Wettkampf: 2008 // 01.06.2008

8. Gettorflauf

Es war ein warmer, zum Laufen gar ein heißer Tag. Da kam es mir ganz recht, dass der heutige 8. Gettorflauf kein wichtiger auf meiner Liste ist. Die 16,1 Kilometer (10 britische Landmeilen) konnte ich dementsprechend locker angehen und erreichte zufrieden nach 1:11:55 die Ziellinie.

Da der Gettorflauf für mich wie gesagt nicht von hoher Priorität war, hatte ich mich auch nicht speziell auf ihn vorbereitet. Eher lockere Läufe seit dem Fischhallenlauf, nur ein kurzer Tempolauf und der 3000m-Lauf vor zwei Tagen. Daran dachte ich heute Morgen aber gar nicht mehr. Schlimmere Sorgen bereitete mir das Wetter. Bereits morgens schien die Sonne und bescherte uns 20 Grad. Zum Glück sollte der Start bereits um 9:30 Uhr sein. Meine Erwartung, dass das früh sei und ein angenehmes Wetter bedeuten würde, war aber falsch.

Dagegen wehren konnte ich mich nun ohnehin nicht mehr. In meinen kurzen Laufsachen und ohne große Erwartungen lief ich los. Endlich wollte ich mal wieder langsam beginnen. Das erste Kilometerschild passierte ich nach 4:10. Das fand ich gut und nicht zu schnell, auch wenn diese Gedanken völlig falsch waren. Bei dem Wetter und der Strecke von 16 Kilometern war das ein zu schneller Start. Ich wurde etwas langsamer und sah dann bald einen etwa gleichaltrigen Läufer an mir vorbeiziehen. Einen anderen der MJA hatte ich in der Startliste gesehen. "Das wird er sein!" und schon hängte ich mich an seine Fersen. Die nächsten Kilometer blieb das Tempo dann bei etwa 4:20/km - in Ordnung. Ich merkte aber, dass es nicht so einfach war, ihm zu Folgen. Bald musste ich ihn dann laufen lassen. Erst war es nur eine kleine Lücke, später wurde diese größer, und nach sechs Kilometern hatte ich ihn aus dem Blickfeld verloren. Ich hatte also das Duell angenommen, denn ich hätte ja auch meinen Trott weiterlaufen können, und hatte nun verloren. Insgeheim hoffte ich noch, dass ihn seine Kräfte auf der zweiten Hälfte verlassen würden - ich sah ihn aber nie wieder.

Die restlichen Kilometer musste ich mich also an meinen Mitläufern orientieren. Ich wollte nicht alles geben, die interessanten Läufe im Juni (Firmenlauf, Flintbeklauf, Kieler-Woche-Lauf) sollten ja erst noch kommen. Dennoch lief ich natürlich Gefahr, deutlich unter meinen Möglichkeiten zu bleiben. Ich versuchte mich also immer wieder wenigstens etwas nach vorne zu peitschen. Die Versorgungsstellen (3 an der Zahl) halfen dabei stark. Die Sonne raubte unsere Kräfte, das sah man jedem Läufer an. Bereits bei der ersten Wasserstelle nahm ich zwei Becher - einen zum Trinken, den anderen für den Kopf. Diese Erfrischung tat gut.
Obwohl also ein großer Teil der Strecke schattig war, tat die Sonne weh. Aber es gab kein zurück. Ein guter Ansporn auf der Strecke waren zwei Leute, die an der Straße mit der Musik aus ihrem Wagen für Stimmung sorgten, zumindest an dieser Stelle. Da fühlt man sich sofort etwas schneller. Ansonsten war die Strecke eher verlassen, was die Zuschauer betrifft. Als Läufer sah ich immer einige in kurzem Abstand vor und hinter mir, das lief gut.

Laufhannes
Der Zieleinlauf

Auf den letzten beiden Kilometern verschärfte ich mein Tempo. Auch wenn man gleichmäßig laufen soll, lockeren Schrittes kann ich die Ziellinie einfach nicht passieren. Hier waren auch wieder einige Zuschauer, etwa drei Kilometer vor dem Ziel gab es noch eine letzte Erfrischung. Dann folgten die letzten 400 Meter auf der Bahn, ich gab noch einmal Gas und passierte dann nach 1:11:55 die Ziellinie: glücklich, aber fertig. Kurz ausschnaufen, Medaille entgegennehmen, und dann zur Versorgung. Begeistert war ich von zwei Wannen mit kaltem Wasser und Schwämmen. Mehrmals tränkte ich meinen Kopf und das Gesicht mit Wasser, doch schnell waren die wieder trocken. Inzwischen dürfte es noch wärmer gewesen sein, und das um noch nicht einmal 11 Uhr. Trinken war jetzt natürlich ganz wichtig. Deutlich über einen Liter habe ich auch direkt im Ziel getrunken.

Danach ruhte ich mich etwas aus, lief mich barfuss auf dem Rasen aus (herrlich) und suchte dann die Duschen auf. Und die waren kalt, was wunderschön war. Im Anschluss gab es dann die Siegerehrung. Ich war also Zweiter der MJA. Der Sieger sollte einen Pokal erhalten, doch meinen Konkurrenten sah ich auch hier nicht mehr. Schade.
Alles in allem war es aber ein schöner Lauf, auch wenn es zu warm war. Mit meiner Leistung bin ich auch zufrieden. Die fast fünf Minuten auf den MJA-Sieger wären zwar theoretisch noch möglich gewesen, aber das wollte ich dann heute auch gar nicht. In zwei Wochen geht es schließlich weiter. Hoffentlich nicht so warm.

Statistik:

Gettorf-Lauf
Platzierungen: 2. von 2 (AK), 61. von 403 (Gesamt)
Veranstalter: http://www.gettorf-lauf.de/
Besten Läufe über 16,1 km
01.06.2008 1. Gettorf-Lauf 1:11:55 (4:28)
25.03.2007 2. Kieler Hochbrückenlauf 1:14:23 (4:37) -2:28
23.09.2007 3. Preetzer Schusterlauf 1:20:15 (4:59) -8:20