Wettkampf: 2010 // 20.11.2010

19. Kalmit-Berglauf

Das Land ist platt. Nur am Seitenrand türmen sich grüne Hügel auf, das Hambacher Schloss auf einem ihrer Gipfel. Dicht daneben ragt ein Gipfel heraus. Mit einem Sendeturm verziert zeigt sich die Kalmit, mit 673 m ü NN der höchste Berg des Pfälzerwaldes. Bei diesem Anblick wird mir etwas mulmig.

Da hoch, auweia ...

Im Startblock stehend hat sich das Gefühl aber beruhigt. Es ist nur ein Spaßlauf zum Abschluss der Saison. Ohne Ambitionen. Ohne Druck. Aus der vierten Startreihe wird dank der vielen Drängler von vorne die 20. Startreihe. Langsam starten. Ist ja richtig. Lockeren Schrittes geht es auf dem ersten Kilometer durch den Ort, wo wir angeblich die ersten 50 Höhenmeter überwinden. Ich spüre nichts.

Strecke vom Kalmit-Berglauf
Die 8,1 km-Strecke des Kalmit-Berglaufs: Ab in die die Pfälzer Berge


In breiter Masse schiebt sich das Feld aus dem Ort auf die Kalmitstraße und der echte Anstieg beginnt. Harmloser als erwartet fühlen sich die fünf bis zehn Prozent Steigung auf der Straße an. Schon bald lasse ich die ersten buchstäblich stehen, für die schon jetzt die Steigung zu hart ist. Für mich geht es angestrengt aber flüssig weiter. Nach einer Spitzkehre sind wir nach drei Kilometern im Pfälzerwald angekommen. 300 m ü NN lässt das Schild am Straßenrand verlauten. Noch 373 Höhenmeter zu laufen. Uffz.

Wer sich hier auf die Kilometerangaben verlässt, spielt das falsche Spiel. "Noch fünf, noch vier, noch drei Kilometer" - völlig egal. Die Höhenmeter sind entscheidend und auch wenn jeder 100er-Hürde ein Erfolg ist, ist es jedes Mal noch ein weiter weg. Dennoch bin ich dank des langsamen Starts nur am Überholen und rolle gemeinsam mit einem Mitläufer das Feld von hinten auf. Sein Versuch, mit der auf den FCK bezogenen Frage "Gewinnen sie heute?" ein Gespräch anzufangen, ist jedoch zum Scheitern verurteilt. Dazu reicht die Puste nun wirklich nicht.

Laut sind wir am Schnaufen und schieben uns vorwärts, Läufer um Läufer, wechseln uns in der Führungsarbeit ab und sind gut unterwegs. Im Blick schließlich die ersten beiden Frauen. Ich verfolgen von hinten, wie sich die Zweite langsam nach vorne schiebt und davon zieht. Eine willkommene Ablenkung von der eigenen Anstrengung. Kilometer sieben ist schließlich gepackt, die Beine sind schwer und der Anstieg will nicht einfacher werden. Druck auf den Ohren, kühlere Luft. Der Gipfel ist spürbar nah.

Strecke vom Kalmit-Berglauf
505 Höhenmeter auf 8,1 Kilometer - Ø 6,23 % Steigung


Noch 300 Meter. Zum ersten Mal in diesem Lauf muss ich, von meinem Mitläufer abgesehen, einen anderen Läufer passieren lassen. Als ob er gerade eben erst gestartet wäre, zieht er davon. Keine Chance. Als Ersatz ziehe ich noch an der ersten Frau vorbei, springe noch einmal die letzten Höhenmeter nach oben und erreiche nach 38:27 das Ziel, wo die Läuferschar, selbst dampfend, heißen Tee trinkt und einen leider trüben Blick auf die Weinstraße genießt.

Am Ende bin ich also erfolgreich unter dem 5er-Schnitt geblieben, ohne auch nur annähernd einschätzen zu können, was es bedeutet. Völlig egal, denn der Lauf für sich hat mir genug geboten. Eine anstrengende Strecke mit einem starken Finish auf dem Gipfel und dennoch, vor allem dank des Stichwortes gleichmäßig bergauf, keinesfalls so anstrengend wie befürchtet. Klares Fazit: Gerne wieder.

Statistik:

Kalmit-Berglauf
Platzierungen: 9. von 39 (AK), 36. von 681 (Gesamt)
Veranstalter: http://tv-maikammer.de/
Ergebnisse: http://laufinfo.de/Laufen/ergebnis/2010/kalmit....
Besten Läufe über 8,1 km
19.11.2011 1. Kalmit-Berglauf 37:10 (4:35)
20.11.2010 2. Kalmit-Berglauf 38:27 (4:45) -1:17