Training: Trainingsplan // 23.11.2011

Aufbautraining vor Saisonbeginn

Aufbautraining und Aufbauwettkämfe? Wozu aufbauen? Aus welchem Tief muss ich heraus? Christian fragte zurecht nach dem "Wieso?" Doch zunächt darf man sich durchaus fragen, was Aufbautraining überhaupt bedeutet und was die von mir als Aufbauwettkämpfe bezeichneten Läufe überhaupt sind.

Das grobe Prinzip der Saisonplanung ist klar: Training - Saisonhöhepunkt - Erholung. Während hierbei der Höhepunkt und die folgende Erholung für jeden klar sein dürften, bietet das Training selbst den größten Spielraum. In wie viele und welche Trainingsphasen das Training aufgeteilt ist, variiert von Trainingsphilosophie zu Trainingsphilosophie. Eines sollten aber auch sie gemeinsam haben: Eine Aufbauphase.

Ob man einen Monat gar nichts gemacht hat, auf Alternativtraining umgestiegen ist oder dem Körper mit nur wenigen regenerativen Einheiten eine Pause verschafft hat, ist egal. In allen Fällen kann man nicht wieder mit dem sonst üblichen Pensum in das Training einsteigen, eine Anpassung ist notwendig. Grob gesagt benötigt der Körper nach x Wochen Pause auch wieder x Wochen zur Anpassung.

Aufbautraining heißt also vor allem, mit verminderten Umfängen und ohne Tempotraining zurück an das alte Pensum zu gelangen. Was aber machen dann bei mir Wettkämpfe in dieser Phase? - Tja, an diesem Punkt des Artikels stolpere ich dann selbst und muss wieder einmal einsehen, dass der eigene Wille über der theoretischen Trainingsplanung steht. Da kann man durchaus behaupten, es sei nur der schwache Versuch der Rechtfertigung und nicht die Einhaltung der Planung, wenn ich den Sinn der Aufbauwettkämpfe in der Wiederherstellung der Motivation und der Wettkampflust sehe, was nach dem nicht erfolgreichen Saisonabschluss in Köln durchaus nötig war.

Rückblick:
KW 3927 kmKöln-HMKW 406 kmPause
KW 4120 kmPauseKW 4262 kmWiedereinstieg
KW 4334 kmKW 4467 kmMartinslauf
KW 4563 kmPotzberglaufKW 4690 kmKalmit-Berglauf

Wer seinen Körper kennt und weiß, wie viel er von sich fordern kann, darf in die Phase auch Wettkämpfe einbauen, so meine Behauptung. ... Hier muss man aber aufpassen, sich die richtigen Läufe zu suchen. Wettkämpfe, bei denen es für einen um etwas geht, bei denen man die Zeit gut vergleichen kann, sind fehl am Platze. Zu groß wäre der Leistungsgedanke. Umso besser passten bei mir also der hügelige Martinslauf, die Bergläufe am Potzberg und an der Kalmit, sowie der Weihnachtsmarktlauf über 7,6 Kilometer. Bestzeit-Gedanken sind da völlig fern - und schon kommt die Lust zum Laufen zurück.

So habe ich es nach einem laufarmen Oktober geschafft, mich im November zurück in den richtigen Rhythmus zu bringen. Einige Kilometer, kraftbringende Höhenmeter und motivierende Wettkämpfe sind die Grundlage, um nun mit neuem Elan in die Vorbereitung für die neue Saison zu starken. Mit der Motivation im Rücken lässt sich das neue Jahr auch deutlich besser planen. Nur ob es die richtige Vorbereitung vor der Vorbereitung war, ist fraglich. Haltet ihr meine Vorgehensweise für falsch?