Ausrüstung // 15.12.2012
Testbericht: AminoSkin
Den Muskeln bei der Regeneration helfen und die Leistungsfähigkeit im Wettkampf steigern, davon träumen wir doch alle. Laufen muss man natürlich selbst und Doping will hier niemand betreiben - aber wenn legale Mittel helfen, nimmt man sie doch gerne.
AMINOSKIN: MEHR KRAFT. MEHR AUSDAUER. MEHR REGENERATION.
"AminoSkin" ist so etwas. Die AminoSkin-Produkte sind Salben/Cremes, die auf die Haut aufgetragen und einmassiert werden. Die enthaltenen Aminosäuren sollen direkt über die Haut aufgenommen werden und innerhalb von 20 Minuten in der Muskulatur ankommen, wo wir sie brauchen. Verfügbar sind die Produkte "Power" (Leistung/Kraft), "Endurance" (Ausdauer) und "Recovery" (Regeneration). - Klingt grandios. Um das zu testen, wurden mir die Produkte kostenlos zur Verfügung gestellt.
Grandios heißt aber auch, dass man zweifelt. Untermauert wurde die Wirkung durch Fallstudien. Doch auch wenn dort von eindeutigen Belegen die Rede ist - für mich klingt das alles eher weniger plausibel. Aber vermutlich sieht jeder das, was er sehen will. Was mir persönlich gefällt: Man geht bei AminoSkin sehr offen mit Kritik um, holt sich Feedback und hört sich dieses wirklich an. Der Wirkung hat es bei mir aber nicht geholfen.
Sowohl zur Regeneration bei schweren Beinen als auch vor lockeren Läufen, Tempotrainings oder einem Wettkampf habe ich die Produkte aufgetragen und getestet. Die Konsistenz ist verglichen zu üblichen Salben eher ungewohnt klebrig und nicht wässrig. Dadurch bleibt die Creme zum Beispiel in den Beinhaaren hängen und lässt sich nur schwer einmassieren. Darüberhinaus ist AminoSkin nicht so kalt wie gerne benutzte Eisgels. So fehlt ein sich aufdrängender Placebo-Effekt.
Und die Wirkung? - Ich konnte nichts feststellen.
Da kann ich auch nicht viel mehr berichten: auftragen, laufen und in die Beine reinhorchen. Solche Vergleiche sind natürlich sehr schwer zu beurteilen. Auch auf der AminoSkin-Seite heißt es, dass man die Wirkung nicht unbedingt subjektiv spüren kann. So bleibt es also wie so oft eine Glaubensfrage, ob AminoSkin wirkt oder nicht.
Fazit
Eisgels oder ähnliche Salben zum Einmassieren oder Kompressionswäsche - auch wenn die Wirkung nicht bewiesen ist - werden von vielen Läufern genutzt. Da kann sich AminoSkin einreihen, denn an die Wirkung glaube ich ebenso wenig. Ich habe leider bei meinen Tests keine Wirkungen spüren können.
Der Nachteil allerdings üblichen Gels gegenüber: Das Einmassieren fällt schwer, besonders bei Körperbehaarung an den gewünschten Stellen. "Schnelles einziehen" konnte ich nicht feststellen.
Das neue AminoSkin
Während ich mir zu viel Zeit mit dem Testbericht gelassen habe, hat man bei AminoSkin nachgebessert. Die Produkte wurden der Pressemitteilung zufolge "komplett überdacht" und nun konnten "Geruch, das Auftrageverhalten, die Konsistenz und die Wirkung [...] alle Probanden überzeugen". Zumindest das Problem der Konsistenz könnte also behoben sein.
Siehe auch
- http://www.aminoskin.com/
- http://www.brennr.de/2012/05/23/test-aminoskin/
- http://meinlauftagebuch.de/aminoskin-ein-wundermittel/
Die AminoSkin-Produkte wurden mir kostenlos zur Verfügung gestellt. Den Testbericht habe ich aus freier Hand geschrieben, es wurde kein Einfluss auf die Inhalte oder Bewertung genommen.
5 Kommentare
Lob, Kritik und Anregungen sind immer herzlich willkommen.
Zum Bloggen gehören eure Meinungen ebenso sehr wie die Artikel.
Aminosäuren über die Haut aufnehmen!? Das ist genau der selbe Quatsch, wie Haarwuchsmittel, Faltencreme, AntiAge-Creme etc. ! Wahre Schönheit kommt von innen! Dieser Spruch sagt alles aus.
Aber gut - solange es noch genügend "Dummköpfe" gibt, diese völlig überteuerten AminoSkin-Produkte kaufen, kann man dort auch offen mit Kritik umgehen. ;-) Die sollten mal bei Dr. Strunz nachlesen!
Meine Aminosäuren kommen aus täglicher eiweißreicher Ernährung!
Grüße aus Köln!
Mario
Viele Grüße aus Bremen
Eddy
Der Link zur Fallstudie geht leider nicht (mehr?). :-)
Danke, den Link habe ich korrigiert.