Training // 09.01.2009

Intervalltraining auf Matschbahn

Wintertraining, Grundlagentraining - Intervalltraining? - Ja. Auch im Winter gehören die Tempoeinheiten zum Trainingsplan, allerdings üblicherweise bei geringerer Intensität, weil die Grundlagenausdauer Vorrang hat. Die letzten vier Wochen habe ich mich dementsprechend mit flotten Tempodauerläufen begnügt. Heute war aber ein Intervalltraining fällig.

„5 x 1.000m in 3:53/km mit je 400m Trabpause“

Im 6-Wochen-Trainingsplan von Herbert Steffny für einen Halbmarathon in 1:27 werden die 1.000er-Intervalle in je 3:51 gelaufen. Daher hielt ich das Ziel von 3:53/km bei der heutigen Trainingseinheit für realistisch.

Also habe ich mich um 12:35 Uhr mit meinen ältesten Laufschuhen an den Füßen und den Spikes in den Händen auf den Weg zum Sportplatz gemacht. Zunächst überzeugte ich mich davon, dass die Bedingungen für das Intervalltraining in Ordnung waren. Die letzten Spuren des Winters scheinen langsam zu verschwinden. Die Temperaturen sind wieder knapp im positiven Bereich und der Schnee schmilzt weg. Das bedeute Schneematsch auf der Tartanbahn - rutschig und nass. Nicht optimal, aber beim Warmlaufen akzeptierte ich die Bedinungen. "In der einen Kurve aufpassen und auf der einen Geraden auf die zweite Bahn ausweichen - das passt."

Also Schuhwechsel und los. 3:53 die Vorgabe, folglich 1:33er-Runden und damit 46-47 Sekunden für 200m. Wie immer war der Start recht flott. Es war doch eine ganze Zeit, die ich das Tempo nicht mehr gelaufen war. Aber es lief gut. Immer wieder der Blick auf die Bahn, wo sind die freien Flächen. Gleich beim zweiten Durchlaufen der einen Kurve ein kräftiger Satz in den matschigen Schnee, sodass der andere Fuß etwas nass wurde. Dennoch passierte ich die 600m fast neun Sekunden zu früh. Später beendete ich den ersten 1.000er nach 3:45. Wenn ich heute Abend noch problemlos gehen will, muss ich langsamer werden.

Gedacht und nicht getan: 3:42. Ich fühlte mich zu gut und merkte, dass ich die ganze Einheit schneller laufen kann. Während der nächsten Trabpause läuteten die Schulglocken - Ende der 6. Stunde. (Schön, wenn man einen kurzen Freitag hat.) Einige kleinere Kinder gingen - teilweise von mir beeindruckt, teilweise vollkommen unbeeindruckt - über den Sportplatz, sodass ich einige Male die Bahnen wechselt musste. Hin und wieder sammelte sich etwas nasser Schnee unter der Spikeplatte. Bei den dünnen Sohlen ist das gleich zu spüren. Nach einigen kräftigen Schritten lief es aber wieder normal. Trotz der Widrigkeiten lief ich auch die weiteren 1.000er flott und versuchte dann beim letzten alles rauszuholen.

„3:45 - 3:42 - 3:44 - 3:47 - 3:31. max 92 % HFmax“

Vollkommen zufrieden wechselte ich wieder die Schuhe und lief mich locker über einen Feldweg aus. Zufriedenstellend ist für die Trainingseinheit sogar noch untertrieben. Es scheint bestens zu laufen.