Training // 05.10.2014

Das war kein Countdown

Das war nichts. Nächsten Sonntag fällt um 10 Uhr der Startschuss am Baldeneysee und meine Zuversicht könnte größer sein. Zu wenig war das in den letzten drei bzw. vier Wochen. Ein weiteres Mal konnte ich Spannung und Konzentration nicht lange genug aufrecht erhalten und dem Trainingsplan bis zum Ende folgen. Zu sehr hatte sich der Kiel-Lauf in meinen Kopf gesetzt, zu viel habe ich getapert und zu kräftig bin ich damit auf die Nase gefallen.

Die Folge: Wenig Motivation in den letzten Wochen und immer wieder ein leichtes Ziehen und Pieken im Zwerchfell. Jedes Mal schrillen die Alarmglocken, wie ich denn nur den Marathon laufen soll, falls das Seitenstechen wieder auftritt.

Also laufe ich nur 70 statt 140 Kilometern und verzichte darauf, mir beim Intervalltraining die Kante zu geben. Der ursprüngliche „Countdown zur Bestzeit" von Greif, der als Grundlage für den Trainingsplan diente, ist also dahin - und damit auch die Zuversicht.

Immerhin, ein kurzes Antesten des gewünschten Tempos in Form von 6 x 1 km sorgt zumindest dafür, dass ich den Start nicht ganz abblase. Und auch die langen Läufe klappten zumeist ganz gut. Sieben 35er in neun Wochen (+ Zugspitz-Challenge und Kiel-Lauf) klingen wunderbar.

Beim letzten langen Lauf ging es ganz entspannt und ohne Endbeschleunigung durch das wunderschöne Karlstal. Ein Vater hielt dort seine Kinder mit den Worten „Achtung, ein Marathonläufer!" zurück, woraufhin die Tochter mit großen Augen fragte „Boah, Marathon?". Na gut, ein kleines bisschen Lust ist wieder da.

Zurückgelehnt lasse ich also das Wochenende auf mich zu kommen, ohne mit den Hufen zu scharren. Ist ja nur ein Marathon - und wenn es nur eine 2:45 statt einer 2:35 wird, wen juckt das schon.