalzmeisterschaften gesammelt. 34:20 könnten möglich sein. Wir werden sehen.
Der Countdown läuft: Sechs Wochen noch.

Statistik 

Auwaldlauf
Platzierungen: 2. von 13 (AK), 4. von 202 (Gesamt)
Veranstalter: http://tus04hoerdt.de.tl/Auwald_Lauf-2012.htm
Ergebnisse: http://laufdv.de/ergebnis/2012/hoerdt5.pdf
Besten Läufe über 5 km
02.03.2014 1. Auwaldlauf 16:18 (3:15)
16.05.2015 2. Läuferzehnkampf 16:26,39 (3:17) -0:08
04.03.2012 3. Auwaldlauf 16:32 (3:18) -0:14
15.03.2015 4. Seppel-Kiefer-Gedächtnislauf 16:42,4 (3:20) -0:24
13.07.2014 5. Pfalzmeisterschaften 16:43,67 (3:21) -0:25