Wettkampf: 2015 // 21.09.2015

Pfalz-Langstreckenmeisterschaften 10.000m

Vor zwei Wochen beim Abendstraßenlauf in Herxheim, als es um den Pfalzmeistertitel über 10 Kilometer auf der Straße ging, waren die Voraussetzungen eigentlich gut. Gut erholt und vorbereitet zu sein und schnelle Mitläufer an der Seite zu haben, reicht aber nicht, wenn der Körper nicht will. Für die nun anstehenden Pfalzmeisterschaften über 10.000m fehlte es hingegen von Anfang an an der Motivation.

Erholung? Pff! Ein paar Tage erkältungsbedingte Pause nach Herxheim müssen reichen. Gut vorbereitet? Pff! Zwei Wochen lang kein vernünftiges Tempotraining. Motiviert? Pff! Statt mich auf den Lauf zu freuen, habe ich diese Woche eher jede Minute zum Training genutzt. Nur am Freitag und Samstag habe ich schnell noch pausiert, um nicht an der Startlinie mit Muskelkater stehen zu müssen. Aber selbst das hätte nichts geändert.

Von den sieben Voranmeldungen sind drei vor Ort, ein Nachmelder kommt hinzu. Zwei Männer, zwei Frauen, alle auf recht unterschiedlichem Leistungsniveau. Lars erklärt sich vor dem Start bereit, Janine zu begleiten, die ungern alleine hinterher laufen möchte, und Tanja gibt sich mit einem schnellen Tempodauerlauf ohne besondere Ambitionen zufrieden, nachdem sie bereits am Vortag einen Wettkampf hatte.

Übrig bleibe ich, mit der Gewissheit, bei optimalen Bedingungen die Bestzeit vom Straßenlauf (33:32) durchaus angreifen zu können. Auch wenn es offensichtlich an den guten Bedingungen hapert, laufe ich mutig los. Die erste Runde zu schnell, die zweite im Rhythmus. Für eine 33:20 müsste ich jeweils 20 Sekunden auf 100 Meter laufen. Perfekt zum Rechnen.

Pfalzmeisterschaften 10.000m
Leichtathletik-Stadion in Neustadt

Die ersten beiden Kilometer lang geht das gut. Der Kopf hat aber schon vor dem Start akzeptiert, dass heute nicht der perfekte Tag ist und er scheint Recht zu behalten. Tempo und Motivation sinken und der Lauf verkommt zum einsamen Tempodauerlauf. Die anwesenden Mehrkämpfer gehen ihren eigenen Wettkämpfen nach. Zwei einsame Zuschauer klatschen uns zu und die Kampfrichter - geschätzt doppelt so viele wie Läufer - notieren brav die Rundenzeiten.

Immer wieder schaue ich auf die Uhr. Auf meine eigene, auf die große beim Start-Ziel-Durchlauf und auf die Ansage eines Betreuers am Ende der Gegengeraden. Die Rundenzeiten bewegen sich inzwischen um die 1:24, also im 3:30er-Schnitt. Das würde ich eigentlich gerne beim Halbmarathon in drei Wochen laufen. Was das heute für die Endzeit bedeutet, ist auch klar.

Erst auf den letzten zwei Kilometern finde ich noch einmal etwas Motivation, als mir eine 35er-Zeit droht. Deutlich beschleunigen kann ich nicht mehr - das klappt erst auf der letzten Runde -, aber für einen sicheren Puffer von einigen Sekunden reicht es. Am Ende ist es eine 34:43,48. Solide, aber mehr auch nichte.

Bei der Siegerehrung gibt es dann sogar den Meisterwimpel, obwohl der Pfalzmeistertitel in der Regel erst ab drei Teilnehmern in der Wertung vergeben wird. Mir ist es egal, denn gedanklich bin ich ohnehin schon beim Auslaufen. 22 Kilometer, um die Beine zu lockern und aus dem Sonntag noch etwas Sinnvolles zu machen. Könnte ja sein, dass man Ende Januar noch einmal etwas vor hat. Und für den Fall der Fälle sollte man besser gut vorbereitet sein.

Statistik

Pfalz-Langstreckenmeisterschaften
Platzierungen: 1. von 2 (AK), 1. von 4 (Gesamt)
Veranstalter: http://lv-pfalz.de/
Besten Läufe über 10.000m
26.07.2015 1. Möbelspedition Sander Straßenlauf 33:32,8 (3:21)
27.07.2014 2. Coca-Cola Straßenlauf 34:01,4 (3:24) -0:29
30.04.2014 3. Pfalz-Langstreckenmeisterschaften 34:12,4 (3:25) -0:40
06.04.2014 4. Osterlauf Neumünster 34:16 (3:26) -0:44
19.04.2014 5. Osterlauf Rheinzabern 34:22 (3:26) -0:50
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20.09.2015 10. Pfalz-Langstreckenmeisterschaften 34:43,48 (3:28) -1:11