Wettkampf: 2014 // 27.05.2014

Mein erstes Mal: Team-Triathlon Kusel

Bei der Weihnachtsfeier unserer Running-Abteilung war es passiert: Ich wurde zu meinem ersten Triathlon überredet. Viel Überredungskunst war allerdings nicht notwendig, denn mit Sonja als Schwimmerin und Jürgen als Radfahrer blieb für mich zum Glück ohnehin nur das Laufen übrig.

Dass so ein Triathlon etwas Anderes als eine normale Laufveranstaltung ist, zeigte sich schon im Vorhinein. Ein seitenlanges Infoheft, Wechselpunkte hier und dort, lange Erklärungen der Abläufe und Regeln und trotzdem ziemlich viel Ungewissheit, wie genau das Ganze beim Team-Triathlon in Kusel nun ablaufen wird. - Zum Glück geht es hier um nichts, liegt der Fokus doch ganz klar auf dem eine Woche später folgenden Halbmarathon.

Das Besondere an diesem Team-Triathlon: Männer, Frauen, Junge und Alte starten durchweg zusammen und werden gemeinsam gewertet. Um für Chancengleichheit zu sorgen, starten Frauen, Jugendliche und Senioren ab 55 in der B-Gruppe mit reduzierten Distanzen.

Jürgen startet um 11 Uhr auf die 60 km lange Radrunde, die in vier hügeligen Runden absolviert wird - und aus Platzmangel im Schwimm- und Freibad vor dem Schwimmen stattfindet. Die Führungsgruppe schießt mich 80 Sachen den Berg runter und Jürgen hält sich gut. Nach etwa 1:50 übergibt er an Sonja, die sich 1.100m durch das Schwimmbad kämpfen muss. Keine leichte Sache, bei fast 200 teilnehmenden Teams, wenngleich viele von denen erst nach uns wechseln.

Weitere 20 Minuten später darf ich auf die Strecke. Über eine Wiese geht es zunächst eine miese Rampe hinauf, bevor es auf dem angeblich flachen Radweg eine Wendepunkt-Strecke zu absolvieren gilt. Keineswegs steil, aber kontinuierlich mit ein bis zwei Prozent müssen wir hinauf.

Bereits nach wenigen Metern überholt mich Frederic vom FCK-Triathlon-Team. Ist er tatsächlich schneller als ich? Ich hänge mich dran. Nach dem Wendepunkt geht es auf leichtem Gefälle zurück, zurück im Ort noch einmal etwas steiler eine Straße hinab, am Zieleinlauf vorbei und auf zu zwei weiteren Runden.

Mit Frederic ist es das gleiche Spiel: Bergauf kann ich ihm kaum folgen und verliere ein paar Meter, bergab rolle ich problemlos vor ihm daher. Daher ziehe ich beim letzten Überlaufen der Wiese an der Rampe etwas an und schon bin ich weg. Zum Wendepunkt durchbeißen, das dritte Band einsammeln, etwas Wasser auf den Kopf und den von hinten nahenden Tim entdecken, der in Herxheim deutlich Pfalzmeister wurde.

Ich versuche mich nicht mehr umzublicken sondern bergab das Tempo hoch zu halten. Lange Schritte, ruhig noch einmal etwas anstrengen. Doch ich höre, wie er zu mir aufschließt. Ich klatsche mit ihm ab und bin mir sicher: Nun zieht er davon.

Es ist noch etwa ein Kilometer zu laufen. Bergab ziehe ich noch einmal die Schritte lang, liege aber doch einige Meter zurück. Wieder auf der flachen Straße angekommen ist das Ziel zu sehen, maximal 200 Meter. Zeit für den Endspurt. Wenn ich schon nicht unterwegs das Tempo am Limit halten kann, dann wenigstens das.

Ich stürme an ihm vorbei und bringe ein paar Sekunden zwischen uns. Am Ende also der 12. Gesamtrang in 3:01:07, fünfter der Altersklasse "90 - 104". Für mich etwa 14,1 km in 50:50 (3:35/km) und dabei die zweite Hälfte um eine Minute schneller als die erste.

Nicht die perfekte Generalprobe vor dem Halbmarathon in Ludwigshafen/Mannheim, aber auch kein schlechtes Omen. Wird schon schief gehen.