Presseinformationen // 27.01.2016

Wings for Life World Run - 2016 für Jedermann

Da sitzen wir, rund 15 Laufbloggerinnen und -blogger, kurz nachdem wir das gemacht haben, was wir am liebsten machen: Laufen. Doch wir hören uns an, wie es ist, wenn man das nicht mehr kann. Vor uns sitzt Wolfgang - in seinem Rollstuhl - und erzählt uns die Geschichte seines Lebens. Während er früher jede freie Minute beim Sport in den Bergen verbracht hat, muss er seit einem schlimmen Sturz mit dem Rad auf all das, was er liebte, verzichten.

Seine Geschichte ist nur eine von vielen. Jährlich erleiden weltweit mehr als 250.000 Menschen eine Querschnittslähmung - in den wenigsten Fällen übrigens beim Extremsport -, die weit mehr bedeutet, als nur die Extremitäten nicht mehr bewegen zu können - längst nicht nur die Beine, sondern zum Beispiel auch die Finger. Dazu kommen viele weitere Beeinträchtigungen, von einer schwachen Durchblutung angefangen, die die meisten von uns noch zum Schmunzeln bringt, wenn Wolfgang seinen Begleiter bemitleidet, der sich im Auto temperaturmäßig immer einer Sauna ausgesetzt sieht, bis hin zu Problemen mit Blase und Darm - oftmals ein Tabuthema.

Wings for Life World Run
Wolfgang berichtet über das Schicksal einer Querschnittslähmung - © Daniel Grund

Eine weitere Geschichte ist die des Sohnes von Heinz Kinigadner, die ihn dazu gebracht hat, zusammen mit Dietrich Mateschitz die Wings for Life-Stiftung zu gründen. Die Stiftung, die Querschnittslähmungen heilbar machen möchte und dafür - um Spenden zu sammeln und auf sich aufmerksam zu machen - 2014 zum ersten Mal den Wings for Life World Run ins Leben gerufen hat.

Dieses Vorhaben ist meinem Eindruck nach bereits voll geglückt. 2014 war ich selbst in Darmstadt am Start und konnte sehen, mit was für einem gigantischen Aufwand das Ganze organisiert wurde. Auch 2016 wird die Laufveranstaltung am 8. Mai zeitgleich in 33 Ländern (an 34 Orten, nur in den USA zweimal) gestartet. Dabei wird jeweils auf einer bis zu 100 Kilometer langen Strecke gelaufen, bei der es keine fixe Ziellinie gibt. Stattdessen startet nach 30 Minuten das so genannte Catcher Car, dass für die Läufer ihren Lauf beendet, sobald es sie überholt. Eine absolut einzigartige Veranstaltung, bei der jeder teilnehmen kann.

 

An diesem Freitag werden ins in München sowohl das ganze Projekt an sich als auch die Neuigkeiten für dieses Jahr vorgestellt. Auf Einladung von Edith, die im Auftrag für Wings for Life die Blogger zusammen getrommelt hat, finden wir uns in einem luxoriösen Fitnessstudio wieder und laufen zusammen mit Florian Neuschwander und Lemawork Ketema - bisher beide Male Sieger des World Runs mit 78,6 und 79,9 Kilometern (!) - eine kurze Runde, um die Wings for Life World Selfie Run App zu testen.

Der Name ist dabei für die meisten von uns zunächst irreführend, denn zu betonen ist hier Selfie Run, nicht Selfie App. Die App, die einerseits zum Training als Distanzmesser über das GPS des Handys fungiert und das Catcher Car dabei simuliert als auch am 8. Mai selbst zum Einsatz kommen kann, hat mit einem Selfie als Foto nichts zu tun. Stattdessen kann jeder, der es nicht zu einer der offiziellen Veranstaltungsorte schafft, daheim auf seiner eigenen Strecke mitlaufen und vor dem Catcher Car fliehen. Das Ziel: Noch mehr Aufmerksamkeit für die Wings for Life-Stiftung und damit größere Chancen, Querschnittslähmungen heilbar zu machen.

Wings for Life World Run
Michael, Flo, Ich und Henrik - bereit für eine kurze Runde - © Daniel Grund

Die App selbst nutzen wir bei dem kurzen Testlauf natürlich alle brav. Zunächst laden wir sie schnell herunter, registrieren uns und drücken beim Loslaufen auf Start. Die Distanzmessung funktioniert gut und irgendwann piepst die Stimme, dass das Catcher Car startet. Fortan wird der jeweilige Vorsprung angezeigt. Bis zum Äußersten, dem Einholen, lassen wir es heute aber nicht kommen. Dazu ist die Runde zu kurz.

Die App selbst ist dieses Jahr kostenlos - im Gegensatz zum vergangenen Jahr. Stattdessen wird hier und da dezent um Spenden gebeten. Das ist sicherlich die richtige Weg, um mehr Aufmerksamkeit für das gesamte Projekt zu generieren.

 

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