Laufstrecken // 10.08.2011

Der einfache lange Lauf: Wegfahren und zurücklaufen

Das wichtigste Training bei der Vorbereitung für einen halben oder ganzen Marathon dürfte der Lange Lauf sein. Ja, selbst beim Halbmarathon ist es zu oft die fehlende Grundlagenausdauer, die es verhindert, das angestrebte Tempo bis zum Ende hin durchzuziehen. Doch so anstrengend wie der Lange Lauf ist, so anstrengend kann er vor allem im Kopf sein. Gerade wenn man von Eintönigkeit umgeben gefühlte Ewigkeiten unterwegs ist, denkt man leicht daran, abzukürzen oder einfach nicht mehr weiter zu laufen. Der einfache Trick: Man darf sich keine Chance lassen.

Ich persönlich habe immer einen Blick auf mein Streckennetz: Wo bin ich überall schon gelaufen? Die langen Läufe bieten sich dann bestens an, um das Streckennetz zu erweitern. Erst recht wenn man die gleiche Taktik anwendet wie ich am vergangenen Wochenende:

In den Zug steigen und eine bestimmte Distanz wegfahren, um dann von dort wieder zurück zu laufen. In meinem Fall bedeutete das eine gute halbe Stunde im Zug, um dann von Wolfstein aus 25 Kilometer zurück nach Kaiserslautern zu laufen. Aufgeben und einfach eine Abkürzung nehmen? Nicht möglich. Für den Notfall gibt es immer Auswege, aber die Hemmschwelle, an einem anderen Bahnhof aufzuhören und eventuell eine Stunde auf den nächsten Zug zu warten, ist deutlich größer als im Wald eine unauffällige Abkürzung zu nehmen.

Bei mir hatte es noch einen weiteren Vorteil. Zu meiner Überraschung stellte ich fest, dass am Sonntag Autofreies Lautertal war, sodass die Straße von Wolfstein nach Kaiserslautern mit Fahrrädern statt mit Autos gefüllt war. Das Angebot habe ich dankend angenommen, die Streckenplanung vergessen und ohne Orientierungsprobleme angefangen, den Radfahrern hinterher zu rennen. - Eine optimale Taktik, um bei einem langen Lauf auch auf das Tempo zu drücken.