Wettkampf: 2016 // 02.06.2016

Dämmermarathon Mannheim

Großveranstaltungen sind eigentlich nicht so mein Ding: Der viele Trubel lässt es nicht zu, dass man sich ganz ruhig auf sich selbst konzentriert. Für den SRH Dämmer Marathon in Mannheim hatte mich der Veranstalter aber persönlich eingeladen. Während für die Marathondistanz wie übliche Kenianer aufgestellt werden, sollten über die Halbmarathonstrecke Pfalz-, Saarland- und Württemberg-Meister antreten. Auch wenn meine diesjährige Ultrasaison nicht wirklich eine Halbmarathonvorbereitung enthält, wollte ich mich der Herausforderung stellen.

Die vier verbleibenden Wochen nach der Einladung habe ich aber weiter zum Kilometersammeln genutzt. Nach einer 170er-Woche und dem 10.000m-Lauf am Mittwoch, der zwei Blasen und schwere Waden hinterließ, mache ich mich ohne Bestzeit-Ambitionen auf den Weg. Statt anderen Landesmeistern sind allerdings Falk Cierpinski und Benedikt Hoffmann da, die die beiden kenianischen Männer bis zur Halbmarathon-Marke ziehen sollen und ich mache sehr gerne den Pacemaker für die beiden kenianischen Damen.

Statt angespannt herum zu hüpfen geht es also im kenianischen Trott zur Warmmach-Runde. Ein 5:30er-Tempo, allesamt gemeinsam, in lockerer Atmosphäre. Anspannung ist auch bei denen nicht zu merken. Auch als es in den Startbereich geht, sind alle völlig entspannt. Gut: Das Startfeld ist auch noch nicht da. Denn während wir von vorne an die Startlinie dürfen, wird der Rest des Feldes von weiter hinten herangeführt. So zumindest der Plan, um den zeitgleichen Zieleinlauf der 10-km-Läufer zu ermöglichen. Theorie und Praxis passen allerdings nicht zusammen. Der Zieleinlauf klappt zwar, aber auch nur, weil das Halbmarathon-Feld nicht zum Start geführt wird.

Mit einer Viertelstunde Verspätung starten wir schließlich. 77 bis 78 Minuten als Halbmarathon-Durchgangszeit sind für Gladys gewünscht und Prisca, die zweite Kenianerin, soll so lange wie möglich dran bleiben (was sie schließlich etwa bis Kilometer 10 schafft).

Wirklich vorbereitet bin ich nicht auf den Pacemaker-Job. Ich rechne mir schnell irgendetwas um 3:40 als Pace zusammen. Zu Beginn heißt es ohnehin: Bremsen! Nachdem wir uns auf dem ersten Kilometer deutlich zu schnell um Orientierung bemüht haben, pendeln wir uns danach beim gewünschten Tempo ein.

Zunächst mit Rückenwind aus Mannheim heraus, immer geradeaus. Immer wieder der Blick zurück. Gladys hält Schritt und wirkt frisch. Aber der Marathon ist lang. 42 Kilometer, bekanntermaßen. Gerade einmal die ersten 10 haben wir geschafft, als es nach Seckenheim geht. "Stimmungshochburg", etwas Wasser als Verpflegung, das Tempo kontrollieren - es passt soweit.

Nach Seckenheim geht es aber an den Neckar, wo es merklich windiger wird. Zum Glück ist Gladys noch kleiner als ich, sodass ich ihr trotzdem etwas Windschatten geben kann. Helfen tut es nur bedingt. Sie wird etwas langsamer und sobald ich versuche, das Tempo auf die geplante 3:40 anzuziehen, entsteht eine Lücke. Für die Marathonstrecke ist es fatal, wenn man bereits nach 15 Kilometern über das eigentliche Leistungsvermögen am jeweiligen Tag geht. Also laufen wir etwas langsamer.

Bei Kilometer 20 verabschiede ich mich dann und wünsche ihr noch viel Erfolg auf der zweiten Hälfte. Für mich geht es entspannt Richtung Ziel, während Gladys auf der zweiten Hälfte alleine gegen den Wind noch etwas Zeit verliert, letztlich mit 2:41:41 aber knapp unter dem vorherigen Streckenrekord bleibt.

Statistik

Dämmermarathon Mannheim
Platzierungen: 40. von 409 (AK), 11. von 3249 (Gesamt)
Veranstalter: http://daemmermarathon-mannheim.de/
Ergebnisse: http://www.trackmyrace.com/en/running/event-zon...
Besten Läufe über 21,1 km
17.08.2014 1. Lußhardtlauf 1:14:01 (3:30)
09.04.2016 2. Rhein-Volkslauf 1:15:34 (3:35) -1:33
23.03.2014 3. TSG Halbmarathon 1:15:36 (3:35) -1:35
31.05.2014 4. SAP Arena Marathon 1:15:38 (3:35) -1:37
13.10.2012 5. Göteborg Halvmarathon 1:16:14 (3:37) -2:13
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14.05.2016 10. Dämmermarathon Mannheim 1:18:15 (3:43) -4:14