Motivation // 12.08.2008
Motivation: Erfolg
Ambitionierte Läufer haben beim Laufen meistens ein klares Ziel im Kopf, für das sie trainieren. Sie wollen erfolgreich sein. Damit ist aber nicht gleich ein Sieg bei einem Volkslauf gemeint, denn der steht meist in weiter Ferne. Für die Hobbyläufer steht vor allem der Kampf gegen den eigenen Körper im Vordergrund. Man möchte über seine bisherige Grenze hinauskommen, eine neue persönliche Bestzeit aufstellen. Mit diesem Gedanken im Hinterkopf ("Heute knacke ich die Zeit!") ist für einen zusätzlichen Motivationsschub gesorgt.
Es nimmt aber nicht jeder Läufer auch an Volksläufen teil. Wie in der Einleitung zu dieser Serie erwähnt, sind hauptsächlich Hobby- und Profiläufer auf der richtigen Jagd nach neuen Bestzeiten. Das heißt aber nicht, dass nicht auch die anderen Läufer sich mit einem Zeitziel zusätzlich motivieren können. Dazu muss noch nicht einmal die Teilnahme an einem Volkslauf erforderlich sein. Auch ein Freizeitläufer kann sich vornehmen, nach einem halben Jahr die "Hausrunde" in 45 Minuten statt bisher 50 Minuten zu laufen. Damit ist für zusätzliche Motivation gesorgt.
Auf diese Weise entsteht für alle Läufer eine gewisse Pflicht, zu trainieren. Das Laufen sollte man dann aber nur dann als Pflicht für sich selbst ansehen, wenn einem gerade die Lust fehlt. Wenn der innere Schweinehund gerade sagt "Jetzt eine kleine Runde laufen - darauf habe ich keine Lust!", muss der Kopf sagen "Tu es! Du musst trainieren, sonst schaffst du dein Ziel nie."
Solche persönlichen Ziele stellen sich die meisten Läufer von alleine. Wer den ersten Volkslauf über 10 Kilometer in einer Stunde und zwei Minuten gelaufen ist, wird sich das Ziel setzen, beim nächsten Versuch unter einer Stunde ins Ziel zu kommen. Und so kommt nach jeder persönlichen Bestzeit ein neues Ziel. Und wenn es doch einmal nicht klappt, dann ist das kein Beinbruch (Der wäre in diesem Fall tatsächlich deutlich schlimmer). Als erstes muss man überlegen, woran es gelegen hat. Ist im Wettkampf etwas falsch gelaufen? Hatte man nur einen schlechten Tag? Oder war das Training doch zu schwach? ... Sobald das geklärt ist, kann man das nächste Ziel verfolgen - vielleicht mit einem härteren Trainingsplan. Gerade ein fester Trainingsplan zwingt einen, wenn man gerade mal keine Lust hat. Zusätzlich motiviert wird man, wenn man sich unter Druck setzt und allen Freunden von dem Vorhaben erzählt. Wenn die erst einmal wissen, was man vorhat, wollen die wissen, ob es klappt. Zu diesen beiden Motivationsmöglichkeiten folgt dann noch in den nächsten Teilen der Serie mehr.
2 Kommentare
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Für mich ist ein Zeitziel eine zu weit wegliegende Motivation. Ich hole mir meine Motivation und Befriedigung aus dem Laufen vor allem durch kurzfristige Ziele und das sind die Trainingserfolge durch Einhaltung meines Trainingsplanes. Klar fehlt auch immer irgendwann mal die Lust - aber sobald man in die Nähe der Laufschuhe kommt, zeiht es einen eben doch meist wieder raus ;-)
In einer Marathonvorbereitung über 10 Wochen mit 5 Trainingstagen, sind das 49 Möglichkeiten der Motivation. Der Wettkampf selbst rundet das Ganze dann ab, wenn ich mein Ziel erreiche. Wenn nicht, gibts eine neue Planung und neue Möglichkeiten meine Tagesziele und mein Zeitziel zu erreichen.
War ich, wie die letzten beiden Jahre, viel verletzt und lag damit meine Motivation auch am Anfang einer Marathonvorbereitung eher im "unterirdischen" Bereich, setzte ich mir für die Wettkämpfe auch passende Ziele ausserhalb der Bestzeit. So konnte ich innerhalb meiner herabgesetzten Zeitziele meinen Trainingsplan fast immer erfüllen und war jeden Tag aufs Neue motiviert!
Dieses Jahr lief es bisher bei mir durchwachsen, aber da ich weitgehend nicht verletzt war, kann ich mir für meine Herbstläufe höhere und damit ggf. motivierendere Ziele setzen und zumindest ein kleines bischen wieder an eine Bestzeit denken. Dabei verspüre ich aber keinen Druck, sondern die Motivation mein Ziel zu erreichen.
Selbstverständlich holt sich jeder auf seine eigene Weise die Motivation und ich stelle hier ja auch nur einige Beispiele vor. Kurzfristig reicht das Zeitziel als Motivation sicherlich nicht für alle Trainingseinheiten, dazu ist es zu viel Training für zu wenig Erfolg. Dennoch hat man, gerade wenn man einen Trainingsplan aufstellt, ja ein bestimmtes Ziel im Hinterkopf.
Und du hast auch recht, es muss nicht immer eine neue Bestzeit sein. Ob es Gründe wie Verletzungen oder ausgefallene Trainingseinheiten sind, oder weil seine beste Zeit vielleicht schon vorbei ist - dann gibt es dafür aber andere Ziele.