Wettkampf: 2011 // 06.11.2011
Martinslauf in Hinterweidenthal
Die Form ist im Keller und das Training läuft nicht so recht. After-Season-Blues. Gut, wenn man sich dann fernab jeglicher Ambitionen mit zumindest gedanklich entspannten Wettkämpfen zurück in die Spur bringen kann. Im Fokus stehen dabei Potzberglauf und Kalmit-Berglauf - die Kraft am Berg kann man im Jahr 2012 gut gebrauchen. Als Gabi von laufticker.de nach einer Reportage vom Martinslauf fragte, war aber auch dieses Wochenende läuferisch gerettet.
Aus den 12 vorangemeldeten Läufern wurden vor Ort bei bestem Herbstwetter 94. Bereits bei den Vorangemeldeten war aber Ramon Bernadon - mit etwa 1:15 auf dem Halbmarathon eine Nummer zu groß für mich. Ganz ehrlich: Das entspannt. Da weiß ich sofort, dass ich mir heute keine Chancen ausrechnen und nicht phantasieren muss.
Kurz laufe ich mich warm. Die Wettkampfmusik kommt dabei nur des Rituals wegen auf die Ohren, nicht dass sie heute irgendetwas ändern würde. Entspannt fröstel ich vor mich hin. 4 Grad am Morgen haben mich dazu bewegt, immerhin die Kompressionssocken für warme Waden überzustreifen. Kann bei der heutigen Strecke nicht schaden, denn insgesamt würden mich knappe 300 Höhenmeter erwarten. Definitiv ein anspruchsvolles Profil.
Vom Start weg zieht dann wie erwartet Ramon davon und wir laufen in großer Gruppe hinterher. Zwei Kilometer lang können wir es im Flachen laufen lassen - die ersten 40 Höhenmeter fallen nicht auf. Dann folgt die erste Rampe und wir sorgen für klare Verhältnisse. Keineswegs deutliche Abstände. Wolfgang Seibel setzt sich an die Spitze, ich stapfe leichtfüßig hinterher und der Rest bleibt wenige Meter dahinter zurück. Dennoch steht schnell fest, was hier bergauf passieren wird.
Langsam lauter schnaufend kämpfen wir uns den folgenden, zwei Kilometer langen Anstieg hoch, während sich die Gruppe weiter auseinander zieht. Ich laufe dabei kontrolliert, nicht am Limit, nicht überziehend, Wolfgang etwa 30 bis 50 Meter vor mir ständig im Blick. Aufschließen ist trotzdem nicht möglich.
Kurz vor dem "Gipfel" noch eine Spitzkehre, ein kurzer, heimlicher Blick auf die Verfolger. Alles im Lot. Nach vorne ist der Abstand aber unverändert. Bergab lautet also die klare Devise Gas geben! - was aber nicht so recht gelingen mag. Ich komme einfach kaum heran. 30 Meter Abstand, kann doch nicht sein. Nicht, dass es wichtig wäre. Zweiter oder Dritter. Ganz ehrlich, hier und heute ist es mir egal.

Mit einem Lächeln ins Ziel muss auch einmal sein.
Wichtig hingegen ist, jemandem Paroli bieten zu können, wenn er so dicht vor einem läuft. Also gebe ich noch einmal Gas, riskiere - unter dem Laub den Boden nur ahnend - etwas mehr und komme schließlich heran. Nach 7,5 Kilometern bin ich bei ihm. Jeder ist mit seinen Gedanken bei sich. Vernünftig wäre es, die Körner für den letzten Kilometer zu sparen. In der Praxis aber suche ich die Idealline, mache die Schritte größer und höre, wie sein Rascheln im Laub leiser wird. Mit einem Lächeln ins Ziel, am Ende 17 Sekunden vor ihm. Danke, für dieses kleine Duell.
Auf der Uhr steht eine 39:30 - selten so egal. Zufrieden hat es so oder so gemacht.

Die 5-km-Splits mit 21:32 und 17:58 sagen alles über das Streckenprofil.
Statistik
Siehe auch
Aus den 12 vorangemeldeten Läufern wurden vor Ort bei bestem Herbstwetter 94. Bereits bei den Vorangemeldeten war aber Ramon Bernadon - mit etwa 1:15 auf dem Halbmarathon eine Nummer zu groß für mich. Ganz ehrlich: Das entspannt. Da weiß ich sofort, dass ich mir heute keine Chancen ausrechnen und nicht phantasieren muss.
Kurz laufe ich mich warm. Die Wettkampfmusik kommt dabei nur des Rituals wegen auf die Ohren, nicht dass sie heute irgendetwas ändern würde. Entspannt fröstel ich vor mich hin. 4 Grad am Morgen haben mich dazu bewegt, immerhin die Kompressionssocken für warme Waden überzustreifen. Kann bei der heutigen Strecke nicht schaden, denn insgesamt würden mich knappe 300 Höhenmeter erwarten. Definitiv ein anspruchsvolles Profil.
Vom Start weg zieht dann wie erwartet Ramon davon und wir laufen in großer Gruppe hinterher. Zwei Kilometer lang können wir es im Flachen laufen lassen - die ersten 40 Höhenmeter fallen nicht auf. Dann folgt die erste Rampe und wir sorgen für klare Verhältnisse. Keineswegs deutliche Abstände. Wolfgang Seibel setzt sich an die Spitze, ich stapfe leichtfüßig hinterher und der Rest bleibt wenige Meter dahinter zurück. Dennoch steht schnell fest, was hier bergauf passieren wird.
Langsam lauter schnaufend kämpfen wir uns den folgenden, zwei Kilometer langen Anstieg hoch, während sich die Gruppe weiter auseinander zieht. Ich laufe dabei kontrolliert, nicht am Limit, nicht überziehend, Wolfgang etwa 30 bis 50 Meter vor mir ständig im Blick. Aufschließen ist trotzdem nicht möglich.
Kurz vor dem "Gipfel" noch eine Spitzkehre, ein kurzer, heimlicher Blick auf die Verfolger. Alles im Lot. Nach vorne ist der Abstand aber unverändert. Bergab lautet also die klare Devise Gas geben! - was aber nicht so recht gelingen mag. Ich komme einfach kaum heran. 30 Meter Abstand, kann doch nicht sein. Nicht, dass es wichtig wäre. Zweiter oder Dritter. Ganz ehrlich, hier und heute ist es mir egal.

Mit einem Lächeln ins Ziel muss auch einmal sein.
Wichtig hingegen ist, jemandem Paroli bieten zu können, wenn er so dicht vor einem läuft. Also gebe ich noch einmal Gas, riskiere - unter dem Laub den Boden nur ahnend - etwas mehr und komme schließlich heran. Nach 7,5 Kilometern bin ich bei ihm. Jeder ist mit seinen Gedanken bei sich. Vernünftig wäre es, die Körner für den letzten Kilometer zu sparen. In der Praxis aber suche ich die Idealline, mache die Schritte größer und höre, wie sein Rascheln im Laub leiser wird. Mit einem Lächeln ins Ziel, am Ende 17 Sekunden vor ihm. Danke, für dieses kleine Duell.
Auf der Uhr steht eine 39:30 - selten so egal. Zufrieden hat es so oder so gemacht.

Die 5-km-Splits mit 21:32 und 17:58 sagen alles über das Streckenprofil.
Statistik
Martinslauf | ||||
Platzierungen: | 1. von 4 (AK), 2. von 94 (Gesamt) | |||
Veranstalter: | http://www.tv-hinterweidenthal-04.de | |||
Ergebnisse: | http://www2.your-sports.com/details/index.php?p... | |||
Besten Läufe über 10 km | ||||
26.07.2015 | 1. Möbelspedition Sander Straßenlauf | 33:32,8 (3:21) | ||
27.07.2014 | 2. Coca-Cola Straßenlauf | 34:01,4 (3:24) | -0:29 | |
30.04.2014 | 3. Pfalz-Langstreckenmeisterschaften | 34:12,4 (3:25) | -0:40 | |
06.04.2014 | 4. Osterlauf Neumünster | 34:16 (3:26) | -0:44 | |
19.04.2014 | 5. Osterlauf Rheinzabern | 34:22 (3:26) | -0:50 | |
... | ||||
06.11.2011 | 31. Martinslauf | 39:30 (3:57) | -5:58 |
Siehe auch
- 10. Martinslauf Reportage auf laufticker.de
7 Kommentare
Lob, Kritik und Anregungen sind immer herzlich willkommen.
Zum Bloggen gehören eure Meinungen ebenso sehr wie die Artikel.
Ps: Pia hat dort vor zwei Jahren den 5er gewonnen..und zwei Espressso Tassen ergattert ;-)
Herzlichen Glückwunsch!
Grüße aus Köln!
Mario
Und wieso bist du jetzt froh? Also wirklich ...
Auf der 5er-Strecke wäre für euch wieder etwas drin gewesen!
@Supermario72:
Ich stehe nicht so auf Blues - da dürfen die gerne schnell vorbei sein x) Aber zumindest die Platzierung hängt ja nur davon ab, was an Konkurrenz da ist. Und die Zeit, glaub mir, bergab kann man einiges wieder aufholen ;-)
Mein Lieber, ich bin immer wieder fasziniert wie Du "tickst" und läufst, danke für diesen Einblick.