Mein Läuferleben // 25.04.2009

Gefallen gefunden

Dies ist Teil 2 der Serie "Mein Läuferleben – Von den Badeshorts zum Kinesiotape"

Ein Läufer war ich noch lange nicht, dazu waren diese kleinen Läufchen bisher viel zu nebensächlich. Nur wenn wir gut waren, hielten wir es durch, einmal in der Woche – vornehmlich am Wochenende – eine kleine Runde zu drehen. Doch so langsam machte es etwas Spaß, was sich vor allem eines Abends äußerte.

Ein Samstagabend, draußen ist es nicht sonderlich kalt aber doch bereits düster. Meine Eltern haben Besuch und meinem Bruder steht am Sonntag ein Judo-Turnier bevor. Judo-Turnier bedeutet vor allem immer, dass man aufpassen muss, in welcher Gewichtsklasse man landet. Also kommt er mit der Idee zu mir, noch einmal schnell eine Runde zu laufen, um viel zu schwitzen und Wasser zu verlieren, welches er morgen nach dem Wiegen wieder zu sich nehmen könnte.

Inzwischen habe ich tatsächlich so viel Freude am Laufen als sportliche Betätigung gefunden, dass ich sofort zusage. Dick eingepackt – er will ja schwitzen – begleitet er mich. Ganz von alleine sind wir deutlich schneller unterwegs, als es sonst der Fall ist. Eine schnelle, kurze, eigentlich unbedeutende Runde. Und doch ist sie mir so in Erinnerung geblieben.

Flotten Schrittes am Ende des Tages noch einmal aufraffen und eine kleine Runde zu drehen – irgendwie nicht zu vergleichen mit heutigen geplanten Touren, die man vielleicht auf den Abend schiebt. Sich spontan zu entscheiden, kurz laufen zu gehen, um etwas Gutes zu tun, um fröhlicher zu sein, um sich danach besser zu fühlen (denn das waren die damaligen Beweggründe), das zeigt die Freude daran. Und die kann beileibe nicht so entstehen, wenn man diesen Lauf einige Stunden vorher plant.

Spontaneität heißt das Gebot – etwas Neues versuchen. Man muss es einfach einmal ausprobieren, nur so kann man die Liebe dazu entwickeln. Denn selbstverständlich genieße ich auch jetzt am Abend die Runden – nur auf eine andere Weise, schließlich habe ich bereits tagsüber die Gewissheit, nachher werde es schön.

Doch trotz der sich entwickelnden Freude blieben diese Laufrunden am frühen Morgen oder Abend im Frühling 2006 auf die dauer betrachtet eher Einzelfälle. Weniger als zehn Runden kann ich nachträglich im Terminkalender finden. - Aber zumindest der Grundstein, die Begegnung mit dem Laufen als Sport, war gelegt.