Lauftagebuch // 01.02.2018
Back to Competition
Über drei Monate ist es her, dass ich erfolgreich in die Phase Back to Sports gestartet bin. Unzählige Termine beim Physiotherapeuten sind inzwischen vergangen. Es gibt jedes Mal ein paar neue Impulse und leichte Fortschritte, aber am Ende dauert es eben trotzdem gefühlte Ewigkeiten. Ich habe aufgehört zu zählen, aber ich war weit über 30-mal dort. Das Ergebnis lässt sich inzwischen aber immerhin sehen. Während ich anfangs beim Laufen nur äußerst kleine Fortschritte machen konnte, bin ich jetzt ziemlich gut davor.
Back to Lauftreff – Ende Oktober habe ich zum ersten Mal meine gewohnte Mini-Runde verlassen und habe mich wieder zum Lauftreff getraut. Jeden Montag bieten wir einen einstündigen Lauftreff mit unterschiedlichen Leistungsgruppen, meist vom 6:30er- bis 4:30er-Tempo. Für mich heißt es seitdem, regelmäßig mit der 6:30er-Gruppe zu laufen. Anfangs bin ich noch mit dem Rad zum Lauftreff, damit es bei 9 Kilometern bleibt. Inzwischen laufe ich auch hin und zurück, sodass ich eher bei 15 km lande – völlig schmerzfrei.
Back to Koordinationstraining – Immer über den Winter bietet wir vom Lauftreff aus zusätzlich einmal die Woche ein Koordinationstraining in der Halle an, bestehend aus Lauf-ABC und Stabilisationsübungen. Seit Anfang November ist auch das in meinem regelmäßigen Programm, auch wenn dadurch Spinning wegfällt. Anfangs noch sehr vorsichtig, konnte ich inzwischen auch die ersten kleineren Sprints wieder machen – oder mich vorher mit einer Vereinskollegin noch eine Stunde lang "warm" laufen. Schmerzfrei, versteht sich.
Back to Tempotraining – Außer unserem großen Lauftreff haben wir im Verein natürlich noch weitere Trainingsangebote. Unter anderem macht unsere Halbmarathon/Marathon-Trainingsgruppe jeden Mittwoch Tempotraining, aktuell meist am Betzenberg mit einigen Berganläufen und Intervallen. Anfang Januar habe ich mich auch dort blicken lassen (nach 7 1/2 Jahren im Verein das überhaupt erste Mal bei diesem Lauftreff). Das Ergebnis: Lautes Schnaufen meinerseits. Einem Kollegen, der dieses Jahr gerne die 40-Minuten-Marke über 10 km knacken würde, konnte ich nur sehr mühsam hinterherstapfen.
Auch wenn da zu meinem früheren Leistungsniveau noch viel fehlt, war es trotzdem schön zu sehen, dass das beim ersten wirklichen Tempotraining seit Ewigkeiten überhaupt geht. Zwei Wochen später war ich auf einem 700m-Abschnitt, den wir jeweils zweimal mit Tempo gelaufen sind, immerhin schon gleich zehn Sekunden schneller.
Maximalkrafttraining und Hypertrophie – Leider ist die Lauferei nicht das Einzige, was ich machen "darf". Mein Physio wartet weiterhin immerzu mit neuen Aufgaben auf mich. Ab Mitte November stand für sechs Wochen Maximalkrafttraining auf dem Programm. Drei Sätze à zwei Wiederholungen Kniebeugen. 15 Minuten Training, ohne dass ein Schweißtropfen läuft. Ich weiß schon, warum ich das vorher noch nie gemacht habe: Es bringt keinen Spaß. Als Vorbereitung für das Hypertrophietraining war es aber leider notwendig. Und wenn ich an meine aktuellen Schweißausbrüche und Anstrengungen beim Versuch, 4 Sätze mit 10 Wiederholungen bei 80% zu überstehen, denke, wünsche ich mir das entspannte Maximalkrafttraining zurück.
Back to Competition – Diesen Sonntag ist es soweit. Nach 15 Monaten Wettkampfpause kehre ich zurück an die Startlinie, wenn gleich in erster Linie "nur" für die Mannschaftswertung. Aber es ist auf jeden Fall endlich ein Ende in Sicht.
7 Kommentare
Lob, Kritik und Anregungen sind immer herzlich willkommen.
Zum Bloggen gehören eure Meinungen ebenso sehr wie die Artikel.
yeah! Das hört sich doch super an! Schön zu hören, dass sich das Durchhalten und die ganzen Physiobesuche nun auszahlen. Bin gespannt wie's Dir dann beim Wettkampf ergeht... ;)
Herzliche Grüße
Thomas
Der Weg bis zur alten Leistung ist auch nicht mehr weit entfernt. Dat schaffste!
Sooo schön!!! Auch wenn ich das alles schon "weiß", ist es doch immer wieder phantastisch, sich die Entwicklung nochmal vor Augen zu halten.
Dass es fast ein Jahr gedauert hat, ist schlimm - und gleichzeitig genial, dass du es innerhalb von nur einem Jahr ohne OP geschafft hast! Und mit den Kraftgrundlagen und -Techniken, die du dir in den letzten Monaten antrainiert hast, bin ich sehr gespannt, wo die Reise in den nächsten Jahren für dich hinführt :-)
Hab mir gerade noch mal deinen Beitrag vom Oktober durchgelesen. Hört sich an, wie eine Bedienungsanleitung für meine Wehwehchen. Wobei die wohl weitaus harmloser sein werden - aber im Grundsatz ähnlich.
Hast du die Besuch beim Physio alle verordnet bekommen oder musstest du viel aus eigener Tasche zahlen?
Beste Grüße
Martin
Die ersten beiden Sätze à 6 Besuchen habe ich verschrieben bekommen. Den Rest "durfte" ich aus eigener Tasche zahlen. Da ist inzwischen einiges zusammen gekommen, aber andererseits geht es eben um's Laufen - und das ist bzw. sollte den Laufvernarrten auch etwas wert sein.
Was aus meiner Sicht problematisch ist: Physiotherapie wurde mir erst nach einem recht langen Ärztemarathon verschrieben, dabei wäre das eigentlich von Tag 1 an zu empfehlen gewesen. Aber solange der Arzt nicht über mehrere Untersuchungen hinweg zu einer entsprechenden Diagnose gekommen ist, gibt es auch kein Rezept für Physio.
Ok, das deckt sich mit meinen Erfahrungen. Pillen und Einlagen gibt's sofort. Physio nur mit viel Glück am Quartalsanfang.
Dann lieber gleich zum Physio - der macht eh die besseren Diagnosen.