Presseinformationen // 11.02.2015

ISPO 2015: Eindrücke von der Sportmesse

Die ISPO ist die größte Fachmesse für Sportartikel und -mode und hat für technikaffine Läufer so einiges zu bieten, obwohl der Fokus auf (Winter-)Outdoorsport liegt. Jährlich versammeln sich hier die Hersteller, um den Handelsvertretern, der Presse und interessierten Kunden ihre Produkte und Neuheiten vorzustellen.

In Sachen Laufschuhen war außer dem Laufschuhsymposium leider nicht allzu viel zu entdecken, wenn man von dem für mich uninteressanten Trailsegment absieht. Bis der amerikanische Laufschuhhersteller Altra seinen neuen Halo mit Sensoren zur Erfassung des Fußabdrucks veröffentlicht, dauert es noch. Was Laufuhren und Activity Tricker betrifft, gibt es die meisten Informationen spätestens seit der CES bereits in aller Ausführlichkeit im Netz. Trotzdem habe ich nach dem Laufschuhsymposium auch der Messe selbst einen ganzen Tag gewidmet. Hier sind ein paar Eindrücke für euch.

 

Die neuen Modelle von Garmin

Garmin fenix3
Die Fenix 3 besticht durch das hochauflösende Display

Fenix 3, epix, vivoactive - Garmin hat bereits auf der CES gleich drei neue Modelle vorgestellt. Auf der ISPO konnte ich selbst einen Blick darauf werfen. Die Kartendarstellung der epix ist in der Tat sehr gut, dass Touchdisplay hatte allerdings einige Macken, was aber nur am vorliegenden Demomodell gelegen haben soll.

Überzeugen konnte die Fenix 3 hingegen in allen Belangen. Das Farbdisplay besticht mit einer beeindruckenden Auflösung von 218x218px. Zum Vergleich: Die Fenix 2 bietet lediglich 70x70px. Außerdem ist bei der Fenix 3 der GPS-Empfänger nicht mehr hinter dem Display positioniert sondern quasi im außen liegenden Ring. Es bleibt abzuwarten, ob das häufig schwache GPS-Signal damit der Vergangenheit angehört.

 

Laufuhren von Epson: Runsense

Epson Runsense
Epson Runsense SF-810 mit optischer Herzfrequenzmessung

Obwohl Epson den meisten lediglich als Hersteller von Druckern bekannt ist, stellt das japanische Unternehmen bereits seit langer Zeit eigene GPS-Chips her. Seit September ist Epson mit den Runsense Modellen SF-310, -510, -710 und -810 auf dem Laufuhr-Markt vertreten - und beim ersten Blick wirken die Modelle durchaus ausgereift.

Gute Optik, 20 bis 30 Stunden Akkulaufzeit, Schrittsensor (ab 510) und eine vernünftige App zum Konfigurieren. Die 710 kommt außerdem mit Wegpunkt-Navigation und einem Kompass, während die 810 auf den Brustgurt verzichtet und die Herzfrequenzmessung über den integrierten optischen Sensor vornimmt. Die UVPs liegen zwischen 180 und 350 Euro, je nach Modell - das klingt gut.

 

Laufuhren von Sigma: Nutzung ohne Cloud

Sigma Produkte
Sigma Activo, die dazugehörige App und im Hintergrund die RC Move

Der deutsche Hersteller Sigma, vornehmlich für Fahrrad-Tachos bekannt, versucht ebenfalls auf dem Laufuhr-Markt Schritt zu halten. Für 110 bzw. 150 Euro gibt es auch bei Sigma eine Distanzmessung, die bisher über einen Beschleunigungssensor im Brustgurt funktionierte.

Bei der neuen RC Move übernimmt diese Aufgabe das iPhone, das mit der Uhr über Bluetooth gekoppelt wird und die GPS-Aufzeichnung übernimmt. Der Vorteil im Vergleich zur App-Nutzung ohne Uhr: Das iPhone kann in der Tasche bleiben und die Uhr kann auch zur Steuerung der Musik am Handgelenk genutzt werden. Das Display wirkt allerdings zunächst etwas überfüllt und verpixelt. Ob das den Kunden 150 Euro wert ist, wenn sie trotzdem das iPhone mitführen müssen?

Sigma konnte mir allerdings als einziger der anwesenden Hersteller, mit denen ich gesprochen habe, eine vernünftige Antwort auf die Frage nach Privatsphäre und Datenschutz liefern: Sowohl für die Laufuhr als auch für den Activity Tracker "Activo" erfolgt die Auswertung über die App oder die lokale Software - in beiden Fällen ohne den Zwang, die Cloud zu nutzen. Das ist in beiden Fällen optional - und leider heutzutage nur noch selten vorzufinden.

 

Airia - Einzigartige Laufschuhe aus Schweden

Airia Laufschuhe
Vibram-Sohle mit 6mm Dropp zur Innenseite

Sensationelle Neuheiten gibt es auf dem Laufschuhmarkt kaum noch und auch dass die Modelle des schwedischen Herstellers Airia den Markt verändern, bleibt zu bezweifeln. Trotzdem können sie mit etwas einzigartigem Aufwarten: Laufschuhe mit einem 6mm Drop zur Innenseite. Während die meisten Laufschuhe von hinten nach vorne flacher werden, werden diese Schuhe im Vorfußbereich von der Außen- zur Innenseite hin flacher.

Die Idee dahinter: Beim (schnellen) Laufen geschieht die Kraftübertragung beim Abstoßen mit dem Vorfuß bzw. dem Ballen. Je schneller der Fuß in diese Position kommt, desto geringer die Bodenkontaktzeit, desto höher die Schrittfrequenz, desto höher die Geschwindigkeit. Im Stand fühlen sich die Schuhe äußerst seltsam an und beim (sehr) kurzen Lauf im Messegedränge kann ich nichts Besonderes spüren. Die Ergebnisse der schwedischen Studien zeigen aber im Durchschnitt bei 8 von 10 Probanden eine Steigerung um 1 %.

Mehr Informationen: airiarunning.com, Bildmaterial: flickr.com/photos/airiarunning/

 

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