Mein Läuferleben // 16.11.2012

... und die Entwicklung geht vorwärts

Von wegen Rodgau50-infiziert. Derzeit kreisen die Gedanken eher um das, was im Anschluss kommt. Die Saisonplanung für 2013 ist im Groben schon gemacht. Rodgau wird dabei lediglich zum Schaffen der Grundlagen genutzt. Im Anschluss wird vermutlich die Greif-Treppe ein weiteres Mal angewandt, um den nächsten Halbmarathon Ende März in Rheinzabern vorzubereiten, bevor es zurück auf die eigentliche Lieblingsstrecke geht. Für die 10 km bietet sich wieder der Coca-Cola Straßenlauf in Kaiserslautern Ende Juli an.

Ende Juli. Dann wird es bereits zwei Jahre her sein, dass ich dort eine 35:09 gelaufen bin, meine noch immer offizielle 10-km-Bestzeit. Da kribbelt es schon jetzt in den Beinen, zu zeigen, dass diese Bestzeit alt ist. Und dass sie das ist, dessen bin ich mir sicher.

Formkurve
Die Form als Chronical Training Load, Summe von Belastungen nach dem TRIMP-Konzept (grün), und als berechneter VDOT-Wert abgeleitet aus Formeln von Jack Daniels**

Die hohen Umfänge mit niedrig gehaltenen Intensitäten bekommen mir hervorragend. Das zeigt auch der Formverlauf bei Runalyze. Nachdem mich der Sommer im Sinne des EM-Laufspiels einiges an Leistung gekostet hat, bin ich inzwischen besser in Form als im Frühjahr. Als die gute Form nur für die 16:32 über 5 km gereicht hat und bei den 10-km-Versuchen nichts mehr gepasst hat.

Umso wichtiger, dass im kommenden Jahr die Wettkampfplanung besser passt und der Sommer nicht anderen Spielereien geopfert wird. Doch bis dahin ist noch etwas Zeit. - Zu viel Zeit.

Vielleicht genug Zeit, um die Prognose von Runalyze in die Tat umzusetzen? Derzeit steht sie bei unter 33 Minuten. Utopisch, durchaus*. Das merkte man auch auf Twitter an. Ich habe mich dennoch - oder gerade deswegen - herausfordern lassen. Dazu verleiten lassen, im Training Gas zu geben. Beim 10 km-Tempodauerlauf.

Prognose-Verlauf
Der Prognose-Verlauf über 10 km anhand der berechneten VDOT-Form mit erzielten Wettkampfergebnissen

Morgens war ich bereits lockere 10 Kilometer laufen. Die Wochenumfänge sollen schließlich stimmen und der Regenerationstag soll dennoch erhalten bleiben. Ein Tempodauerlauf stand ohnehin auf dem Plan und auch ein Peter Greif schrieb einmal in einem Newsletter, dass bei zwei Trainingseinheiten an einem Tag das Tempotraining am Abend erstaunlich gut laufen könne. Ich kann es also auf ihn schieben: Der Peter ist schuld.

17 Uhr. Stockfinster in Göteborg. Der Forerunner piept. Los geht es. Der breite Radweg ist gut beleuchtet. Ich suche das Tempo und finde es. 3:30. Wenn ich vor einer Woche schon 21 km in 3:45 laufen konnte, kann ich heute doch wohl 10 km in 3:30 laufen. Versuchen wir es.

Und es klappt. Ohne mich groß verrückt zu machen, ohne ans absolute Limit zu gehen. Brav den Fahrradfahrern hinterher. Tempo kontrollieren und weiter.

3:27 - 3:28 - 3:29 - 3:30 - 3:34 - 3:31 - 3:25 - 3:31 - 3:29 - 3:23 = 17:28 - 17:19 = 34:47

Die sub35 ist damit abgehakt und das Selbstvertrauen ist genauso wie die Vorfreude auf "die Zeit nach Rodgau" da. Dann werden wir sehen, wie weit dieser Traum noch geht.

* Wobei bei optimalem Verlauf die Ergebnisse sogar unter der Prognose lagen.
** Ja, ich wollte vor allem mit den Grafiken von Runalyze angeben, die in der neusten Version mit einfachem Doppelklick gespeichert werden können. Wobei es die zweite Grafik erst in v1.3 geben wird.