Laufbücher // 30.11.2015

Buch: Wunderläuferland Kenia

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Jan Fitschen hat mir das Buch kostenlos zur Verfügung gestellt. Eine Rezension im Gegenzug sieht er zwar sicherlich gerne, war aber nicht gefordert. Die Rezension habe ich vielmehr geschrieben, weil mir das Buch wirklich gefallen hat.

Die Dominanz der Kenianer und Äthiopier im Langstreckenlauf ist jedem Läufer bekannt. Obwohl Arne Gabius dieses Jahr beim Frankfurt Marathon mit einem neuen deutschen Rekord die deutsche Laufszene begeistert hat, stehen noch immer unzählige kenianische Läufer vor ihm der Weltbestenliste und jährliche kommen neue Talente hinzu. Was ist es, das diese Kenianer so schnell macht? Jan Fitschen versucht in seinem Buch "Wunderläuferland Kenia" der Thematik auf den Grund zu gehen.

Dabei verfolgt Jan keinen wissenschaftlichen Ansatz - auch auf seiner Website schreibt er lieber frei von der Leber weg - und verzichtet auf einen langen Ratgeber, wie wir Europäer ebenso schnell werden. Vielmehr wird der Leser auf eine 42 Kilometer Kapitel lange Reise ins Land der Wunderläufer mitgenommen, darf in die Welt des kenianischen Laufsports eintauchen und an den Geheimnissen schnuppern.

Jan Fitschen - Wunderläuferland Kenia
Jan Fitschens Buch: Wunderläuferland Kenia

Dabei sind die Geheimnisse nichts wirklich Neues. Dass es nicht nur an den Genen liegt, sondern eine Vielzahl von Faktoren für die Übermacht sorgen, ist längst bekannt. Die Höhenluft, der oft lange Fußweg zur Schule, die ärmlichen Verhältnisse - diese eine Chance, raus zu kommen und Geld zu verdienen. Es kommt viel zusammen. Und trotzdem lässt sich das "Erfolgsrezept" auf einer doppelseitigen Tabelle zusammenfassen.

Umzusetzen ist davon aus europäischer Sicht ohnehin nur sehr wenig. Auch die Profiläufer hierzulande können die Rezepte nicht so einfach umsetzen, sonst hätten sie es ja schon längst getan. Deswegen nimmt Jan Fitschen den Leser lieber mit ins Trainingslager, auf Erkundungstour und auf Safari.

Zunächst liest es sich wie ein Tagebuch aus dem Trainingslager des Europameisters von 2006. Oft genug war Jan Fitschen selbst in Iten zum Trainingslager und kann aus eigener Erfahrung berichten, wie es ist, in der morgendlichen Frische auf die Mitläufer zu warten, bevor es über die teils staubigen, teils matschigen und vor allem immer hügeligen Strecken zu laufen. Am Anfang noch recht locker, zum Ende hin immer schneller. Da müssen sich auch die deutschen Spitzenläufer schnell hinten anstellen.

Jan Fitschen - Wunderläuferland Kenia
So stellt man sich Kenia vor: Massenhaft Läufer auf einer staubigen Piste

In der Summe deckt das Buch das meiste ab, was man über das Läuferland Kenia wissen muss. Manche Dinge tauchen mehrfach auf und den großen "Aha!"-Moment gibt es für mich beim Lesen nicht, allerdings hatte Jan uns im letzten Jahr im Harz auch bereits einiges über das Buch erzählt. Aber es geht ohnehin weniger darum, pures Wissen zu vermitteln, sondern um einen gedanklichen Urlaub inklusive Trainingslager in Kenia - und das gelingt dank hervorragender Bilder von Norbert Wilhelmi und angenehm kurz gehaltenen Kapiteln sehr gut.

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