Wettkampf: 2012 // 29.04.2012
Pfalz-Langstreckenmeisterschaften 10.000m
Nach dem missglückten Straßen-10er wollte ich es auf der Bahn erneut versuchen, dieses Mal mit der klaren Vorgabe, jede Runde in 1:24 zu laufen, um unter 35 Minuten zu bleiben. Ein einfacher Plan und das letzte Tempotraining am Dienstag gab viel Selbstvertrauen. Ausreden durfte es keine geben und auf die Wettervorhersage wollte ich nicht schauen - ich kann es ohnehin nicht ändern. Doch das Wetter meinte es nicht gut mit mir.
Bei 28 °C und strahlendem Sonnenschein wurde es eine Harakiri-Aktion. Kurz hatte ich überlegt, ein neues Ziel zu formulieren. Aber wozu? Auf eine vordere Platzierung konnte ich so oder so nicht angreifen und ob ich dann mit einer 36er- oder mit einer 39er-Zeit ins Ziel komme? Egal.
Eigentlich hatte ich auch die Hoffnung, die Sonne würde mir nicht so viel ausmachen. Beim Läuferzehnkampf waren die Bedingungen ähnlich und es lief nahezu perfekt. Beim Warmlaufen merkte ich aber schnell, dass die Sonne einem hier und heute schnell die Körner ziehen würde.
Zum Scheitern verurteilt
Das Prinzip war also "Frohen Mutes ins Verderben". Nach dem Start halte ich mich kontrolliert zurück. Die Führungsgruppe zieht von dannen, ich hingegen schaue auf die Uhr und bleibe im Plan. Die ersten fünf Runden und damit zwei Kilometer läuft es, wie es soll: 7:03.
Die Verpflegung ist gut. Uns werden jede Runde Schwämme und Trinkbecher gereicht und ich durfte auch meine eigene Trinkflasche abgeben. Gegen den trockenen Mund und die Hitze hilft es aber leider nicht wirklich. Der Kopf will nicht abkühlen.
Dementsprechend geht es mit mir zu Grunde, die Resignation kommt. Da ist heute nichts drin. Nach drei Kilometern kommen die ersten 1:30er Runden und ich gebe auf. Eins, zwei Runden frage ich mich wirklich, ob ich das Ding zu Ende laufen soll oder nicht. Letztlich beiße ich mich, immer langsamer werdend, durch. sub37? sub38? sub39? Ich sehe keinen Grund, um irgendeine Zeit zu kämpfen, und versuche nur irgendwie gesund ins Ziel zu kommen.
Am Ende wird es eine 39:33,78, immerhin der 3. Platz in der Altersklasse von sechs Startern und drei Finishern. Sowohl läuferisch als auch mental war das nicht viel - und das stört mich kein bisschen. Eine Bestzeit war bei dem Wetter nicht möglich und bei der Platzierung habe ich im Sparmodus auch nichts verschenkt.
Statistik
Pfalz-Langstreckenmeisterschaften | ||||
Platzierungen: | 3. von 3 (AK), 6. von 8 (Gesamt) | |||
Veranstalter: | http://lv-pfalz.de/ | |||
Ergebnisse: | http://lv-pfalz.de/veranstaltungsanzeige-57/eve... | |||
Besten Läufe über 10.000m | ||||
26.07.2015 | 1. Möbelspedition Sander Straßenlauf | 33:32,8 (3:21) | ||
27.07.2014 | 2. Coca-Cola Straßenlauf | 34:01,4 (3:24) | -0:29 | |
30.04.2014 | 3. Pfalz-Langstreckenmeisterschaften | 34:12,4 (3:25) | -0:40 | |
06.04.2014 | 4. Osterlauf Neumünster | 34:16 (3:26) | -0:44 | |
19.04.2014 | 5. Osterlauf Rheinzabern | 34:22 (3:26) | -0:50 | |
... | ||||
28.04.2012 | 32. Pfalz-Langstreckenmeisterschaften | 39:33,78 (3:57) | -6:01 |
Siehe auch
13 Kommentare
Lob, Kritik und Anregungen sind immer herzlich willkommen.
Zum Bloggen gehören eure Meinungen ebenso sehr wie die Artikel.
Ich habe gestern einen longjog gemacht und bin trotz gemäßigtem Tempo auch ab km28 vollständig eingebrochen... wahrscheinlich muss man sich erstmal noch an die Hitze gewöhnen und im August oder September kommt man damit besser klar...
ich drück dir die Daumen, dass es mit der Sub35 in 2012 noch was wird!
Es kommen ja noch einige Wettkämpfe und deine Traumzeit wirst du sicherlich heuer noch laufen.
Sport frei!
Thomas
Also, das beste daraus gemacht, es sollte einfach nicht sein, der Wärmeeinbruch war der Wahnsinn am WE.
Trotzdem viel Spaß!
Tom
Höher ist das denke ich nicht zu bewerten, aber vergleichen kann man das ohnehin nicht. Da muss man abwarten, wann sich die nächste Chance bietet.
@Tom:
Made my day ...
Am Ende ging es nur darum durchzuhalten und das Ding zu finishen ohne umzufallen. Nehmen wir dieses als mentalen Sieg mit und freuen uns auf´s nächste Mal. Bei hoffentlich angenehmeren Temperaturen! ;-)
Oh Mann, nimms mir bitte nicht übel, aber ich muss einfach schmunzeln!
Alles gute für deine nächsten Versuche!
PS: Runalyze ist super!
Aber komisch. Es kann im Training sehr gut laufen (vermute, deine Tempoläufe waren wirklich sehr schnell) und im Rennen schlecht. Aber eben auch umgekehrt. Das Gute ist, dass du dein Trainingstagebuch von 2011 hast, um Vergleiche ziehen zu können.
Offensichtlich war es ja erst nach zwei Kilometern. Vorher hatte ich noch ein wenig gehofft, dass ich die Hitze vertragen würde. Danach diente es dann nur noch als mentale Einheit - da war dann auch das Tempo egal und ob ich dann mit einer 37er- oder 45er-Zeit reinkomme, war egal. Von daher gebe ich auch nicht viel auf 30s/km als großen Unterschied.
@Johannes:
Die 37er-Zeit entsprach ja aber auch nicht der eigentlichen Form? So zumindest meine Meinung.
Und wie gesagt: Dass es hier so deutlich langsamer geworden ist, lag dann am Rennverlauf - wie oben auch dargestellt. Wenn man mental auf "nur noch durchkommen" umstellt, sind 4:30 "Rückstand" nicht so dramatisch, wie du die jetzt siehst.
Bin erstaunt! :-) 4:30 nicht so dramatisch?
Mal kurz meinen Kopfrechner anwerfen: 4,5/35=0,13*100=13%
Find ich schon recht viel... Sind immerhin 27 Sekunden pro Kilometer. Naja für mich passts ins Bild...
Hab gerade gesehen das du im März ne 16:32 gelaufen bist.
Aus Unterdistanzen ne Zeit für 10km zu errechnen finde ich immer sehr schwierig. Insbesondere wenn ich deine Umfänge sehe. Auch erscheint mir dein Tempo in den Läufen doch recht hoch zu sein?! Schau mal, du läufts im Training (KW 14+15) über die Woche nen Schnitt von ca. 4:12-4:15 und im 10er Rennen dann gerade mal ne 3:57. Denke dein Training war einfach nicht optimal für ne schnelle 10! Würde dir empfehlen ruhigere Läufe zu machen, damit dir die Luft und Kraft im Wettkampf nicht fehlt.
Dass das Training nicht optimal war, kann ein Fazit sein, ja. Ich bleibe aber dabei, dass die 4:30 nicht dramatisch sind. Wenn ich die 10.000m bis zum letzten Meter am Limit gelaufen wäre, ja, dann schon. Aber das bin ich eben nicht. Wie bereits gesagt: Wenn man mental erst einmal auf "durchkommen" geschaltet hat, kann das passieren. Da bringt auch jede Rechnerei nichts.