Kiel.Lauf 2016

Kiel.Lauf. Genau zehn Jahre und einen Tag nach meinem ersten Start bei einem Volkslauf stehe ich wieder an der Startlinie. Wie vor zwei Jahren nutze ich den Heimatbesuch zum Halbmarathon. Dieses Mal ohne spezifische Vorbereitung, ohne übermäßig ehrgeizige Ziele. Zwischen 1:16 und 1:20 klingt angesichts der aktuellen Verfassung realistisch.

(Zu) Flotte 1000er am Dienstag, eine Testrunde auf der Wettkampfstrecke beim offiziellen Lauftreff am Donnerstag. Der "gefürchtete" "Anstieg" im Niemannsweg stört mich nicht. Die paar Höhenmeter. Doch der verwinkelte und leicht wellige Kurs (soweit das eben im hohen Norden möglich ist) löst nicht unbedingt große Freude aus.

Vorfreude vor dem Startschuss - © mipapo.de

Langsam starten. Dieses Mal jage ich nicht wie vor zwei Jahren den Kenianerinnen hinterher. Stattdessen laufe ich in knapp unter 3:30 an, kurz hinter Claudias und Michael. Einen Ticken zu schnell sind die Beiden. Leider. Alleine geht es die Kiellinie entlang. Das Tempo zeigt Richtung 1:16. Den Niemannsweg hoch. Die verlorenen Sekunden stören mich nicht. Die holt man später locker wieder auf.

Dann das verwinkelte Stück durch Düsternbrook. Gnah. Und so richtig lässt es sich auf der Holtenauer Straße und kurz darauf die Fleethörn runter nicht rollen. Dafür genieße ich. Freue mich über die Anfeuerungen, die Samba-Bands am Straßenrand.

Mit Schwung durch den Start-Ziel-Bereich in die zweite Runde

Zweite Runde. Die Gruppe vor mir ist längst aus dem Blickwinkel verschwunden. Einsam laufe ich dahin, bis ich zur Mitte der Kiellinie die ersten Schritte hinter mir höre. Henning, der eine 1:17 bis 1:18 laufen wollte. Das war mir nicht genug, um mich beim Start einfach gemütlich dahinter zu hängen. Und an seinen Fersen hängt Maya Rehberg als 3.000m-Hindernis-Spezialistin, die ihr Halbmarathon-Debüt gibt.

Alleine auf der Kiellinie: Bis die Verfolger aufschließen, dauert es noch etwas - © mipapo.de

Dranbleiben. Den Niemannsweg hoch. Weiter hinterher. Doch in Düsternbrook verliere ich langsam den Anschluss. Die Holtenauer Straße hinab. Menschenmassen, leicht abschüssig - und trotzdem hänge ich hinterher. Das wird nichts mehr.

Noch ein, zwei Kurven. Die Fleethörn runter nochmal die Schritte lang ziehen. Zielspurt. 1:18:20 nach einer Runde Spaß und einer Runde Kampf. Was eben dabei herauskommt, wenn man's nicht so genau nimmt.

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