Wettkampf: 2011 // 22.04.2011
StrongmanRun: Kritik
Volle Straßen und eine zu kommerzielle Veranstaltung - das war die Kritik, die im letzten Jahr aus der Bloggerszene zum StrongmanRun zu hören war. Dieses Jahr fand der angeblich härteste Hindernislauf der Welt zum ersten Mal am Nürburgring statt. Eine gute Wahl?
Die Anreise
Um dem Verkehrschaos zu entgehen, habe ich den Shuttlebus des VRM von Koblenz nach Nürburg genossen - für 14 Euro hin und zurück nicht unbedingt das, was man sich als umweltfreundlichen Service einer solchen Veranstaltung erwartet.
Früh genug vor Ort bleibt Zeit für eine entspannte Streckenbesichtigung und das Abgeben der Taschen. Früh genug muss man aber auch vor Ort sein, wenn man nicht aus letzter Reihe starten möchte. Bereits 45 Minuten vor dem erlösenden Startschuss war der Startblock überfüllt. Da hilft auch die ständige LaOla-Welle wenig, um einem die Wartezeit zu versüßen.




Das Gelände: Nurburgring
Die große, breite Rennstrecke macht nicht den Eindruck eines naturbelassenen Hindernislaufes. Dennoch scheint die Strecke angemessen für diese Masse an Menschen. Am Start ist es breit und im weiteren Verlauf verlässt man den Ring und rennt über grüne Hänge hoch und runter - so wie es für einen Hindernislauf sein sollte. Für die Zuschauer ist das Gelände dennoch sehr weitläufig. Viele Zuschauer gab es nur im Start/Ziel-Bereich bei etwa Dirty Dancing. Den Wunsch vieler "alter" Teilnehmer, einen solchen Lauf vollständig in der Natur zu lassen, kann ich nachvollziehen - für die Menschenmassen war es so aber passender.
Die Läufer: Top
Wie auch aus den letzten Jahren zu hören tragen vor allem die Läufer selbst zum positiven Erscheinungsbild bei: Massenweise Verkleidungen, beste Laune und immer hilfsbereite Hände. Ein Wettkampf war das nicht.
Die Hindernisse: Ein schwaches Bild
Rund 10.000 Läufer sind einfach zu viel für diesen Lauf. Vorne startend musste ich erst auf der zweiten Runde teilweise warten, doch andere Läufer benötigten aufgrund der Wartezeiten teilweise 90 Minuten für die ersten fünf Kilometer - da ist jeder Spaziergänger schneller. Zu einem Laufevent gehört auch, dass man laufen kann.
Ebenso wie Spaziergänger haben aber auch Nichtschwimmer nichts auf der Strecke verloren. Dennoch gab es bei beiden Wasser-Hindernissen für diese die Pussylane. Ganz von der Tatsache abgesehen, dass in dem niedrigen Wasser niemand schwimmen musste: StrongmanRun-Bewältiger müssen auch schwimmen können. Die Hindernisse waren in diesem Jahr ohnehin mehr als einfach. In der Summe (durchaus auch wegen der hügeligen Teile) hat die Strecke Kraft gekostet - von dem härtesten Lauf war man aber meilenweit entfernt.




Im Ziel
Stell dir mal vor, du läufst ins Ziel und niemand bekommt es mit. So in etwa fühlte ich mich dort. Während der Großteil der Vorbeilaufenden sich auf die zweite Runde begab, war für mich Schluss. Kein eigener Zielkanal für die Läufer der zweiten Runde. Immerhin gab es die verdiente Medaille und entsprechende Verpflegung.
Ebenso zum verdienten Lohn gehört für mich im Anschluss eine schöne Dusche. Genüsslich dem "Warmduscher"-Schild folgend stand ich dann in einer dunklen Ecke, den Dreck an den Beinen nicht mehr sehend, während das Wasser im Sparmodus auf die zitternden Beine tröpfelte. Wenn es um die Gesundheit geht, hat die Sache für mich nichts mehr mit strong zu tun. Da kann man die Duschen auch gleich wieder sein lassen.
Einen weiteren Fauxpas leisteten sich die Organisatoren bezüglich der Taschenrückgabe. Wer jeweils ein Mädchen hinstellt, um nach und nach die Taschen von 2.000 Startnummern zu holen, muss sich nicht wundern, wenn bald die Läufer die Halle stürmen, um selbst nach ihrer Tasche zu suchen.
Fazit:
Es ist schwer zu formulieren, was man von so einem Lauf erwartet. Den Kommerz eines solchen Veranstalters kann man nicht verurteilen. Dennoch sollte man den Überblick behalten und sich für eine Richtung entscheiden: Harter Hindernislauf oder Massenveranstaltung - und der StrongmanRun gehört ganz klar zur zweiten Schiene.
Ich hege keine Hoffnungen, dass sich an der Situation etwas ändert. Damit das Geld fließt, müssen die Massen begeistert werden. Das bedeutet: Einfache Hindernisse, Stau auf der Strecke, Verkehrschaos und kalte Duschen. Nichtsdestotrotz: Es ist ein Riesenevent. Nur ob's einem gefällt, muss man selbst entscheiden.
Siehe auch
Die Anreise
Um dem Verkehrschaos zu entgehen, habe ich den Shuttlebus des VRM von Koblenz nach Nürburg genossen - für 14 Euro hin und zurück nicht unbedingt das, was man sich als umweltfreundlichen Service einer solchen Veranstaltung erwartet.
Früh genug vor Ort bleibt Zeit für eine entspannte Streckenbesichtigung und das Abgeben der Taschen. Früh genug muss man aber auch vor Ort sein, wenn man nicht aus letzter Reihe starten möchte. Bereits 45 Minuten vor dem erlösenden Startschuss war der Startblock überfüllt. Da hilft auch die ständige LaOla-Welle wenig, um einem die Wartezeit zu versüßen.




Das Gelände: Nurburgring
Die große, breite Rennstrecke macht nicht den Eindruck eines naturbelassenen Hindernislaufes. Dennoch scheint die Strecke angemessen für diese Masse an Menschen. Am Start ist es breit und im weiteren Verlauf verlässt man den Ring und rennt über grüne Hänge hoch und runter - so wie es für einen Hindernislauf sein sollte. Für die Zuschauer ist das Gelände dennoch sehr weitläufig. Viele Zuschauer gab es nur im Start/Ziel-Bereich bei etwa Dirty Dancing. Den Wunsch vieler "alter" Teilnehmer, einen solchen Lauf vollständig in der Natur zu lassen, kann ich nachvollziehen - für die Menschenmassen war es so aber passender.
Die Läufer: Top
Wie auch aus den letzten Jahren zu hören tragen vor allem die Läufer selbst zum positiven Erscheinungsbild bei: Massenweise Verkleidungen, beste Laune und immer hilfsbereite Hände. Ein Wettkampf war das nicht.
Die Hindernisse: Ein schwaches Bild
Rund 10.000 Läufer sind einfach zu viel für diesen Lauf. Vorne startend musste ich erst auf der zweiten Runde teilweise warten, doch andere Läufer benötigten aufgrund der Wartezeiten teilweise 90 Minuten für die ersten fünf Kilometer - da ist jeder Spaziergänger schneller. Zu einem Laufevent gehört auch, dass man laufen kann.
Ebenso wie Spaziergänger haben aber auch Nichtschwimmer nichts auf der Strecke verloren. Dennoch gab es bei beiden Wasser-Hindernissen für diese die Pussylane. Ganz von der Tatsache abgesehen, dass in dem niedrigen Wasser niemand schwimmen musste: StrongmanRun-Bewältiger müssen auch schwimmen können. Die Hindernisse waren in diesem Jahr ohnehin mehr als einfach. In der Summe (durchaus auch wegen der hügeligen Teile) hat die Strecke Kraft gekostet - von dem härtesten Lauf war man aber meilenweit entfernt.




Im Ziel
Stell dir mal vor, du läufst ins Ziel und niemand bekommt es mit. So in etwa fühlte ich mich dort. Während der Großteil der Vorbeilaufenden sich auf die zweite Runde begab, war für mich Schluss. Kein eigener Zielkanal für die Läufer der zweiten Runde. Immerhin gab es die verdiente Medaille und entsprechende Verpflegung.
Ebenso zum verdienten Lohn gehört für mich im Anschluss eine schöne Dusche. Genüsslich dem "Warmduscher"-Schild folgend stand ich dann in einer dunklen Ecke, den Dreck an den Beinen nicht mehr sehend, während das Wasser im Sparmodus auf die zitternden Beine tröpfelte. Wenn es um die Gesundheit geht, hat die Sache für mich nichts mehr mit strong zu tun. Da kann man die Duschen auch gleich wieder sein lassen.
Einen weiteren Fauxpas leisteten sich die Organisatoren bezüglich der Taschenrückgabe. Wer jeweils ein Mädchen hinstellt, um nach und nach die Taschen von 2.000 Startnummern zu holen, muss sich nicht wundern, wenn bald die Läufer die Halle stürmen, um selbst nach ihrer Tasche zu suchen.
Fazit:
Es ist schwer zu formulieren, was man von so einem Lauf erwartet. Den Kommerz eines solchen Veranstalters kann man nicht verurteilen. Dennoch sollte man den Überblick behalten und sich für eine Richtung entscheiden: Harter Hindernislauf oder Massenveranstaltung - und der StrongmanRun gehört ganz klar zur zweiten Schiene.
Ich hege keine Hoffnungen, dass sich an der Situation etwas ändert. Damit das Geld fließt, müssen die Massen begeistert werden. Das bedeutet: Einfache Hindernisse, Stau auf der Strecke, Verkehrschaos und kalte Duschen. Nichtsdestotrotz: Es ist ein Riesenevent. Nur ob's einem gefällt, muss man selbst entscheiden.
Siehe auch
7 Kommentare
Lob, Kritik und Anregungen sind immer herzlich willkommen.
Zum Bloggen gehören eure Meinungen ebenso sehr wie die Artikel.
Danke für diesen Bericht. Ich musste leider "arbeiten" :-( aber bei so viel Trubel und rennen Kühen in rosa Plüschklamotten vergeht mir auch der Spaß den Strongmanrun 2012 im kommenden Jahr in Angriff zu nehmen. Kommerz ist nicht immer gut...
ich kenne hier in der "gegend" eine ähnliche veranstaltung nur vom HÖRENSAGEN, aber da ist glaube ich die Teilnehmerzahl mit 200 begrenzt..(stehe wohl irgendwo auf der warteliste) das ganze ist der WILDSAU DIRT RUN
was mich interessieren würde ist, ob du denn nächstes jahr wieder mitmachen würdest?!
Ein Dank an die vielen Helferinnen und Helfer im Vorder- und Hintergrund, oder?
Ich finde das ganze Drumherum fast interessanter wie den Lauf selbst. Das Chaos kannte ich ja schon von Weeze. Und bei den Massen die so was anzieht, wird´s immer schwer sein einen "flüssigen" Verlauf hinzukriegen!