Laufbücher // 23.11.2014

Buch: Die F-AS-T Formel

Mit dem Untertitel "Was erfolgreiche Sportler anders machen" gibt es seit kurzem das Buch "Die F-AS-T Formel" von Dr. Wolfgang Feil, für viele Sportler sicherlich ein Begriff, und seiner Tochter Friederike, die unter anderem Siege beim Tough Guy und StrongmanRun vorzuweisen hat. Auf knapp 200 Seiten versuchen die beiden das Geheimnis zu lüften, wie sie ihre Sportler zum Erfolg führen. Die Liste der Sportler, die die Formel bereits erfolgreich anwenden, ist lang. Arne Gabius und Sebastian Kienle sind nur zwei Beispiele. Da wird man schnell hellhörig.

F-AS-T Formel

Die Abkürzung "F-AS-T" steht dabei für Fettstoffwechsel, Allgemeine Stabilität und Top-Leistung im Wettkampf. Das Grundprinzip wird dabei auf den ersten Seiten klar und lässt sich sehr vereinfacht als Train low und Compete high beschreiben. Damit das Carboloading, also das Auffüllen der Kohlenhydratspeicher kurz vor dem Wettkampf, die richtige Wirkung erzielt, soll auch im Training die Kohlenhydratzufuhr deutlich reduziert werden.

Das Prinzip wird im weiteren Verlauf des Buches immer wieder bestärkt. Die Lebensmittel, mit denen ich mir bisher in meinen Augen gesunde und vor allem leckere Mahlzeiten zubereitet habe, werden verteufelt. Obst? Viel zu viel Fruchtzucker. Kartoffeln und Reis? Blutzuckererhöhend. Getreideprodukte? Der Grund allen Übels: Stress, Entzündungen, Diabetes und Rheuma. Stattdessen sollen Nüsse, fette Milchprodukte und hochwertige Öle auf dem Speiseplan stehen.

Natürlich gehört noch mehr dazu. Doch die anderen beiden Kapitel gehen etwas unter. Allgemeine Stabilität? Kurz wird auf das Auf- und Abwärmen und funktionelles Training eingegangen, bevor etliche Gewürze und Nährstoffe eingehend erläutert werden. Top-Leistung im Wettkampf? Tapering, Speicher füllen und ein paar nährstofftechnische Geheimtipps: Rote Beete, Chili, Ingwer, Arginin und Rhodolia.

- Und schon ist das Buch zu Ende, nach knapp der Hälfte des Buches. Denn was folgt, ist nicht mehr als ein Anhang: Eine handvoll Rezepte (von denen für mich keines lecker genug klang, um es bisher auszuprobieren), 20 Seiten Flexibilitätsübungen (mal wieder nichts Neues dabei), ein langes Nährstofflexikon sowie einige Seiten Literaturverzeichnis.

Nein, wirklich überzeugen konnte mich das Buch nicht. Häppchenweise und teilweise arg zusammenhangslos bekommt man Informationen serviert. Da können die Informationen noch so richtig sein (wobei leider nichts direkt belegt wird, dazu muss man sich durch das Literaturverzeichnis suchen), schön zu lesen ist das nicht.

F-AS-T Formel

Der Versuch, das Ganze mit Tabellen, Abbildungen und Bildern aufzuwerten, ist auch nicht ganz gelungen: So kann man bei der Feil-Pyramide nur mühsam erraten, um welche Produkte es sich handelt. Einige Tabellen werden für Läufer, Radfahrer, Schwimmer und Triathleten einzeln aufgeführt, obwohl sie zum größten Teil die gleichen Informationen wiederholen. Dazu stechen mir auf den Bildern die Brooks-Schuhe und UltraSports-Produkte immer wieder ins Auge. Die "Schaumstoff-Rolle"-Übungen hätte man auch auf kleineren Bildern bestens erkannt, aber natürlich hätte dann die Produktplatzierung gefehlt.

Mir hätten daher eigentlich die ersten 20 Seiten genügt. Denn die haben gewissermaßen gewirkt. Auch wenn ich vorher vom Train-Low-Prinzip wusste, habe ich erst jetzt damit angefangen - oder besser gesagt, versucht damit anzufangen. Denn auf Getreide und co zu verzichten fällt - zumindest mir - sehr schwer. Für mich soll Essen ein Genuss und keine Wissenschaft sein. Auch wenn ich noch nicht aufgegeben habe, kann ich mir derzeit nur schwerlich vorstellen, dass das auf Dauer etwas für mich ist.

Das Buch wurde mir über Ultra Sports, die als Hersteller und Experten von Sporternährung an der Entstehung des Buches beteiligt waren, frei zur Verfügung gestellt.