Laufbücher // 24.09.2013
Laufbuch: Bernd Heinrich - Laufen
Laufbücher mit allgemeinen Tipps gibt es unzählige und auch die komödiantischen Einlagen eines Achim Achilles sind bekannt. Weniger bekannt ist "Laufen - Geschichte einer Leidenschaft" von Bernd Heinrich, welches sich zu lesen lohnt, obwohl oder auch vor allem weil es anders als die üblichen Laufbücher ist.
Bernd Heinrich war Biologie-Professor in den USA und weiß, wovon er spricht, wenn er den Menschen als Läufer mit Antilopen und Käfern vergleicht. Genauso scheint er die Materie des Laufens verstanden zu haben, denn im Ultrabereich stellte er gleich mehrere US-Rekorde auf - möglicherweise auch weil er als Naturforscher die Umstände und wie man damit umzugehen hat, besser einschätzen konnte.
Die Geschichte einer Leidenschaft
Der Untertitel Geschichte einer Leidenschaft stellt sich schnell im doppelten Sinne als richtig heraus. Das Buch enthält keine Trainingslehre oder belustigende Kapitel. Viel mehr schafft Heinrich einen beeindruckenden Spagat zwischen Autobiografie und naturwissenschaftlichen Ansatz.
Auf welche Art und Weise schaffen es Zugvögel ihre langen Strecken zurück zu legen? Wieso ist der Bär nach dem Winterschlaf wieder topfit? Warum können manche Tiere auch bei größter Hitze leben? - Und, inwiefern können wir Läufer von diesen Tieren profitieren?
Bernd Heinrich hat es geschafft, auch ohne konkrete Trainingstipps eine für Läufer wunderbare Lektüre zu schreiben, die zum Ende hin mit seinem damaligen 100-km-Rekord sogar Spannung aufnimmt. Eine gute Alternative, bevor man sich darüber aufregt, das in den anderen Laufbüchern sowieso immer das gleiche steht.
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