Ausrüstung: Laufschuhe // 09.08.2015
Testbericht: Adidas Ultra Boost
Mit der damals neuen Boost-Technologie machte Adidas Anfang 2013 den Eindruck, etwas Revolutionäres auf dem Laufschuhmarkt zu präsentieren. Die wie Styropor anmutende Sohle, die Adidas-Angaben zufolge aus "tausenden Energiekapseln" besteht, sollte nicht nur eine optimale Dämpfung bieten sondern gleichzeitig Energie zurückgeben.
Zusätzlich zum bisherigen Sortiment an Adidas Boost-Modellen gibt es nun den Adidas Ultra Boost, der ab dem 12. August in den Handel kommt und bereits jetzt bei RUNNERS POINT vorbestellbar ist. Ich durfte ihn auch bereits vorab testen und mir einen eigenen Eindruck davon machen.
Auf Optik und Farbe gebe ich bei Laufschuhen herzlich wenig. Meine erste Handlung: Ab auf die Waage mit dem Schuh - und da folgt die erste Enttäuschung: 310 Gramm bringt das Ding in Größe 44 auf die Waage. So einen schweren Schuh hatte ich sehr (sehr) lange nicht mehr. Dabei ist das Obermaterial angenehm dünn, lediglich die schwarzen Adidas-Streifen sind aus Plastik. Ansonsten erinnert das Obermaterial an die flyknit-Modelle von Nike. Auch die Fersenkappe gefällt mir: Im Gegensatz zu den beiden gewohnten Extrema, einer völlig steifen oder einer völlig weichen Fersenkappe, geben nur zwei schwarze, feste Elemente an der Außenseite den nötigen Halt. Eine angenehme Mischung. Auch in Sachen Pronationsstütze ist man bei diesem Schuh einen Mittelweg gegangen: Auf Höhe der Ferse ist ein minimales Stützelement vorhanden. Soweit zur Theorie.
Am Fuß selbst fühlen sich die Schuhe dann zunächst gut an, wobei das immer sehr subjektiv ist. Zumindest sind sie aber trotz meiner breiten Füße nicht zu eng, und auch vom überraschend hohen Gewicht merke ich nicht allzu viel. Also raus auf die Straße, wo die Schuhe dank ihrer etwas ungewöhnlichen Sohle zunächst lauthals quietschen. Nach kurzer Zeit gibt sich aber auch das und ich kann es laufen lassen.
Und es läuft sich tatsächlich gut. Zumindest an meinem Fuß drückt nichts. Die Dämpfung ist angenehm weich, ohne zu übertrieben zu sein, und mein Fuß hat einen guten Sitz. Für einen neuen Wettkampftreter ist mir der Schuh weder direkt noch leicht genug, aber beim lockeren Lauf scheint er eine gute Wahl zu sein.
Und auch jetzt schon, wo das aktive Testen des Schuhs vorbei ist, greife ich trotz der Fülle in meinem Laufschuhregal gerne zum Ultra Boost. So zeigt sich, ob ich mich wirklich in einem Schuh wohlfühle - und in diesem Fall ist es so. Ich musste allerdings auch nicht die 180 Euro zahlen, für die der Adidas Ultra Boost zu haben sein wird. Ein "stolzer" Preis, wie man so gerne sagt.
Die Schuhe wurden mir von RUNNERS POINT kostenlos zum Testen zur Verfügung gestellt. Auf die Bewertung der Schuhe in diesem Testbericht hat das keinerlei Einfluss gehabt.
5 Kommentare
Lob, Kritik und Anregungen sind immer herzlich willkommen.
Zum Bloggen gehören eure Meinungen ebenso sehr wie die Artikel.
Aber das Laufgefühl hat ja auch einen grossen Einfluss auf den Spass beim Laufen.
ich habe mir den Boost auch letztes Jahr geholt. Ich hatte damals Probleme mit der Sehne und wollte neben meinen Brooks Pure Schuhen einen mit Dämpfung um die Sehnen und Gelenke zu schonen.
Seitdem nehme ich den Boost auch immer wieder sehr gerne im Training, obwohl er sehr schwer ist. Für den Wettkampf habe ich mir übrigens den Adios Boost 2 zugelegt. Der ist deutlich leichter, weniger gedämpft aber für den Wettkampf halt besser geeignet, da er gut 100Gramm weniger auf die Waage bringt.
Ein schneller Schuh für mittlere und lange Vorbereitungsläufe, aber wie Du schon sagst, nicht für Wettkämpfe.