Laufstrecken // 15.06.2010

Tour über den Tellerrand (Teil 4): Neversfelde - Schönwalde

Tour über den Tellerrand - Die Erkundung der Heimat: Oppendorfer Mühle - Preetz (20,6 km) - Preetz - Trent (23,15 km) - Theresienhof - Neversfelde (fehlt) - Neversfelde - Schönwalde (21,3 km)

Unter der Voraussetzung von Zeitmangel ist 4 der Nachfolger von 2. So lässt sich beschreiben, warum ich am Wochenende die zeitintensivere vierte und damit letzte Tour über den Tellerrand der dritten vorgezogen habe. Mitten im Nirgendwo, bewölkt, 15°C. Das Ziel: über Malente zum Endziel der Tour über den Tellerrand in Schönwalde am Bungsberg zu laufen.

Tour über den Tellerrand
Die Strecke der vierten Tour: 23 km von Neversfelde nach Schönwalde

Kurz vor Neversfelde, wo ein Feldweg auf die Straße trifft, geht es los. Bis hier werde ich bei der fehlenden dritten Etappe laufen. In Neversfelde selbst, blind der Navigation auf der Uhr folgend, erblicke ich plötzlich den Hinweis für eine Aussichtsplattform auf dem Holzberg. 800 Meter bewältigt und schon verlasse ich den geplanten Weg. Steil geht es über Wurzeln hinauf und bald stehe ich vor dem offenen Holzturm, schwinge mich die Wendeltreppe hoch und genieße den Ausblick. Einen Ausblick, wie man ihn in Schleswig-Holstein nicht kennt. Mit Malente, dem Kellersee und schließlich auch dem Bungsberg, erblicke ich die weiteren Ziele des Tages. Ein weiter Weg liegt vor mir.

Start vor Neversfelde - mitten im Nirgendwo Aussichtsturm auf dem Holzberg: Nicht geplant und umso schöner. Das nächste Ziel: Malente und der Kellersee In der Ferne zu erahnen: Der Bungsberg - das grobe Endziel

Zweieinhalb Stunden habe ich für die gesamte Tour inklusive der Fotopausen geplant, sodass ich mich aufgrund des Umweges schnell auf den weiteren Weg mache, damit der Fahrdienst in Schönwalde nicht zu lange auf mich warten muss. Auf einem netten Waldweg läuft es sich abseits der Straße gut, auch wenn die Uhr sich ständig beschwert. Laut Wanderkarte führt der offizielle Wanderweg direkt an der Straße entlang.

Waldweg abseits der Straße - dunkel aber nett. Blick auf den Kellersee Zeit zum Entspannen ... ... und genießen.

Ohne auch nur ein Tier zu entdecken, durchquere ich einen winzigen Wildpark und erreiche Malente. Ohne einen ausführlicheren Blick auf den Ort zu werfen, folge ich dem inzwischen wieder Europäischen Fernwanderweg und stehe dort, wo ich mich meist am wohlsten fühle: am Wasser. Der Kellersee. Pause. Genießen. Ausruhen. Hier am Wasser ist es richtig nett. Etwas weiter den Weg entlang komme ich an einem Stepper, einer Beinmassage und einer Art Hüft-Kreisel vorbei. Wer benötigt schon ein Fitnessstudio? Statt Krafttraining steht mir allerdings weiteres Lauftraining bevor. Auf "Einmal um den Kellersee?" erwidere ich mein Vorhaben bis nach Schönwalde und ernte damit einen erstaunten Blick des Spaziergängers. Noch immer steht mir einiges bevor.

Fitnessstudio an der frischen Luft ... wo auch für die Kleinen gesorgt ist. Europäischer Fernwanderweg - so soll er sein! Wieder der Kellersee, der mir schnell ans Herz gewachsen ist.

Wieder in einem schönen Waldstück angekommen, wissen es die Bäume, mir den Blick auf den Kellersee zu verwehren. Ich lasse mir aber die Stimmung nicht vermiesen, nehme weiter die Hürden in Form von Wurzeln und winzigen Steigungen. Denn ich weiß, irgendwo wartet wieder der schöne Blick auf den See. Zumindest bis nach Sielbeck, wo ich vom Kellersee zum Ukleisee wechsle. Nicht ganz so groß und beeindruckend, aber dennoch nett. Den lasse ich jedoch recht bald hinter mir, durchquere weiter den Wald und erreiche eigentlich zum ersten Mal seit dem Start wieder einen offenen Feldweg.

Am Ukleisee - wie immer am Wasser ist es nett Grün, wohin das Auge blickt. Durch den Fernmeldeturm zu erahnen, der Bungsberg Die Holsteinische Schweiz: hügelig

Ein ungewohntes Bild. - Und doch ist es vertraut, als ich wenig später ein weiteres Freudenholm erreiche, gut 24 Kilometer Luftlinie vom Freudenholm bei Preetz entfernt, dass ich vor gut vier Wochen bei der zweiten Tellerrand-Etappe sah. Dieses Freudenholm sah ich hingegen vor etwa neun Monaten zum ersten und bis hierhin letzten Mal beim Bungsberglauf. Noch immer erinnere ich mich gut an die Strecke, erblicke schon wieder den Meldeturm auf dem Bungsberg und verzichte auf den ursprünglich geplanten Abstecher auf den Gipfel.

Bis zum Streckennetz-Anschluss des Lübeck-Marathons wäre es noch ein weiter Weg. Landstraße - zum Glück nicht lange. Das Ziel: Schönwalde am Bungsberg. Der Beweis: 40,42 km von zu Hause entfernt.

Angesichts der bekannten Strecke, der schweren Beine und des Umweges zum Start der Tour laufe ich auf direktem Wege nach Schönwalde. Und da stehe ich, schnaufend und glücklich nach 21,3 Kilometern am Auto. Dazu der Blick auf die Uhr, Luftlinie 40,42 Kilometern nach Hause. Geschafft! - abgesehen von der dritten Etappe.

Tour über den Tellerrand
Den Tellerrand überquert (blau), nur das Zwischenstück (weiß) fehlt.

Ein grauer Himmel - damit wären die negativen Aspekte dieser Tour über den Tellerrand abgehakt. Abgesehen davon herrschte angenehmes Laufwetter, die Strecke war vor allem mit dem Ausblick vom Holzberg und dem Weg am Kellersee richtig schön und nach anstrengenden 21 Kilometern habe ich tatsächlich Schönwalde erreicht. So verläuft ein gutes Wochenende.