Ausrüstung: Kleidung // 11.07.2011
Testbericht: Skins A400 Longtight
Das Wunder der Kompressionskleidung ist bei mir weiterhin ein schwieriges Thema. Vor dem Test der Kompressionssocken habe ich die Wirkung stark angezweifelt - danach fast noch mehr. Soweit keine Überraschung, denn der Placebo-Effekt ist nicht für jeden etwas. Dennoch habe ich die Dinger ab und zu angezogen - vielleicht hilft es ja doch? Der nächste Testkandidat war nun die Skins A400 Longtight. Eine lange Hose im Sommer, auf die ich üblicherweise erst bei -10° zurückgreife - eine lustige Idee.
Doch ich probiere es. Theoretisch soll Kompression ja auch kühlen, so das versprechen. Bei milden 15° versuche ich es ein erstes Mal, doch das größte Problem ergibt sich noch vor dem ersten Schritt: Wie kommt man in diese enge Hose rein? Mit etwas Mühe sitzt sie schließlich, schmiegt sich wie eine zweite Haut über die Beine. Und zwickt und zwackt. Ich sollte wohl öfter hauteng tragen, dann wäre ich das gewohnt.
Theoretisch trägt sie sich aber angenehm. Viel zu warm ist es nicht - soweit die gute Nachricht. Und man kann sich ja einbilden, sie würde etwas bringen, Kompression und Kühlung. Auf der Strecke zunächst ein gutes Gefühl, zwischendurch auch ein schlechtes. Eingeengt. Beschränkter Kniehub. Damit soll man laufen?
Aber es geht und mit der Zeit, die Gedanken endlich auf etwas anderes als die Hose gerichtet, läuft es sich wie von alleine. Problemlos absolviere ich mit der Hose ungeplante 27 Kilometer ohne muskuläre Probleme.

Regeneration deluxe?
Dennoch fragt sich mein Verstand: "Und das soll an der Hose gelegen haben?" Ich habe keinen Vergleich, ob ich auch gleiches ohne die Hose so problemlos geschafft hätte. Der Test, eine Woche mit und eine Woche ohne zu laufen, liefert ebenfalls wenig Erkenntnisse. Ob Tempotraining oder lockerer Lauf, lediglich das Tragegefühl unterscheidet sich deutlich mit dieser Hose. Aber ob sie wirkt oder nicht? Man muss wohl dran glauben. Bei dem Preis fällt es einem schwer - oder entsprechend leicht, wenn man sie erst einmal hat.
Siehe auch
- Skins Store A400 Compression Longtight
Die Hose wurde mir durch die PR-Agentur von Skins kostenlos zur Verfügung gestellt. Den Testbericht habe ich aus freier Hand geschrieben, es wurde kein Einfluss auf die Inhalte oder Bewertung genommen.
5 Kommentare
Lob, Kritik und Anregungen sind immer herzlich willkommen.
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Ich persönlich trage bei Wettkämpfen oder langen Läufen oft Kompressionshosen, aber Shorts - teilweise in Ergänzung mit langen Kompressionssocken. Ob das was bringt? Im Kopf vielleicht. Aber das komische Gefühl am Knie bleibt so zumindest aus.
Heute morgen bin ich mit einer kurzen gewöhnlichen Hose und barfuß im Saucony Mirage gelaufen. Das Gefühl ist besser, da zwickt nichts und zwackt nichts und ist einfach bequem und luftig ;-)
Außerdem trägt sie sich wirklich gut. Wenn man sie dann mal an hat. ;-)
Ich habe mir für den Sommer noch die kurze Tight zugelegt. Ein bisschen unwohl fühle ich mich schon im Sommer mit den langen Tights!
Zu Kompressionssocken kann ich nur sagen, dass ich sie nicht beim Laufen anziehe, sondern zur Regeneration danach, da ich gerne mal Wasser ansammel und schwere Beine bekomme. Damit ist das Problem sehr gut behoben.
Fazit: Wir gründen eine Gruppe "Läufer ohne Kompression" :-))
Ich werde auch weiterhin im Normalfall ohne laufen. Falls es aber wieder einen richtig kalten Winter gibt, darf dann sicherlich die Skins an die Beine. Schaden wird sie ja nicht.
@Gerd:
Du bist einfach für allen Schnickschnack zu haben :-)
@Din:
Ich finde den Tragekomfort nur gut, wenn ich nicht darauf achte. Das ist beim Testen leider schwer gewesen.
@Chris:
Sei dir sicher, die größten Ideen stehen diesbezüglich noch vor uns ;-)