Wettkampf: 2010 // 03.11.2010
Doppelpack beim Hockenheimring-Lauf
Eine breite Straße und Plätze für 130.000 Zuschauer. Wenn man in Laufschuhen auf dem Hockenheimring steht, wirkt das beeindruckend. Eigentlich der richtige Ort für einen grandiosen Lauf. Um 9 Uhr beim 5-km-Lauf noch ein weiteres Mal in diesem Jahr die 5-km-Bestzeit (17:47 vom Bahnlauf) angreifen und im Anschluss Christian beim 10-km-Lauf zu seiner neuen Bestzeit verhelfen, während Chris schmerzfrei den Lauf übersteht - das war der Plan.
Keine Spure von Vorbereitung
Einziger Haken: Meine Vorbereitung. In der Nacht zum Sonntag suche ich verzweifelt die Laufsachen aus dem Regal und stelle erleichtert fest, dass alles sauber ist. Zu lange war der Hockenheimringlauf im Kopf wie im Training nur Nebensache. Dementsprechend verhalten stehe ich bei frischen Temperaturen am Start: Eine neue Bestzeit wäre schön, aber ein allgemein "gutes" Rennen wird mich zufrieden stellen.
Auf den ersten 500 Metern sprinten die kleinen Kinder davon, bis ich schließlich einsam hinter der zehnköpfigen Führungsgruppe über den Asphalt dackel. Ein Rennen mit Gesamtplatz-Ambitionen, das hatte ich erwartet. Um wirklich vorne mitzumischen, fehlt aber der Mut. Stattdessen der ständige Blick auf die Uhr, etwas entfernt vom gewünschten 3:30er-Tempo. Keine Panik, langsam starten ist richtig.
Es geht nicht besser ...
Schnapp ihn dir! Doch es geht nicht mehr. Ich halte den Abstand zu der Führungsgruppe, ohne aber näher an die 3:30 heran zu kommen. Einen herausfallenden Läufer sammle ich ein. Mehr nicht. 3:37, 3:39, 3:40. Das Ding ist schnell gegessen. Der Kopf würde so gerne, doch der Körper kann einfach nicht. Selbst auf dem letzten Kilometer fällt es schwer, noch einmal Gas zu geben. Von hinten höre ich einen anderen Läufer, der mir den Top10-Platz streitig machen möchte. Nein, ich drehe mich nicht um. Kein Zeichen von Schwäche zeigen. Weiter kämpfen. Wenn es denn nur ginge. Er wird lauter und lauter.
Wir biegen auf die Schlussgerade. Langsam geht er an mir vorbei, doch vor uns ist noch ein weiterer Läufer in Reichweite. Endspurt. Wenigstens den packe ich und rette den 10. Platz. Wenigstens das, wobei ich am Ende mit 17:56 "nur" neun Sekunden hinter der Bestzeit lande. Gar nicht so schlecht.
Zufriedenstellend?
Nach dem Lauf steht die große Frage nach der Zufriedenheit im Raum. Kurze, knappe Antwort: Zufrieden. Mehr nicht. Vor allem im Vergleich mit den zuletzt überragenden Läufen hat mich dieser Hockenheimringlauf nicht vom Hocker gehauen. Weder von der Atmosphäre noch von der Zeit. Zufrieden sein kann man damit aber allemal. Die Form kann man schließlich nicht ewig halten und irgendwann ist Winterpause. Von daher ist für mich die Saison trotz der drei ausstehenden Wettkämpfe prinzipiell für mich beendet. Die weiteren Läufe finden aus dem Training heraus und ohne spezielle Vorbereitung statt. Im nächsten Jahr warten große Ziele - erst dann gilt es wieder.
Platz für Gedanken über den Lauf - © Christian Brenner
Mehr als zufriedenstellend war aber der anschließende Auftritt von Christian. Während er etwas nervös war, war ich trotz harter Waden so entspannt wie lange nicht mehr. Gemächlich machten wir uns auf den Weg, ich kontrollierte die Zeit und versuchte schlaubergerisch daher zu kommen. So gut wie er von Anfang an aussah, ignorierte ich aber unseren zu schnellen Start und quälte Christian stattdessen auf den letzten Kilometern, damit die Bestzeit mehr als deutlich fallen konnte.
So gut wie Christian die ersten sechs Kilometer aussah, sah Chris auch am Ende seines Laufes noch aus. Unsere Anfeuerung führte immerhin zu einem 10 Meter langen Tribünenschritt, bevor auch er zufrieden sein Ziel erreichte. Ein guter Tag. Ganz sicher.
Statistik:
Siehe auch
Keine Spure von Vorbereitung
Einziger Haken: Meine Vorbereitung. In der Nacht zum Sonntag suche ich verzweifelt die Laufsachen aus dem Regal und stelle erleichtert fest, dass alles sauber ist. Zu lange war der Hockenheimringlauf im Kopf wie im Training nur Nebensache. Dementsprechend verhalten stehe ich bei frischen Temperaturen am Start: Eine neue Bestzeit wäre schön, aber ein allgemein "gutes" Rennen wird mich zufrieden stellen.
Auf den ersten 500 Metern sprinten die kleinen Kinder davon, bis ich schließlich einsam hinter der zehnköpfigen Führungsgruppe über den Asphalt dackel. Ein Rennen mit Gesamtplatz-Ambitionen, das hatte ich erwartet. Um wirklich vorne mitzumischen, fehlt aber der Mut. Stattdessen der ständige Blick auf die Uhr, etwas entfernt vom gewünschten 3:30er-Tempo. Keine Panik, langsam starten ist richtig.
Es geht nicht besser ...
Schnapp ihn dir!
Wir biegen auf die Schlussgerade. Langsam geht er an mir vorbei, doch vor uns ist noch ein weiterer Läufer in Reichweite. Endspurt. Wenigstens den packe ich und rette den 10. Platz. Wenigstens das, wobei ich am Ende mit 17:56 "nur" neun Sekunden hinter der Bestzeit lande. Gar nicht so schlecht.
Zufriedenstellend?
Nach dem Lauf steht die große Frage nach der Zufriedenheit im Raum. Kurze, knappe Antwort: Zufrieden. Mehr nicht. Vor allem im Vergleich mit den zuletzt überragenden Läufen hat mich dieser Hockenheimringlauf nicht vom Hocker gehauen. Weder von der Atmosphäre noch von der Zeit. Zufrieden sein kann man damit aber allemal. Die Form kann man schließlich nicht ewig halten und irgendwann ist Winterpause. Von daher ist für mich die Saison trotz der drei ausstehenden Wettkämpfe prinzipiell für mich beendet. Die weiteren Läufe finden aus dem Training heraus und ohne spezielle Vorbereitung statt. Im nächsten Jahr warten große Ziele - erst dann gilt es wieder.
Platz für Gedanken über den Lauf - © Christian Brenner
Mehr als zufriedenstellend war aber der anschließende Auftritt von Christian. Während er etwas nervös war, war ich trotz harter Waden so entspannt wie lange nicht mehr. Gemächlich machten wir uns auf den Weg, ich kontrollierte die Zeit und versuchte schlaubergerisch daher zu kommen. So gut wie er von Anfang an aussah, ignorierte ich aber unseren zu schnellen Start und quälte Christian stattdessen auf den letzten Kilometern, damit die Bestzeit mehr als deutlich fallen konnte.
So gut wie Christian die ersten sechs Kilometer aussah, sah Chris auch am Ende seines Laufes noch aus. Unsere Anfeuerung führte immerhin zu einem 10 Meter langen Tribünenschritt, bevor auch er zufrieden sein Ziel erreichte. Ein guter Tag. Ganz sicher.
Statistik:
Hockenheimringlauf | ||||
Platzierungen: | 10. von 371 (Gesamt) | |||
Veranstalter: | http://www.asgtria-hockenheim.de/ | |||
Ergebnisse: | http://www.laufinfo.de/Laufen/ergebnis/2010/hoc... | |||
Besten Läufe über 5 km | ||||
02.03.2014 | 1. Auwaldlauf | 16:18 (3:15) | ||
16.05.2015 | 2. Läuferzehnkampf | 16:26,39 (3:17) | -0:08 | |
04.03.2012 | 3. Auwaldlauf | 16:32 (3:18) | -0:14 | |
15.03.2015 | 4. Seppel-Kiefer-Gedächtnislauf | 16:42,4 (3:20) | -0:24 | |
13.07.2014 | 5. Pfalzmeisterschaften | 16:43,67 (3:21) | -0:25 | |
... | ||||
01.11.2010 | 16. Hockenheimringlauf | 17:56 (3:35) | -1:38 |
Siehe auch
- Christian: Bericht Neue Bestzeit!
- Chris: Bericht Strohfeuer oder Wendepunkt?
- Florian: Bericht Auf Schumis Spuren
- Bericht auf laufreport.de
11 Kommentare
Lob, Kritik und Anregungen sind immer herzlich willkommen.
Zum Bloggen gehören eure Meinungen ebenso sehr wie die Artikel.
wenn ich deine Zeiten sehe werde ich jedes mal ganz blass, und du bist nur zufrieden damit...aber so bist du halt, gelle?
Aber die Platzierung ist echt mal wieder Hammer, herzlichen Glückwunsch mein lieber.
Was deine Tempi angeht fehlen mir echt die Superlativen, einfach nur sehr beeindruckend.
Und dann noch Christian zu begleiten...du bist mir einer!
Bist ein feiner Kerl und ich sau froh, dich zu kennen,
Steffen
Es kann nicht immer Bestzeit sein aber das weißt du ja selbst. Und 9 sek. drüber ist ja auch noch gelungen. Jetzt machst du ein ordentliches Wintertraining und im nächsten Jahr bist du dann auch schneller als ich in deinem Alter war :-)
Aber ich kann mir vorstellen wie das ist: Regelmäßig läuft man schneller und irgendwann klappt es halt mal nicht die Zeit zu toppen. Das bedeutet aber nur noch mehr Motivation für das nächste Mal. Ist nur eine Frage der Zeit, bis die 17:47 bei dir fallen. Und Bahnlauf mit Spikes ist anderer "Vortrieb" als Asphaltlauf mit Laufschuhen...
26.03.2011 Engerser Wasserturmlauf
10.06.2011 Deichlauf Neuwied
05.08.2011 Bahnlauf Neuwied
----- 2011 Rasselsteinlauf Andernach
11.09.2011 Deichhalbmarathon Neuwied
So von wegen große Ziele und so. ;-)
Vielen lieben Dank nochmal für Deine Rolle als "Hasen" bei meinem 10er, auch wenn Du Dich bei diesem für Dich lahmen Tempo eher wie ein alter Karnickel vorgekommen haben musst. ;-)
Vielleicht sehen wir uns ja mal wieder bei einem Lauf. Würde mich freuen.
Gruß
Christian
Langweilig wird mir nicht, keine Sorge ;-)
@Nordläufer:
Ordentliches Wintertraining ... ungünstig, wenn im Januar die Saison schon wieder los gehst, oder?
@Evchen:
:-) Ich habe da auch noch mehr auf Lager ...
@Pienznaeschen:
Aber bitte nicht dauerhaft gekürzt, sonst klappt es nächstes Jahr nichts mit den ganz großen Dingern ...
@Brennr.de:
Sehr, sehr gerne doch. Und für das nächste Jahr bin ich mir bezüglich der Bestzeiten auch recht sicher ;-)
Glückwunsch auch zu dieser Super-Zeit! Und zu der Entscheidung, es ab jetzt für den Rest des Jahres ruhiger angehen zu lassen.
Bei deiner systematischen Trainingsplanung und Erreichung von Zielen ist es einfch nur richtig, ebenso konsequent das Tempo (zumindest für deine Verhältnisse...) rauszunehmen.
Hab's nicht gebloggt, aber ich laboriere in meiner künstlich verlängerten Saison (bei 'nem Auslandsaufenthalt kann man sich mögliche Läufe nicht ganz so flexibel aussuchen :-( ) an der schlimmsten Wadenzerrung meines Lebens.
Entgeh' diesem Fehler! 8-)