Wettkampf: 2008 // 03.11.2008

3000m-Lauf in der Schule Teil 5

Die 3.000m unter 11 Minuten zu laufen ist ein ambitioniertes Ziel, welches ich im letzten Jahr mit 11:07 knapp verpasst hatte. Beim heutigen fünften Anlauf hat es geklappt. Nur 8 Tage nach dem Marathon-Debüt lief ich neue Bestzeit mit 10:55.

Diese 3.000m-Läufe in der Schule sind immer etwas ganz Anderes als "echte" Wettkämpfe. Die konzentrierte Vorbereitung entfällt fast komplett. Die Termine werden kurzfristig festgelegt, die Ernährung wird nicht weiter beachtet, ich stehe nicht besonders früh auf (bisher waren die 3.000m-Läufe eher mittags) und ich habe kaum bis gar keine Zeit mich warmzulaufen oder anders vorher auf den Lauf einzustellen. Von den anderen werde ich entsetzt angeschaut: "Vorher noch warmlaufen? Die 3.000m sind doch so schon schwer genug!" - Alles einfach eine ganz andere Atmosphäre.

Eigentlich wäre demzufolge zu erwarten, dass ich bei diesen Läufen schlechte Zeiten erziele. Dem ist aber nicht so. Meine bisherige Bestzeit von 11:07 entspricht Rechnern zufolge 39:09 auf 10 km. Und bereits damals wollte ich eigentlich unter 11 Minuten laufen. Dafür hatte ich heute die nächste Möglichkeit. Das Wetter und meine Stimmung waren mäßig. 8 Grad, leichter Nebel, ein leichtes Frühstück 90 Minuten vor dem Start, ein ruhiges Wochenende und 3000m in 14:55 plus zwei Stunden Badminton am Freitag und noch 42 Kilometer aus Lübeck im Hinterkopf. Und das Aufwärmen bestand heute in einer halben Stunde lockerem Tischtennis.

Also startete ich um 8:35 Uhr zwar mit dem Wunsch von 10:59 aber ohne große Erwartungen - für 15 Punkte reichten 11:45. Mit den Spikes an den Füßen startete ich gut, vielleicht etwas zu schnell. Die erste Runde in 1:26 - 1:28er Runden waren für 11:00 nötig. Noch zermürbte mich das Tempo nicht, aber ich wurde etwas langsamer: 1:29, 1:30, 1:31. Jede Runde bekam ich von unserem Sportlehrer die Zwischenzeit angesagt, ich berechnete mir immer den Rückstand auf die Zielzeit. Noch war nichts verloren, aber ich musste mich anstrengen. Sollte ich auch dieses Mal das Ziel verpassen? Dabei war ich mir so sicher: Ich hab die Zeit drauf. Ich durfte jetzt nicht nachlassen. Zu oft ließ ich gerade zur Mitte eines Laufes nach - 1:27. Ich hatte mich gefangen, aber so langsam merkte ich, dass ich jetzt keinesfalls zu schnell laufen würde. Wenn ich überziehe, würde ich einbrechen und vielleicht sogar über dem Geländer hängen - 1:30. 600 Meter und 1:55 hatte ich noch (3:12/km). Also fing ich an schneller zu werden, langsam aber stetig. 9:40 hieß die letzte Zwischenzeit, eine schnelle Runde noch. Der Atem wurde schwerer und ich kam an meine Grenze. Die letzte Kurve, die letzten 100 Meter warteten auf mich. Der Schlusssprint war eröffnet. Noch einmal alles geben. Der letzte Schritt über die Ziellinie und die erlösende Zeitangabe durch den Lehrer: "10:55" - Ich hab es gepackt! Die letzten 200 Meter bin ich in 35 Sekunden gelaufen (2:55/km)und ich war dementsprechend fertig. Aber endlich war das Ziel erreicht und der Start in die Woche geglückt.

Nach kurzer Zeit fühlte ich mich dann auch wieder wunderbar und war stolz auf die Zeit. Ich bot Lennart, der sich die ersten drei Runden an mich gehängt und am Ende mit 11:50 knapp die 15 Punkte verpasst hatte, an, mich heute Nachmittag beim zweiten möglichen Termin noch einmal mit konstantem Tempo vor ihn zu hängen. Ich war aber der Einzige, der sich bereit fühlte, noch ein zweites Mal zu laufen. Also spielten wir nur noch locker Fußball
... und jetzt werde ich noch eine lockere Runde laufen. Auch wenn das neblige Wetter gar nicht ganz so schön aussieht - Lust habe ich trotzdem.

Statistik:

Besten Läufe über 3.000m
15.05.2015 1. Läuferzehnkampf 9:26,28 (3:09)
16.07.2015 2. Sportabzeichen-Tag 9:43 (3:14) -0:17
03.06.2011 3. Läuferzehnkampf 9:46,94 (3:16) -0:20
22.06.2011 4. Abendsportfest 9:48,81 (3:16) -0:22
16.05.2018 5. Abendsportfest Wiesbaden 9:58,05 (3:19) -0:32
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03.11.2008 13. Schulsport 10:55 (3:38) -1:29