Laufblog: Aktionen // 23.06.2014

Laufblogger-Camp 2014 im Harz

Letzten Juni hat BMW zum Laufblogger-Camp am Tegernsee geladen, dieses Jahr haben wir es selbst auf die Beine gestellt. Insgesamt 12 Laufblogger sind es schließlich, die sich von Freitag bis Sonntag in Hohegeiß im Harz treffen, um ein paar Tage zusammen zu verbringen, sich auszutauschen und gemeinsam den Brocken zu erklimmen. Mit dabei außer den vom letzten Jahr und anderen Gelegenheiten bekannten Gesichtern (Gerd, Ruben, Heiko, Philipp, Heimo, Marek & Henrik und Eddy) sind Nadin (eiswuerfelimschuh.wordpress.com), Thomas (laeufer-blog.de), Andreas (startblog-f.de).

Märchenstunde im Hexenhäuschen mit Jan Fitschen

Los geht es am Freitagabend. Nach langem Gesuche finden wir das Hexenhäuschen im Wald, das wenig mit dem 5-Sterne-Resort am Tegernsee gemein hat und dennoch eine wunderbare Heimathütte für das Wochenende bietet. Vor Ort ist bereits Jan Fitschen, der es sich nicht nehmen lässt uns zu beehren und dieses Mal auf eigenen Antrieb hin mit von der Partie ist, bis er am Samstagmorgen weiter muss. Nach einer ersten kleinen Laufrunde und einer Portion Nudeln folgt seine Erzählstunde.

Während Jan noch immer an seiner Fußverletzung laboriert und sich mit Alternativtraining "über Wasser" hält - Stichwort Aquajogging -, war er vor kurzem ein weiteres Mal in Kenia: zum Fotografieren, Filmen und Recherchieren für sein geplantes Buch. Mit kleinen Geschichten zeigt er uns, wie vielfältig die Gründe für die Dominanz der Kenianer im Marathon sind. - Die auf dem Tisch liegenden Chips-Tüten werden von uns nicht mehr angerührt. - Allerdings auch, weil am Samstag der einzige Agenda-Punkt des Wochenendes wartet.

Lauf-Paradies Harz

Den Harz kenne ich aus vielen, vielen Herbsturlauben mit der Familie. Seit langem war da schon der Wunsch, wiederzukehren und nun den Brocken im Laufschritt zu erobern. Ich suchte zwei Strecken für uns heraus: Eine bereits nicht anspruchslose 15-km-Runde um Schierke herum sowie eine 30-km-Runde, die über den Brocken führen sollte.

Gemeinsam legen wir in Elend, einer Ortschaft rund 10 Minuten mit dem Auto von Hohegeiß entfernt, gemütlich los. Bereits nach wenigen Metern wird an einem malerischen Bach gestoppt. Danach geht es auf einem schmalen Pfad zur ersten Sehenswürdigkeit: die Ruine Elendsburg. Anschließend weiter hinauf, an Klippen mit beeindruckenden Aussichten vorbei nach Schierke und schließlich zu den Feuersteinklippen. - Ein Traum, hier im Harz zu laufen.

Im Laufschritt auf den Brocken

Nach 5,5 Kilometern trennen sich die Wege. Zusammen mit Thomas, Marek, Henrik, Ruben und Heimo geht es auf die lange Runde. Hoch zur Ahrensklint und den Zeterklippen. Auf 930 Metern Höhe und nach rund 600 Höhenmetern im Aufstieg sind wir bereits ganz gut geschafft. Alle sind wir mit Trinkrucksack, Verpflegung und zusätzlicher Kleidung ausgestattet. Weiter oben wechselt immer wieder das Wetter. Nebel, Wind und Regen - aber wir genießen es.

Doch bevor es auf den Brocken geht, laufen wir hinab ins Ilsetal. Noch ein paar Höhenmeter sammeln hielt ich im Vorhinein für eine super Idee. Es folgen fünf Kilometer mit fast 600 Höhenmetern im Aufstieg. Anfangs noch human, haben es die letzten drei Kilometer über Betonplatten in sich. Wir wechseln immer wieder vom Laufschritt ins Gehen und zurück, bis wir im Nebel versinken und nach verwirrten Blicken der Wanderer den Gipfel erreichen. Geschafft. Der Brocken, 1.142 Meter.

Mit kleinen Umwegen zurück nach Hohegeiß

Im gemütlichen Abstieg geht es zurück nach Schierke und nach Elend, und während Ruben und Heimo die Autos zurückbringen müssen, laufen Thomas, Marek, Henrik und ich noch bis nach Hohegeiß. Thomas, bisher ohne Ultramarathon-Erfahrung, ist beim WM-Laufspiel im Einsatz und möchte Kilometer sammeln.

Bereits im Abstieg hatten wir die geplante Route verlassen und ab Hohegeiß waren wir nun völlig blind unterwegs. Kein Problem für Orientierungs-Genies wie uns. "Immer den Bach entlang" schallt es durch die Gruppe. Doof nur, dass der Bach unbemerkt einen Knick gen Osten macht und wir erst nach zweieinhalb Kilometern dank Radfahrern mit Karte den Fehler bemerken.

Bei schlechter werdendem Wetter kämpfen wir uns durch das Gestrüpp. Mein Akku ist langsam leer. Nach 40 Kilometern erreichen wir Tanne, laufen weiter nach Sorge und haben das Ziel vor Augen. Thomas und Henrik ziehen noch einmal an und verlaufen sich ein weiteres Mal, während Marek und ich trotz anderthalb Kilometern Gehens vor den Beiden ankommen. Auf meiner Uhr stehen am Ende 44,6 Kilometer mit etwa 1.700 Höhenmetern, Thomas sammelt über 50 Kilometer.

Ein Blogger-Camp, das nach Wiederholung schreit

Gemeinsam wird noch ein wenig diskutiert, Fußball geschaut und genossen. Wie das eben so ist, wenn sich Läufer aus ganz Deutschland treffen und eine schöne Zeit miteinander verbringen. Es bleibt dabei: Man versteht sich bestens und kann das Wochenende in vollen Zügen genießen. Wie schon im Vorjahr war das Wochenende ein absoluter Erfolg und schreit - wieder - nach Wiederholung.

Laufblogger-Camp
Gerd, Ruben, Ich, Heiko (hinten), Andreas, Philipp, Nadin, Heimo, Marek (hintere Reihe, von links)
Henrik, Eddy, Thomas (vorne)

Die Bilder sind von Andreas (1, 2, 3), Marek (4, 5, 6, 8) und Henrik (7).

Siehe auch

Die anderen Berichte