Wettkampf: 2014 // 17.08.2014
9. Hambrücker Lußhardtlauf
Die Marathon-Vorbereitung läuft, und das in der dritten Woche mit einer besonders intensiven. Am Dienstag lief es bei der Greif-Treppe über 3-2-1 km blendend, am Donnerstag über 3x3 km auch nicht schlecht. Am Samstag Morgen nach ein Tempowechsellauf und in der Summe 120 Kilometer in fünf Tagen - und dann war meine Hartnäckigkeit gebrochen.
Fast schon zu gut lief es im Training - bei minus sechs Kilo seit Juni kein Wunder - und schließlich bin ich dem Ruf der Trainingspartnerin zum Test-Halbmarathon in Hambrücken beim Lußhardtlauf gefolgt. Lieber jetzt die Luft raus lassen und mich müde laufen, bevor ich es an der Zugspitze übertreibe. Also wird getestet.
Bei bester Laune und Sonnenschein wird in Hambrücken, irgendwo zwischen Karlsruhe und Mannheim, ein breites Feld auf die Strecke geschickt. Zunächst zweieinhalb Kilometer geradeaus, bevor es in den Wald geht. Flotter Start, aber nicht übertrieben. Ich versuche mich zu positionieren und fasse einen Läufer etwa 100m vor mir ins Auge.
Doch trotz schnellen Tempos knapp unter 3:30/km komme ich kaum näher. Erst bei Kilometer acht, kurz nachdem die Zehner uns verlassen haben, schließe ich zu ihm auf und klemme mich an seine Fersen. Die ersten zehn Kilometer gehen so in ca. 34:40 weg, aber um noch mehr zu attackieren, fehlen Kraft und Zuversicht. So laufen wir ein langes Stück gemeinsam bei angenehmen Temperaturen durch den schattigen Wald.
Auf der kurvigen Strecke verlieren wir allerdings hier und da noch ein paar Sekunden und kommen dem vor uns Laufenden nicht näher, auch wenn wir ihn ständig im Blick haben. Wir kämpfen stattdessen gemeinsam darum, zumindest den Schnitt zu halten.
Nach 18 Kilometern geht es noch einmal auf einen asphaltieren Weg an der Bahnstrecke. Zeit, um noch einmal auf das Tempo zu drücken. Mein Mitläufer lässt schnell reißen und kurz glaube ich, den Vordermann noch zu erreichen. Als es aber wieder in den Wald geht, machen sich die schweren Beine bemerkbar. Keine Chance mehr.
Noch einmal fünf, sechs scharfe Kurven. Zielspurt auf den roten Teppich - und eine Punktlandung, gewissermaßen, wie beim Cola-Lauf: 1:14:01. Und damit eine deutliche Bestzeit. Definitiv überzeugend, und hoffentlich das richtige Zeichen, um jetzt freiwillig noch einmal etwas rauszunehmen.
Statistik
Lußhardtlauf
Platzierungen:
1. von 21 (AK), 5. von 255 (Gesamt)
Veranstalter:
http://www.lusshardtlauf.de
Ergebnisse:
http://coderesearch.com/sts/services/10050/453
Besten Läufe über 21,1 km
17.08.2014
1. Lußhardtlauf
1:14:01 (3:30)
09.04.2016
2. Rhein-Volkslauf
1:15:34 (3:35)
-1:33
23.03.2014
3. TSG Halbmarathon
1:15:36 (3:35)
-1:35
31.05.2014
4. SAP Arena Marathon
1:15:38 (3:35)
-1:37
13.10.2012
5. Göteborg Halvmarathon
1:16:14 (3:37)
-2:13
9 Kommentare
Lob, Kritik und Anregungen sind immer herzlich willkommen.
Zum Bloggen gehören eure Meinungen ebenso sehr wie die Artikel.
Was steckt eigentlich hinter den % Angaben bei Deinen Trainingseinheiten für die Herbstmission 2014? Wenn es % HFmax sein soll, erscheinen mir die Werte sehr niedrig zu sein. Was ist der Grund dafür?
Danke euch! Dieses Jahr läuft bisher wirklich richtig gut. Ich hoffe, der Halbmarathon hilft mir noch mehr, die Zugspitze locker zu sehen, um dort so gemütlich wie es geht rüber zu kommen.
@Markus:
Danke, aber für die 2:30 müsste ich beim Kiel-Lauf schon mindestens eine 1:12, besser eine 1:11 laufen. Das ist glaube ich dann doch noch nicht drin ;-)
Die Pulswerte sind in der Tat in %HFmax - und ja, die sind überraschend niedrig. Die sind aber auch erst seit drei, vier Wochen so niedrig. Das ist also einerseits die gute Form, andererseits aber sicherlich auch ein nicht mehr ganz aktueller Maximalpuls in der Datenbank.
Weiterhin viel Erfolg und keine Verletzung!
Ich fände es toll, wenn du zu gegebener Zeit nochmal genauer analysieren könntest, welche Veränderungen in deinem Training zu deiner diesjährigen Leistungsexplosion geführt haben.
Klar, du trainierst fleißig, ziehst zusätzlich noch stundenlange Spinningeinheiten rein und bist spätestens mit Beginn der Marathonvorbereitung zum Kilometerfresser geworden. Aber irgendwie scheinst du schon seit Jahresbeginn wie entfesselt zu laufen. Der Leistungssprung ist, wie ich finde, für einen Nicht-Anfänger absolut bemerkenswert! Gibt es da noch irgendwelche Tipps, die du uns Normalsterblichen geben kannst?
Das stimmt wohl, wobei so ein Marathon natürlich auch immer viele Unwägbarkeiten mit sich bringt. Da ist so ein Zeitrahmen statt einer exakten Zielzeit schon ganz geschickt.
@Michael:
Danke - und ja, das ist eine gute Frage. Wobei es theoretisch auch eine sehr einfache Erklärung gäbe: Ich bin 2011 bereits 35:09 über 10 km gelaufen, 2012 dann 1:16:14 über Halbmarathon und habe 2013 außer den 50ern wenig zustande bekommen. Dass dementsprechend über 10 km noch eine deutliche Steigerung drin war, war klar.
Es stimmt aber auch, dass die 1:14 noch einmal eine andere Hausnummer ist und auch die aus dem vollen Training heraus dürfte noch nicht das Limit gewesen sein. Ich schaue mal, dass ich demnächst dazu noch etwas schreibe.
Ich ürbigens auch, habe 2 kg im Urlaub zugelegt ...
Herzlichen Glückwunsch zu deiner außergewöhnlichen Spitzenform, toll!