10. Raps-Blüten-Lauf in Plön

10,8 Kilometer - mein bisher kürzester Wettkampf in diesem Jahr, und dennoch war es sehr anstrengend. Der 10. Internationale Raps-Blüten-Lauf in Plön gilt für uns Nordlichter als hart. Ich war zwar vorgewarnt, wusste aber trotzdem nicht so richtig, was mich nun erwarten würde. Was mich dann erwartete waren zwei fiese Steigungen, die in der Endabrechnung meine Pace schlechter als die des Ostseelaufs werden ließ.

Start am Samstag, und das um 14 Uhr - keine übliche Zeit für einen Lauf. Dementsprechend stand ich etwas unkoordiniert auf. Ich hatte mir die letzten Tage noch keine großen Gedanken über die Kleidung gemacht. Doch heute sah es draußen sehr warm aus - das bedeutete kurze Laufshort und Sleeveless-Shirt. Die ganz kurze Ausrüstung hatte ich allerdings erst einmal getestet - da gab es nach 17 Kilometern deutliche Scheuerstellen. Damit es heute nicht dazu kommen sollte, deckte ich mich auf dem Hinweg noch mit Vaselin von der Apotheke ein.

Pünktlich um 14 Uhr Etwas zu spät ging es dann los. Inzwischen hatte ich mir das Höhenprofil angeschaut: ein fieser und ein noch fieserer Anstieg von ca. 10 auf 80 Meter Höhe (in Schleswig-Holstein nennt man das fast einen Hügel Berg :D). Bereits früh nach dem Start ging es hoch. Zuerst versuchte ich noch unter den ersten 10 zu bleiben, was mir für die erste Steigung auch gelang. Doch bereits dort merkte ich, dass das nicht so einfach war. Das sollte also kein einfacher Lauf werden. Die ersten beiden Kilometer lief ich in 8:42 - wenn die letzten sechs Kilometer, die einigermaßen flach sein sollten, locker aus den Beinen gehen, wird das eine tolle Zeit.

Dem sollte allerdings nicht so sein. Die zweite Steigung übertraf die erste noch um einiges. So langsam verlor ich weitere Plätze und auch einiges an Zeit. Auch Wasser verlor ich mehr und mehr. Zum Glück hatte der Veranstalter noch eine Versorgungsstelle angekündigt. Leider erst kurz nach Kilometer 6. Da kam der eine Becher Wasser nicht nur zu spät, sondern auch zu knapp. Mein Kopf kochte unter der stehenden Sonne. Viel mehr als 20 Grad will ich beim Laufen auch im Sommer nicht erleben.

Aber alles halb so schlimm - die wichtigen Wettkämpfe kommen erst noch. Die letzten Kilometer lief ich dann eher locker vor mich her, etwas Motivation war verloren gegangen. Dazu hatte die Strecke einiges beigetragen. Der Raps-Blüten-Lauf wurde als "Landschaftslauf" beschrieben. Klar, durch die Landschaft ging es, gerne mal wieder hoch und runter, von Rapsfeldern aber nichts zu sehen. Und auch ansonsten gab es mitten auf der Straße nicht sehr viel zu sehen.
Erst auf dem letzten Kilometer packte mich wieder der Ehrgeiz: noch einmal volle Power. Noch lag ich unter 50 Minuten, aber würde das reichen? Der Kilometer zwischen den Schildern 9 und 10 hatte sich lang gezogen. In der Plöner Fußgängerzone versuchte ich dann noch einmal alles. Einen anderen Läufer hatte ich etwa 600 Meter vor dem Ziel noch überholt, mehr war nicht drin. Und auch eine Zeit von unter 50 Minuten war scheinbar nicht drin: 50:06 zeigte meine Uhr und später auch die Ergebnisliste.

Ein ordentliches Ergebnis bei einem ordentlichen Lauf. Die Versorgung nach dem Lauf, die Umkleiden und auch die Duschen waren gut. Danach kam das das Warten auf die Siegerehrung. Und das dauert ohne Ende, bis ich dann endlich nach vorne durfte - mal wieder als einziger der MJA, obwohl es in der Startliste noch drei Teilnehmer waren. Dort erhielt ich dann eine schöne Urkunde und einen Pokal.
Es ist ja schön und gut, wenn man auch Altersklassensieger mit Pokalen belohnt. Wenn auf diesem aber nichts steht, er wackelt, und er mehr dreckig als sauber ist, ... dann weiß ich auch nicht, was die Veranstalter sich dabei denken.

Aber ich möchte nicht meckern. Ich hatte einen ordentlichen Lauf und habe für mein Startgeld ein weißes T-Shirt (mit etwas roter Schrift), eine Urkunde und einen Klapperpokal erhalten.

Statistik:

• Bericht der Lübecker Nachrichten auf ln-online.de