Haro-Fitness-Test

Ich stehe auf Schulsport und sportliche Quälen, das ist nicht neu. Nach Wochen der läuferischen Enthaltung und damit fehlender Tempospritzen erhielt ich heute im Sportunterricht endlich wieder die Chance, bis an die Grenze zu gehen und mich richtig auszupowern. Nach dem Cooper-Test (für die anderen) am letzten Montag stand heute der nächste Test auf dem Programm: Haro-Fitness-Test.

Nachdem in der ersten Sportstunde allgemeines Tanztraining für den Abiball angeboten wurde, verstreute sich der Jahrgang danach auf die drei Kurse. Während die anderen Völkerball spielten oder weiter tanzten, ging es bei uns zur Sache. Haro-Fitness-Test* - es wirkt ein wenig wie beim Militär. Es werden sechs Stationen aufgebaut, die in der vorgegebenen Reihenfolge absolviert werden müssen. An jeder Station hat man 30 Sekunden Zeit, um möglichst viele Durchführungen zu schaffen. Anschließend bleiben einem zwei Minuten, um zu verschnaufen, bevor man zur nächsten Station gebeten wird. Der jeweilige Partner, der erst nach dem gesamten Durchlauf selbst startet, zählt die Durchführungen und notiert die Punkte.

Los geht es mit dem Achterlauf (verschiedene Zonen, hin und zurück: 10 Punkte), der einige vielleicht an den StrongmanRun erinnern dürfte. Selbst auf dem Hallenboden konnten wir uns gut die Knie aufschlagen. Außerdem machte einen das ständige Kriechen ziemlich zu schaffen. Für den Anfang eine anstrengende Übung.
Als nächstes kamen die Situps (jede Bankberührung: 1 Punkt), die zumindest gefühlt meine heutige Paradedisziplin waren. Mit einem Höllentempo legte ich los, schnaufte kräftig und hielt durch. Das abendliche Training in den hiesigen vier Wänden machte sich bemerkbar. Verdammt anstrengend war es trotzdem.

Anschließend folgte das Zick-Zack-Springen (jede Landung beider Füße: 1 Punkt), das ich bereits in der vorigen Woche kurz angetestet hatte: Das könnte richtig gut werden. Heute ließen allerdings mit der Zeit die Kräfte in den Oberschenkeln nach. So richtig viel Power steckte da nicht mehr dahinter. Die bisherigen Übungen waren zu spüren.
Danach kamen wir zu den Liegestütz (pro Klatschen auf dem Rücken: 1 Punkt) - wenn es doch nur einfache Liegestütz gewesen wären. Das ewige Ablegen und Klatschen auf dem Rücken forderte aber noch mehr. Da musste ich noch mehr schnaufen.

So langsam merkte ich - bei diesem Test geht man an seine Grenzen. Die zwei Minuten Pause genügten keinesfalls, um sich auch nur annähernd zu erholen, was aber auch nicht geplant war. Leider hatte ich keine Pulsuhr mit - eine sehr gute Möglichkeit um den Maximalpuls zu bestimmen. Das Herz pumpte wie wild und der Kopf dröhnte. Ich fühlte mich wohl.

Auch den etwas entspannenderen Pendellauf (verschiedene Zonen, hin und zurück: 6 Punkte) konnte ich nicht wirklich zum Erholen nutzen, obwohl ich hier nicht alles gab. Eher achtete ich auf sichere Landungen und einen geschickten Lauf. Das klappte auch ganz gut.
Den Abschluss machte der Ballwurf (pro Wandberührung: 1 Punkt), der noch einmal die letzten Kräfte aus dem Oberkörper saugte. Besonders ist zu beachten, dass der Basketball nach der Wandberührung noch den Boden berühren muss. Da bereits vor Beginn mein Puls noch in sonstigen Höhen lag, fand auch ich hier mein Ende. Die letzten 10 Sekunden stütze ich mich mit dem rechten Arm ab und warf nur noch mit halber Kraft.

Am Ende erreichte ich trotzdem 186 Punkte - was das möglicherweise bedeutet - keine Ahnung. Aber durchschnittlich 31 Punkte pro Station und damit gut eine Sekunde pro Durchführung - ich war zufrieden. Noch mehr zufrieden war ich aber einfach nur, weil ich mich endlich wieder so richtig auspowern konnte. Schade, dass wir den Test wahrscheinlich nächste Woche nur in der ersten Stunde durchführen könnten. In der Stunde muss ich schließlich die nicht besuchte Tanzschule nachholen.

Und nicht zu vergessen: Der Muskelkater meldet sich bereits jetzt. Dazu insgesamt sechs Ratscher am Körper. Jawoll! Sport ist toll.

* Leider gibt es im Internet nichts Brauchbares über den Test.