Wettkampf: 2011 // 21.11.2011

20. Kalmit-Berglauf

Keine Vergleichsmöglichkeit zu haben, ist das A und O, um ohne Druck in einen Lauf zu gehen und mit viel Freude aus einem Lauf herauszukommen. Auf die Art konnte ich an den letzten beiden Wochenenden bereits in Hinterweidenthal und am Potzberg befreit auflaufen. Die anderen beiden Läufe des Novembers, Kalmit-Berglauf und Weihnachtsmarktlauf, bin ich aber bereits im letzten Jahr gelaufen. Ein Nachteil?

Nur bedingt. Entspannt stehe ich am Start, ohne Angst vor dem großen Berg, mit 505 Höhenmetern auf acht Kilometer durchaus eine Hausnummer. Aber ich weiß, was mich erwartet. Entspannt, obwohl ich innerlich andenke, die Zeit von 2010 um zwei Minuten zu unterbieten. Entspannt, weil es doch recht egal ist. Vorbereitungswettkämpfe sind schließlich nur Vorbereitungswettkämpfe.

Auf den ersten beiden Kilometern geht es schnell aus dem Ort heraus. Leichte Steigung, die Kalmit als fernes Ziel sichtbar. Das Feld sortiert sich und das Tempo ist gefährlich. Langsam starten oder auf dem eher flachen Stück Zeit gut machen? Bis man darüber nachgedacht hat, ist auf dem dritten Kilometer ohnehin alles vorbei. 9 Prozent Steigung ist hier der Durchschnitt und der untere Teil meiner Waden wird hart, droht zu krampfen. So schwer hatte ich das Ding nicht mehr in Erinnerung.

Ob es an der Steigung selbst, den flachen Schuhen oder der Vorbelastung liegt, ist egal. Ich muss etwas Tempo rausnehmen, den Mitläufer ziehen lassen. Bald zieht auch eine kleine Gruppe mit Jürgen vorbei, der mich zum Potzberg hoch gezogen und motiviert hat. Heute nicht. Kurz versuche ich dran zu bleiben. Nur kurz.

Erst als nach fünf, sechs Kilometern die führende Frau zu mir aufläuft, kann ich über den Schmerz zwischen Wade und Achillessehne hinauslaufen, kann dranbleiben. Ein winziges Flachstück. Erholen. Dann geht es wieder quälend hinauf. Noch eine lange Kurve. Anfeuerungen am Parkplatz, noch etwa 500 Meter. - Und plötzlich ist die Kraft wieder da. Ich feuere die spätere Siegerin noch einmal kurz an und ziehe von dannen, quäle mich zum Ende hoch und erfahre erst später, wie kraftvoll der Antritt noch einmal war. 17 Sekunden habe ich noch herausgelaufen. Für die gewünschten zwei Minuten schneller hat es nicht gereicht.

Zum Lohn gibt es oben angekommen einen so süßen Tee, dass es mir beim ersten Becher das Gesicht verzieht, und einen Blick auf die unter einem liegenden Wolken, die die Rheinebene bedecken.

Zum Auslaufen geht es schließlich die acht Kilometer wieder bergab. In der Grundlagenphase muss man schließlich Kilometer sammeln. Mit einem 25er am Tag danach werden es 90 Wochenkilometer und bisher 4.000 Höhenmetern im November. Es läuft.

Statistik
Kalmit-Berglauf
Platzierungen: 8. von 35 (AK), 26. von 669 (Gesamt)
Veranstalter: http://tv-maikammer.de/
Ergebnisse: http://tv-maikammer.de/neu/images/stories/Kalmi...
Besten Läufe über 8,1 km
19.11.2011 1. Kalmit-Berglauf 37:10 (4:35)
20.11.2010 2. Kalmit-Berglauf 38:27 (4:45) -1:17