Laufstrecken // 19.06.2009

Radtour an der Schwentine

Sport muss sein, keine Frage. Nachdem ich am Dienstag zum letzten Mal für die Schule gelernt habe, wäre ich am liebsten am frühen Mittwochabend, als alles vorbei war, auf eine Runde gestartet. Für eine Radtour fehlte allerdings die Zeit und ein Tempolauf für den Kopf kam wegen des Knies nicht in Frage. Dann wird eben bis Donnerstag gewartet.

Laufhannes
Startgepäck

Trotz ein wenig Feierei stand ich rechtzeitig zur Physiotherapie auf und machte mich dann bald darauf für meine Radtour bereit. Nur das Frühstück war etwas zu kurz gekommen und irgendwie verpasste ich es, mir einen geeigneten Riegel oder eine Banane einzustecken, obwohl ich für meine zwei Flaschen und meine Kamera sogar mit kleiner Satteltasche unterwegs war. Als Strecke hatte ich mir einen eher langweiligen Weg bis nach Preetz ausgesucht, um dann an der schönen Schwentine zurück zu fahren.

Laufhannes
Bali

Gesagt getan starte ich über die bekannten Dörfer Brodersdorf, Röbsdorf, Probsteierhagen, Tökendorf und Dobersdorf. Der Wind bläst kräftig von der Seite, weswegen ich auf eine Tour am Wasser verzichten wollte, und ich bin richtig froh, dass das Fahrrad wieder rund läuft. Nach gut 14 Kilometern mache ich die ersten Pause, um etwas zu trinken. Ohne Jacke wäre es im Fahrtwind zu kühl gewesen, mit auf windstilleren Stücken aber doch sehr warm bei 18 Grad. Ich raste neben großen Tannenbaum-Feldern, wo die Holsteiner Tanne hochgezogen wird, und versuche mich an einem Panoramabild (dass Wolken sich auch noch bewegen müssen ...):

Sportwoche
Panorama der Holsteiner Tannen (noch winzig)

Kurz darauf geht es dann durch Bali (siehe Bild) und anschließend weiter an der Landstraße bis nach Preetz. Keine besonders schöne Strecke, aber sie erfüllt ihren Zweck.

In Preetz benötigte ich etwas Zeit, um den richtigen Weg an der Schwentine zu finden. Kurz landete ich an einem Kloster, wo aber auch tatsächlich der Weg längs führen sollte, zumindest der eine. Die gesamte geplante Strecke verliefen der Europäische Fernwanderweg E1/E6 und der laut Karte regionale und ausgeschilderte Radweg gemeinsam mehr oder weniger an der Schwentine entlang. Zunächst landete ich allerdings nur auf dem Wanderweg. Besonders gut Radfahren konnte man hier nicht. Kurze darauf legte ich auch die nächste Pause ein, um einige Rinder zu beobachten und fotografieren, die unter der B76 ein eher ungünstiges Plätzchen gefunden hatten.

Rinder unter der B76 Rinder unter der B76 Rinder unter der B76 Rinder unter der B76

Laufhannes
Totenredder

Anschließend weiter des Weges zum Totenredder, wo man einen kleinen Blick über Schwentine und Umland erhaschen konnte. Der Weg war weiterhin eher mühsam zu fahren: Schlaglöcher und Steine ohne Ende, teilweise tiefer Sand. Es sollte aber noch schlimmer kommen. Etwas später erreichte ich den Wald, wo der Weg nur noch einen Meter breit und mit Wurzeln übersät war. Selbst wandern ist hier anstrengend. Nach einer die Bremsen belastenden Fahrt wurde der Weg kurzzeitig mit Matsch und Baumstämmen weiter geführt. Hatte ich mich verfahren? Kurz zuvor gab es eine kleine Abbiegung. Also zurück und dort rein, wo ich allerdings nur auf einem kleinen Platz direkt an der Schwentine landete. Zeit für eine weitere Pause.

Blick über die Schwentine Die Schwentine Der Rosensee als Teil der Schwentine Die Weiße Brücke

Anschließend musste ich allerdings wieder über den kaum befahrbaren Weg. Die Natur war zwar richtig schön, aber zum Radfahren sollte man sich wirklich andere Strecken suchen, wenn man auf dem Fahrrad auch Sport machen möchte. Nach Unterquerung der B202, was bei 10 cm höheren Wasserstand nicht möglich gewesen wäre, erreichte ich dann die in der Karte besonders markierte Weiße Brücke. Die Karte hatte recht: Die Brücke war weiß *augenverdreh*. Gute 30 Kilometer war ich nun schon unterwegs, die beiden Flaschen waren fast geleert und die Kräfte fingen an zu verschwinden. Die restlichen 16 Kilometer über bekannte Straßen waren dann abgesehen von den immer weiter schwindenden Kräften ereignislos. Das nächste Mal wird auch etwas Nahrung in der Tasche Platz finden. Grob gerundet waren es nun 46 Kilometer, 2 Stunden, 200 Höhenmeter und ein freier Kopf.