Training: Tipps // 15.07.2012
Verpflegung beim Ultramarathon - Ein Selbstversuch
Als Ultramarathon werden Distanzen von mehr als 42,195 km bezeichnet. Ein echter Ultra beginnt aber erst jenseits der 50 Kilometer. Was den Energiebedarf betrifft, stellt ein solcher Ultra deutlich mehr Anforderungen an den Körper als ein normaler Marathon. Der Vorteil dafür: Meistens ist man deutlich lockerer unterwegs und hat auch kein Problem damit, eine längere Pause einzulegen.
Wie man es nicht macht
Mein erster Ultra: 28. Juni, Halbfinale des Laufspiels. 27 °C, Sonne pur. Distanz: 49 km.
Verpflegung: Müsliriegel. Ein Liter Frubiase Sport und ansonsten Leitungswasser.
Bei der Verpflegung kann man bereits vermuten, wie der Lauf für mich ausgegangen ist. Wie ich auf die Idee gekommen bin, mit der Verpflegung den Lauf zu durchstehen? Ich weiß es nicht. Da ich eine Woche zuvor rund 39 km mit der Verpflegung (bei höchstens 20 °C und Regen) überstanden hatte, wurde ich wohl übermütig.
Die Folge: Ab Kilometer 40 ging nichts mehr. Spätestens jeden zweiten Kilometer habe ich versucht mich im Schatten zu erholen. Während es den Beinen gut ging, war der Körper völlig leer. Kein Salz, kein Zucker. Die Fehler sind offensichtlich.
Wie man es schon eher macht
Mein zweiter Ultra: 1. Juli, Finale des Laufspiels. 23 °C, meist bewölkt. Distanz: 68 km.
Verpflegung: Müsliriegel, Gels, kleine Brezeln, Rosinen, Bananen. Salz- und Magnesiumtabletten, Mineralwasser, Bananensaft, Eistee.
Die Distanz sollte nun deutlich weiter sein (ich hatte auf bis zu 87 km gehofft), aber ohnehin hatte ich aus den Fehlern am Donnerstag gelernt. Salz- und Magnesiumtabletten, salzige Nahrung und auch Zucker waren in Mengen in den Rucksäcken verstaut.
Pausen wurden fast alle fünf Kilometer eingelegt und bereits nach 15 Kilometern das erste Gel genommen. Wie sagt man immer: Wenn man hungrig/durstig ist, ist es schon zu spät. Doch vor allem die Versorgung mit Salz, den Mineralien, ein paar Vitaminen und Zucker war enorm wichtig.
Die Folge: Ich habe den Lauf bestens überstanden. Während die Oberschenkel muskulär eigentlich schon von Beginn an schwer waren, war im Körper über den ganzen Tag genug Kraft vorhanden. Wenn es nur darum gegangen wäre, hätte ich auch noch deutlich weiter laufen können.
Über einen perfekte Ultramarathon oder die optimale Verpflegung kann ich nicht reden, dazu fehlt mir dann doch noch die Erfahrung. Ich kann aber bestätigen, dass der Körper einerseits bei einer solch langen Belastung die Versorgung mit den entsprechenden Mineralien bitter nötig hat und dass der Körper so viel Verpflegung gut aufnehmen kann.
Wenn man vorher davon hört, was einige Ultraläufer unterwegs so alles essen können, mag man es kaum glauben. Aber es stimmt. Langsam laufen und viele Pausen machen, dann kann man auch vieles in sich hineinstopfen, ohne dass der Körper sich beschwert.
Siehe auch
12 Kommentare
Lob, Kritik und Anregungen sind immer herzlich willkommen.
Zum Bloggen gehören eure Meinungen ebenso sehr wie die Artikel.
Wo bist du gelaufen?
Siehe EM-Laufspiel: Das schmerzhafte Finale ;)
Dir wünsche ich weiterhin viel Erfolg!
Sportliche Grüße, Alex.
Wobei das beides Selbstversuche im Training waren. Im Wettkampf sieht das Ganze durch die gegebenen Verpflegungspunkte schon deutlich besser aus.
Sportliche Grüße
Culli
In nächster Zeit erst einmal nicht. Dieses Jahr widme ich mich erst einmal wieder den kürzeren Strecken ;)