Ausrüstung: Laufuhr // 01.03.2012

Testbericht: Runtastic GPS Sportswatch

Runtastic scheint zu wissen, was die Läufer wollen - sonst würden wohl kaum so viele Läufer die Runtastic-Apps auf ihren Smartphones nutzen. Nach der Ankündigung einer neuen, eigenen GPS-Uhr hatte ich mich entsprechend gefreut. Nach einigen E-Mails und langen Wartezeiten konnte ich die neue Uhr nun für eine Woche testen.

Die Uhr

Optisch wirkt die Uhr gut, auch wenn das eigentlich große Display aufgrund der mickrigen Auflösung nur recht wenig darstellen kann. Viele Menüpunkte erscheinen nur abgekürzt - eine Freude für Rätsel-Fans.

Runtastic GPS Sportswatch
Runtastic GPS Sportswatch (rechts) und Ultrasport-Uhr (links)

Verblüffend allerdings, wie bereits von einigen beim ersten Bild vermutet, die Ähnlichkeit zu anderen Uhren. Zusätzlich zum Runtastic-Handbuch kommt das "Owner's Manual" für den NAV Master, den es wohl bei Amazon auch als Ultrasport GPS-Pulscomputer oder NavGear GPS-Fitnessuhr gibt. Die Hoffnung auf einen echten Garmin-Konkurrenten ist schnell begraben.

Funktionen

  • Aufzeichnung: Zeit, Distanz, Geschwindigkeit, Herzfrequenz, Höhe
  • Runden (mit Autolap)
  • konfigurierbare Anzeigefenster (3 Daten pro Bildschirm)
  • Kompass, Wegpunkte
  • 12 Stunden Akkulaufzeit im GPS-Modus
  • Coming soon: Indoor Sessions, autom. Facebook/Twitter share, MAC-Software, ...

Runtastic GPS Sportswatch: Pulszonen Runtastic GPS Sportswatch: Kompass - genauer als beim Forerunner Runtastic GPS Sportswatch: Unübersichtliche Navigation Runtastic GPS Sportswatch: runtastic Connect
 

Vergleich mit dem Forerunner

Der GPS-Modus kann zum Akkusparen deaktiviert werden und wie beim Forerunner dauert es dann seine Zeit, bis die Satelliten gefunden worden. Dann kann es losgehen. Autolap funktioniert und man kann bequem zwischen verschiedenen Anzeigebildschirmen wechseln. Im Handling zeigt sich die Uhr, wie man sie sich wünscht. Was die Verwendung beim Laufen betrifft, also kaum Unterschiede zum Forerunner.

Programmierbare Intervalltrainings sind aber nicht möglich und eine ordentliche Kartendarstellung vermisst man gänzlich. Wegpunkte können zwar theoretisch auf die Uhr geladen werden (bis zu 99 Stück), aber ein einfaches Routenablaufen wie bei der Kombination Forerunner + gpsies.com ist nicht praktikabel. - Features, die man nicht vermissen würde, wenn man sie nicht vom Forerunner kennen würde.

Auswertung

Bei der Auswertung zeigt sich der Vorteil der Runtastic-Version dieser Uhr. Nach Download und Installation der entsprechenden Treiber kann nach Registrierung auf runtastic.com das Training am Computer über USB direkt in das Runtastic-Portal hochgeladen werden und auch die verschiedenen Bildschirmanzeigen lassen sich hier bequem konfigurieren.

Runtastic GPS Sportswatch: Auswertung
Runtastic GPS Sportswatch: Auswertung

Der Pulsgurt hatte in meinem Fall in den ersten fünf Minuten starke Probleme und auch die Distanz hat sich hier um 100 Meter unterschieden. Am Ende hat der Forerunner 7,99 km, die Runtastic-Uhr 7,84 km und das Portal zeigt mir 7,61 km an. Die Höhendaten sind wie erwartet nicht zu gebrauchen und auch im Portal wird keine Korrektur vorgenommen.

Das Portal selbst wirkt wie eine typische Web2.0-Sport-Community. Etwas aufgeräumter als andere Konkurrenten, aber eben eine typische Community. Wer für sich alleine trainieren möchte, sollte nicht durch die Uhr dazu gezwungen werden.

Fazit

Obwohl die Uhr für den Februar angekündigt wurde, lässt sich auch jetzt nichts außer Pressemitteilungen und Berichte anderer Tester finden. Wie teuer die Uhr wirklich ist, steht also weiterhin in den Sternen. Der verspätete Verkaufsstart passt ein wenig zur ganzen Erscheinung: Ein kurzerhand zusammengetackertes Handbuch, das diesen Namen kaum verdient, viele Funktionen mit dem Zusatz "coming soon" und der allgemeine Eindruck, lediglich eine bestehende Uhr mit dem runtastic-Logo versehen zu haben.

Runtastic GPS Sportswatch: Direkter Vergleich mit Forerunner Runtastic GPS Sportswatch: Protokoll Runtastic GPS Sportswatch: Ungenaue Autolap Runtastic GPS Sportswatch: Menü

Immerhin lässt sich die Uhr recht intuitiv bedienen und die Auswertung auf runtastic.com macht einen guten Eindruck. Mehr als 100 € sollte man meiner Meinung nach aber nicht dafür ausgeben müssen.

Die Uhr wurde mir von Runtastic zum Testen kosenfrei ausgeliehen. Den Testbericht habe ich aus freier Hand geschrieben, es wurde kein Einfluss auf die Inhalte oder Bewertung genommen.